Hagen. Nicolas Külpmann verlässt nach zwei Jahren Oberligist TuS Ennepetal um künftig in der Fußball-Landesliga eine Führungsrolle zu übernehmen.

Er wird abliefern müssen – ob vor dem Tor oder in der Kabine: Nicolas Külpmann (30), der zuletzt zwei Jahre für Fußball-Oberligist TuS Ennepetal auflief, wechselt zur SpVg. Hagen 11 und wird in der kommenden Saison mit dem Westfalenliga-Absteiger in der Landesliga angreifen. Damit geht es für den 30-Jährigen Stürmer zwei Ligen nach unten. Ein Rückschritt? „Nein, es ist nur eine Veränderung der Aufgaben. Ich übernehme nun eine andere Rolle und mehr Verantwortung.“

Mit seiner Rolle in Ennepetal war der 1,92 Meter große Fußballer am Ende nicht mehr zufrieden, zu oft musste er auf der Bank Platz nehmen und wurde erst in der Schlussphase eingewechselt.

„Nach dem Trainerwechsel (Rücktritt von Alexander Thamm, d. Red.) hin zu Imre Renji war ich mit meiner Rolle nicht mehr zufrieden. Ich möchte einfach spielen, sonst kann ich keine Tore schießen. Ich kann und will meine Erfahrung jetzt auch gerne weitergeben.“

Langjährige Spieler verabschieden sich

Denn bei den Elfern haben erfahrene und langjährige Spieler wie Ex-Profi Gaetano Manno ihren Abschied bekannt gegeben. „Ich möchte in diese Rolle hineinwachsen, die in den vergangenen Jahren zum Beispiel auch Spieler wie Niklas Wilke ausgefüllt haben“, betont Külpmann, der sich vom Fitnesslevel her auch noch weitere Jahre in der Oberliga zugetraut hätte: „Das hätte ich schon noch weiter stemmen können.“

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Doch wieso dann der Abschied, wenn eine erneute Rückkehr in die fünfthöchste Liga von nun an eher unwahrscheinlich ist? „Es hat gut gepasst und war ein guter Zeitpunkt. Hagen 11 hat schon oft angefragt und war in meinem Hinterkopf immer eine Option.

Läuft die Karriere aus?

Der Wechsel zu den Elfern soll allerdings kein Auslaufen der Karriere werden. Im Gegenteil: „Das ist überhaupt nicht meine Intention. Ich habe nach wie vor Lust und auch Bock leistungsmäßig alles rauszuhauen. Ich kann noch ein paar Jahre auf einem guten Niveau spielen.“ Dabei bleibt der Hagener aber realistisch: „Natürlich könnte es sein, dass wir einen überraschenden Durchmarsch starten. Aber erstmal gehe ich davon aus, dass ich mein letztes Oberligaspiel nun schon absolviert habe.“

Für Elfer-Trainer Christian Fohs ist die Verpflichtung ein weiterer Schritt in die richtige Richtung: „Wir haben uns monatelang mit Nicolas beschäftigt und sind froh, dass der Transfer letztendlich geklappt hat. Mit seiner Erfahrung wird er unser Spiel bereichern und es deutlich flexibler machen. Er ist nicht nur ein exzellenter Wandspieler, sondern weiß auch, wo das Tor steht.“

Hoher Erwartungsdruck

Dass als Oberliga-Spieler ein hoher Erwartungsdruck auf ihm lastet, ist dem Mittelstürmer durchaus bewusst: „Ich weiß, dass sie einiges von mir erwarten. Aber es wäre auch komisch wenn nicht. Das sollte auch der Anspruch sein.“ Schon als er 2019 von Oberligist Westfalia Rhynern zurück zum SC Berchum/Garenfeld in die Bezirksliga ging, musste der 30-Jährige mit dem Erwartungsdruck umzugehen lernen. „Damals dachte ich, dass ich alles machen muss. Ich habe mich um alles gekümmert und wollte alles verbessern. Ich wollte fast gleichzeitig Abwehrspieler und Stürmer sein.“

Daraus hat er inzwischen seine Lehren gezogen, an die er sich nun auch vor seinem Start bei den Elfern fokussieren möchte: „Ich will mich jetzt einfach auf das konzentrieren, was meine Aufgabe ist.“ Durch seine Erfahrung sehe er sich nun auch besser vorbereitet, ohne sich selbst zu hoch einschätzen zu wollen: „Ich gehe nicht mit dem Gefühl da rein, dass ich zwei Ligen tiefer spiele und niemand ist so gut wie ich. Ich weiß schon, dass da viele sind, die auch kicken können.“

Kabinen-DJ

Neben den Toren sieht sich Külpmann aber auch für eine andere Aufgabe zuständig: Er habe sich schon als Kabinen-DJ ins Gespräch gebracht, wie er mit einem Augenzwinkern verrät: „Das war schon in Garenfeld, bei Rhynern und in Ennepetal meine Aufgabe und da werde ich auch bei Hagen 11 sicherlich meine Finger mit im Spiel haben. Ich habe schon gefragt, welche Anlage sie haben, damit kann ich arbeiten.“

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Dass der Offensivspieler gut in die Mannschaft passen wird, glaubt auch Teammanager Kai Langenbruch: „Ich war schon während meiner ersten Amtszeit bei Hagen 11 sehr an ihm interessiert. Umso mehr freut es mich, dass es jetzt endlich klappt. So wie Trainer Christian Fohs erklärt hat, ist er der Spielertyp der uns noch gefehlt hat.“

Schon 2014 lief der Stürmer für die Hagener auf, allerdings hat er an diese Zeit keine guten Erinnerungen. Eine Schambeinentzündung setzte ihn außer Gefecht, er absolvierte kaum Partien – und zieht daraus nun weitere Motivation: „Ich bin noch nicht fertig mit Hagen 11.“