Gibt es ein rein Herdecker Endspiel bei der 7. Fußball-Ruhrtalmeisterschaft? Nach dem zweiten Spieltag sieht es ganz danach aus:

Herdecke/Wetter. Die siebte Fußball-Ruhrtalmeisterschaft steuert auf ein Herdecker Endspiel zu. Beim Einstieg ins Turnier wurde Bezirksligist und Gastgeber FC Herdecke-Ende beim 4:2-Sieg gegen den SC Wengern seiner Favoritenrolle gerecht, am Freitag gegen den TuS Esborn (20.15) würde schon ein Remis zum Finaleinzug genügen. Dazu würde Pokalverteidiger FC Wetter ab 18.30 Uhr gegen die TSG Herdecke einen Sieg benötigen, ab einem Remis wäre A-Kreisligist TSG nach dem 6:1 gegen SuS Volmarstein im Endspiel.

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TSG Herdecke – SuS Volmarstein 6:1 (5:0). Beim SuS fehlten neben Trainer Sebastian Lummel weitere Stammkräfte, damit allein ist die Leistung der aufgebotenen Mannschaft aber nicht zu entschuldigen. Bereits in der ersten Minute traf Nikolai Böhner zur Herdecker Führung, Felix Grewe (11./20.) und Maximilian Sleath (15./19.) mit Doppelpacks schockten die Volmarsteiner. Co-Trainer Arthur Große und Torwarttrainer Andreas Komorowski versuchten, die junge, verunsicherte Mannschaft in die Spur zu bekommen. „Körpersprache, sprechen, arbeiten“, lauteten die unermüdlichen Anweisungen von außen, bis zur Pause fiel auch kein weiteres Tor mehr. Grewe (27.) traf die Latte, auch Volmarstein ließ zwei Chancen (40./43.) ungenutzt. Kurz nach Wiederbeginn machte dann Böhner (48.) mit einem sehenswerten Lupfer das halbe Dutzend voll, Ali Kaya belohnte SuS zumindest mit dem Ehrentreffer, den er per Kopf (57.).

So wie hier, Max Runge (blau) gegen Nikolai Böhner, sp lief der SuS dem Gegner in der Anfangsphase meistens hinterher
So wie hier, Max Runge (blau) gegen Nikolai Böhner, sp lief der SuS dem Gegner in der Anfangsphase meistens hinterher © ka | ka

„Wir haben die erste halbe Stunde verschlafen“, sagte Große knapp, auf der anderen Seite freute sich Trainer Marcel Brandenstein über den guten Einstieg in das Turnier. „Das frühe Tor gab uns Sicherheit in unserem Auftreten und der Gegner hat zudem viele Fehler gemacht, die haben wir eiskalt bestraft.“ Er weiß aber auch: „Gegen Wetter müssen wir uns auf jeden Fall erheblich steigern.“

Startformation TSG Herdecke: Dickerhoff; Grewe, Sleath, Jamal, Brandenstein, Wiegand, Waltenberg, Böhner, Hufer, Molitor, Witt. SuS Volmarstein: Felder; Cally, Runge, Rodrigues, Begovic, Schreiber, Konieczny, Neubert, Anwary, Kuci, Kaya.

Ein spannendes Duell liefern sich Endes Daniel Wawrzynczok (links) und Nick Niestroj vom SC Wengern.
Ein spannendes Duell liefern sich Endes Daniel Wawrzynczok (links) und Nick Niestroj vom SC Wengern. © ka | ka

FC Herdecke-Ende – SC Wengern 4:2 (1:0). Ein richtig gutes, temporeiches Spiel sahen die Besucher beim ersten Auftritt der Gastgeber, die durch Marcel Metz (41.) in Führung gingen. Wengerns Co-Trainer Robert Schwan, aufgrund des Urlaubes von Benjamin Knoche alleine verantwortlich, hatte seine Mannschaft besser gesehen als den Gegner: „Bis zum Strafraum war es richtig gut, das Gegentor war nicht zu verteidigen, höchstens noch mit einem Foul.“ Für die Halbzeitansprache brauchter er gerade einmal fünf Minuten, FC-Trainer Frank Henes kam mit seinen Jungs später aus der Kabine zurück, hatte aber anscheinend die richtigen Worte gefunden. Erneut Metz (53.) sowie Kevin Beinsen (56.), der nach einer gelungenen Passfolge alleine vor SC-Torhüter Alex Buerger auftauchte, schossen die scheinbar sichere 3:0-Führung heraus. Doch Wengern ließ sich nicht beeindrucken, griff beherzt an und kam durch Mourad El Hankouri (60.) und Sturmtank Kadir Yilmaz per Kopf (69.) auf 3:2 heran.

FC Herdecke-Ende - SC Wengern: Begrüßung mit SC-Kapitän Cagakan Demirtas (links) und Endes Johannes Kost.
FC Herdecke-Ende - SC Wengern: Begrüßung mit SC-Kapitän Cagakan Demirtas (links) und Endes Johannes Kost. © ka | ka

„Da haben wohl einige gedacht, wir wären schon durch“, kritisierte der FC-Vorsitzende Uwe Hölterhoff die Spielweise seiner Truppe. Beide Mannschaften legten nochmal eine Schüppe drauf, ein Tor erzielte aber nur noch der Bezirksligist durch Marvin Kleinau nach Traumflanke des eingewechselten Marc Neuhaus (83.). „Über 65 Minuten war es ein gutes Spiel von uns“, lobte Henes seine Mannschaft und hob Neuzugang Nouel Zeschky hervor: „Er hat keinen Zweikampf verloren, mit so einer Leistungist er eine absolute Verstärkung für uns.“ Robert Schwan wusste schon vorher, dass seine Mannschaft eine tolle Moral hat.„Das hat sie heute wieder gezeigt,. Schade, dass es heute nicht gereicht hat, aber wir sind auf einem guten Weg.“

Startformation FC Herdecke-Ende: Kost; Tinnemeyer, Schlesinger, Marvin Kleinau, Metz, Gütschow, Zeschky, Daniel Wawrzynczok, Wolf, Krumnack, Beinsen. SC Wengern: Buerger; Ayar, Klöwer, N. Niestroj, Rohmann, Krasnici, Chhan, Demirtas, Sell, El Hankouri, Yilmaz