Hagen. Beim SV Hohenlimburg 10 soll nach dem Abstieg in die Landesliga eine Neuausrichtung her. Und die findet ohne drei Stammkräfte statt.

Der Frust saß tief, beim SV Hohenlimburg 10. Hatte sich die Mannschaft vom Kirchenberg doch vor der Saison einen Platz in den oberen Tabellenregionen der Fußball-Westfalenliga ausgemalt, folgte der unrühmliche Abstieg in die Landesliga.

+++Lesen Sie auch: Verteidiger wechselt von Hagen 11 zum SV Hohenlimburg 10+++

Nachdem die Hohenlimburger am letzten Spieltag den Klassenerhalt mit einer Niederlage gegen den SV Deuten aus der Hand gaben, trösteten sich die Verantwortlichen vor allem mit der Aussicht, dass ein Großteil der Mannschaft zusammen bleiben würde. Zusagen gab es schon vor dem Saisonfinale genügend, alle mit der möglichen Aussicht, in der Landesliga auflaufen zu müssen.

Persönlich enttäuscht

Doch neben den ohnehin schon bekannten Abgängen verlassen nun noch drei weitere Stammspieler den Verein: Vincenzo und Antonio Porrello sowie Kai Gottesbüren werden nicht mehr für die Zehner auflaufen. Eine Tatsache, die Co-Trainer Murat Kaya auch persönlich sehr enttäuscht. „Ich wünsche ihnen alles Gute. Aber es wäre besser gewesen, wenn sie vorher einfach etwas gesagt hätten.“ So musste das Trainerduo Marco Polo/Murat Kaya innerhalb von drei Wochen ein Team zusammenbekommen, dass an diesem Freitag in die Vorbereitung einsteigen wird.

Kai Gottesbüren verlässt die Zehner und schließt sich dem Westfalenliga-Aufsteiger SC Obersprockhövel an.
Kai Gottesbüren verlässt die Zehner und schließt sich dem Westfalenliga-Aufsteiger SC Obersprockhövel an. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

Mit dabei sind nicht nur neue Gesichter, sondern auch Rückkehrer Julian Schakat, der vom SC Berchum/Garenfeld zurück zum Kirchenberg wechselt. „Auf ihn freue ich mich besonders. Das ist charakterlich ein guter Typ“, sagt Co-Trainer Murat Kaya über seinen ehemaligen Mitspieler. Mit Nick Münch hat sich zudem ein Spieler dazu entschlossen, die Zehner doch nicht zu verlassen. „Das ist goldwert“, freut sich Kaya und ergänzt: „Er ist eine ganz wichtige Achse hinten in der Abwehrkette.“

Image soll sich ändern

In der anstehenden Landesliga-Saison hat der SV Hohenlimburg 10 einiges vor. So soll sich das Image der Zehner grundlegend ändern. War die Mannschaft vom Kirchenberg in der Vergangenheit für einen rauen Ton sowohl auf dem Spielfeld, als auch gegenüber den Schiedsrichtern bekannt, wolle man nun ein neues Gesicht zeigen: Denn eines ist dem Trainerduo Marco Polo und Murat Kaya besonders wichtig: Respekt.

Die Hohenlimburger wollen künftig mit positiven Nachrichten für Schlagzeilen sorgen. „Wenn wir mit gegenseitigem Respekt und auch Respekt vor dem Gegner in die Partien reingehen, dann kommt der Erfolg ganz von alleine“, ist sich Kaya sicher und ergänzt: „Und dann kommt auch der Spaß wieder.“ Ein weiterer wichtiger Punkt in der Vorbereitung soll die Fitness sein. „Da sehe ich Optimierungsbedarf, da müssen wir rangehen.“

Realistischer Blick auf den Abstieg

Auf den Gang in die tiefere Liga blickt Murat Kaya inzwischen auch ganz realistisch, war er als Spieler doch selbst in den vergangenen Jahren für die Zehner aktiv: „Wir sind verdient abgestiegen. Wir hatten so viele Matchbälle und haben sie nicht genutzt. Und wenn man ehrlich ist, haben wir auch in der Saison davor schon einige böse Klatschen bekommen.“

Auch interessant:Herrenfußball des SV Hohenlimburg 10 steht auf dem Prüfstand

Ebenfalls abgestiegen ist die Reserve der Hohenlimburger aus der Kreisliga A. Das findet Co-Trainer Kaya allerdings nicht schlimm – im Gegenteil. „Eine zweite Mannschaft in der Kreisliga A macht keinen Sinn, wie ich finde. Gehen Spieler aus der Ersten runter, sind die Reserve-Spieler nicht begeistert. Und umgekehrt genauso. In der Kreisliga B kann die Truppe jetzt Spaß haben, das ist doch für alle besser.“

Und etwas Positives konnten die Zehner dann doch aus der Abstiegssaison mitnehmen: Über den Gewinn des Kreispokals qualifizierten sie sich für den Westfalenpokal. Die erste Runde findet in der ersten Augustwoche statt. Wer der Gegner des Polo-Teams ist, wird allerdings noch ausgelost.