Wetter/Witten. Die Energiekrise trifft auch die Sportvereine, in Witten wurden schon die heißen Duschen abgestellt. So sieht es in Wetter aus:
In Witten wird schon kalt geduscht, droht das auch den Sportlern in Wetter und Herdecke? Und ist mit weitergehenden Einschränkungen angesichts der explodierenden Energiekosten und drohenden Gas-Knappheit für die heimischen Sportvereine zu rechnen? Der Stadtverband für Leibesübungen in Wetter (SfL) will das nicht tatenlos abwarten oder von Maßnahmen überrascht werden. So sucht der SfL bereits den Kontakt zum Bürgermeister, will Ideen zum Energiesparen sammeln und lädt die Vereine und Politiker gemeinsam mit dem Kreissportbund Ennepe-Ruhr zum Informationsaustausch ein. „Es kommt eine Riesen-Herausforderung auf uns zu“, ist SfL-Vize Helge Heisters überzeugt, „wir wollen das, wie in Wetter üblich, im Konsens lösen.“
Im benachbarten Witten waren die Sportler von der Maßnahme der Stadt, seit dieser Woche das heiße Wasser in den Duschen der Sporthallen abzudrehen, negativ überrascht worden. Und liefen in der Folge gegen diese Entscheidung der Verwaltung Sturm. Zum anderen habe die Stadt Witten damit das Bemühen um gemeinsame und mit dem Kreissportbund abgestimmte Lösungen im Ennepe-Ruhr-Kreis durchbrochen. Der KSB, sammle Ideen, um sie der Kreisverwaltung vorzulegen.
Treffen mit Klubs am 29. August
In Wetter will man ebenfalls so vorgehen, so sprach Heisters über das Thema bereits mit Bürgermeister Frank Hasenberg und Fachdienstleiterin Sabine Sabel. Der SfL, so die Zusicherung, soll frühzeitig eingebunden werden. Parallel will der SfL mit den Vereinen Ideen für verträgliche Einsparmöglichkeiten sammeln, Leitfäden zum Energiesparen erstellen. Beim Treffen von SfL und KSB am 29. August mit den Vereinsvertretern unter dem Motto „Auf eine Stadionwurst“ im Klubhaus des SuS Volmarstein (Sportplatz Köhlerwaldstraße), zu dem auch Politiker und Verwaltung eingeladen werden, steht das Thema im Fokus. „Nach dem Corona-Lockdown sollten wir uns auf sehr ungemütliche Herbst- und Wintermonate einstellen“, weisen die Veranstalter auf die Dringlichkeit des Treffens hin. Und verweisen darauf, dass der Deutsche Städtetag in der Gaskrise bereits eine mögliche Schließung von Sportstätten ins Gespräch gebracht habe. Dagegen haben Deutscher Olympischer Sportbund und Landessportbund NRW deutlich vor einem Energie-Lockdown im Sport gewarnt. Und auf die sozialen und gesundheitsschädlichen Auswirkungen der drastischen Corona-Einschränkungen verwiesen.
„Das Thema birgt enormen Sprengstoff, wir können nicht schon wieder die Kinder vom Sport ausschließen“, betont Heisters, „aber es werden Maßnahmen kommen.“ Dort setzt der SfL auf eine Zusammenarbeit und eigene Vorschläge und Ideen. „Wie kann man Hallenkapazitäten verkürzen oder zusammenlegen, um Heizkosten zu sparen? Ist es möglich, Duschen beim Training abzustellen, nicht aber bei Meisterschaftsspielen?“, nennt Heisters Beispiele: „Und was ist mit Vereinen, die keine städtischen Sportstätten nutzen?“. Für sie könnten die enormen Mehrkosten existenzbedrohend sein. Mit den größeren Vereinen in Wetter hat er schon Kontakt aufgenommen, mit den anderen spätestens am 29. August.