Hagen. Die Kreisliga-Fußballerinnen des SC Berchum/Garenfeld spielen zum Saisonauftakt gegen die neu gegründete zweite Mannschaft von Borussia Dortmund.

Mannschaftsfahrten sind für viele Sportlerinnen und Sportler das Highlight der Saison. Nach einer erfolgreichen Spielzeit gemeinsam die vergangenen Partien Revue passieren lassen, oder sich im Trainingslager vor dem Meisterschaftsbeginn noch einmal richtig fit machen. Blöd nur, wenn durch eine neue Staffeleinteilung der Saisonstart um gute vier Wochen nach vorne verlegt wird.

Und so ereilte die Kreisliga-Fußballerinnen des SC Berchum/Garenfeld die Anfrage, ob man nicht das erste Saisonspiel vom Wochenende auf den kommenden Dienstagabend (20.15 Uhr) verschieben könne, weil die Mannschaft momentan noch im Trainingslager in Kitzbühel verweile. Ein Kreisliga-Trainingslager im österreichischen Nobelort? Mit Blick auf den Namen des ersten Gegners wird vieles klar: Der Sportclub empfängt als erstes die neu gegründete zweite Frauenmannschaft von Profiklub Borussia Dortmund.

+++Lesen Sie auch: SC Berchum/Garenfeld: Souveräner Titelgewinn der Frauen+++

Sportlich und fair

Sich die ersten Punkte einfach sichern, indem man der Verlegung nicht zustimmt? Das kam für Mannschaftsführerin Melanie Wulff und ihr Team gar nicht in Frage: „Wir wollten das Ganze sportlich und fair ausspielen.“

Doch wie groß ist die Nervosität vor dem Duell? Gegen Borussia Dortmund zu spielen, können immerhin nicht viele Fußballerinnen und Fußballer von sich behaupten. „Es ist schon was anderes, weil der Name im Hintergrund ist“, gibt Wulff zu, ergänzt aber auch: „Allerdings haben wir so einen Umbruch bei uns in der Mannschaft, dass jedes Spiel aufregend geworden wäre, egal gegen wen.“

Kein Bezirksliga-Aufstieg

In der vergangenen Saison traten die Garenfelderinnen nicht zu den Aufstiegsspielen an, für die sie sich als klarer Meister qualifiziert hatten und verpassten so bewusst den Aufstieg in die Bezirksliga. Doch vor dem Start der neuen Spielzeit tat sich einiges: Ein neues Trainerteam, ein neuer Sportlicher Leiter, viele Neuzugänge und organisiertere Strukturen. „Die Mannschaft wird mehr und mehr aufgebaut“, freut sich auch der neue Sportliche Leiter Manuel Moragon, der findet, „dass ein Aufstieg in die Bezirksliga auch verfrüht gewesen wäre. Das soll alles Schritt für Schritt passieren.“

Und auf die neuformierte Truppe warten auch neue Gegner: Die Kreisligen aus Hagen und Dortmund wurden zusammengelegt zu einer 15er Gruppe. Nach der Hinrunde qualifizieren sich die ersten acht Mannschaften für die Kreisliga A und spielen in der Rückrunde um den Aufstieg in die Bezirksliga. „Das Niveau ist auf jeden Fall gestiegen“, sagt SC-Spielerin Nele Kozikowski und Mitspielerin Alina Geveler, Toptorschützin der Garenfelderinnen, ergänzt: „Eigentlich ist es genau das was wir wollten: Mehr Spiele, ein höheres Niveau und nicht mehr so viele Pausen zwischen den Partien.“

Qualifikation für die Kreisliga A

In der Hinrunde wollen sich die SC-Damen unter den ersten acht Teams platzieren, um die Qualifikation für die Kreisliga A sicher zu haben und „in der Rückrunde schauen wir dann mal was möglich ist“, sagt Melanie Wulff.

Durch die Zusammenlegung der Kreisligen starten die Fußballerinnen nun gut einen Monat eher in den Meisterschaftsbetrieb. Und das sorgte für eine straffe Vorbereitung. Doch ist das Sportclub-Team nun bereit für die Borussia? Allzu viele Gedanken wollen sich Melanie Wulff und Co. im Vorfeld gar nicht machen, denn auch wenn die einen eine schweißtreibende Vorbereitung im Garenfelder Waldstadion hinter sich haben und die anderen mit dem Flieger zum Trainingslager in Kitzbühl geflogen sind, bringt es Melanie Wulff auf den Punkt: „Im Endeffekt spielen wir auch alle nur Kreisliga.“