Hagen. BBA Hagen II krönt sich mit einem hohen Heimsieg gegen Freudenberg zum Meister der Basketball-Oberliga. Was die Mannschaft so besonders macht.

Mit einem Durchschnittsalter von 18 Jahren in der Basketball-Oberliga? Da muss man doch jede Menge Lehrgeld bezahlen, könnte man meinen. Etwas von den erfahrenen Recken der anderen Teams lernen, könnte man meinen. Tatsächlich war es in dieser Saison das blutjunge Team der BBA Hagen II, das der Konkurrenz Lehrstunden erteilte. Mit einem deutlichen 103:60 (52:25)-Sieg im letzten Heimspiel gegen den TV Freudenberg krönte sich die Mannschaft von Trainer Tome Zdravevski zum Meister.

BBA Hagen II spielt Gegner schwindelig

Im vorletzten Saisonspiel zeigte die BBA-Reserve noch mal eindrucksvoll, was sie in dieser Saison so sehr aufzeichnet: Mit permanent druckvoller und wechselnder Verteidigung sowie rasend schnellem Umschaltspiel spielten die Hagener die Gäste aus dem Siegerland schwindelig. Schon zur Pause war die Partie praktisch entschieden. Überragender Akteur des Spiels in der Otto-Densch-Halle war Finn Philipp, der acht Dreier versenkte und auf 28 Punkte kam. 20 (!) Dreier ließen die BBA-Jungs insgesamt gegen Freudenberg durch das Netz fliegen.

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Was sie in dieser Saison so dominant macht? „Wir spielen sehr schnell und mit hohem Risiko. Zudem hatten wir dieses Jahr eine sehr gute Trefferquote von der Dreierlinie und es war schwer, uns gleichzeitig Fastbreaks und Dreier wegzunehmen“, erklärt Philipp. Aber nicht nur das. Auch die furchtlose Einstellung der jungen Hagener sei ein Erfolgsfaktor gewesen. Philipp, mit 17 Jahren einer der Führungsspieler des Teams, bringt es auf den Punkt: „Wir haben keine Angst, Fehler zu machen.“

Finn Philipp ist einer der Leistungsträger der BBA-Zweiten.
Finn Philipp ist einer der Leistungsträger der BBA-Zweiten. © WP | Michael Kleinrensing

Dass die Basketballer der BBA-Zweiten derart befreit aufspielen, ist in hohem Maße ihrem Meistertrainer Tome Zdravevski anzurechnen. „Tome hat uns immer viele Tipps gegeben und uns einfach spielen lassen“, sagt Finn Philipp. Und der Coach selbst bekräftigt: „Junge Spieler machen Fehler, vor allem einfache Fehler, aber das ist normal. Mir ist es wichtig, dass sie laufen, dass sie alles geben. Und das hat meine Mannschaft getan.“

BBA II hat Ausfälle stets kompensiert

Seit 20 Jahren ist Tome Zdravevski Trainer in der Region, selten habe er eine solch disziplinierte Mannschaft gehabt. Er schätzt sich glücklich, dass er auf einen großen Kader setzen konnte. Fielen mal drei, vier Leistungsträger aus, wurde dies nahezu problemlos kompensiert. „Mit Aldin Ribic haben wir in der Saison noch einen wichtigen Spieler hinzubekommen. Er war richtig gut“, freut sich Zdravevski. „Aber alle haben überzeugt. Die Mannschaft war sehr diszipliniert und hat immer alles gegeben.“

Und wie geht es nun weiter? Die BBA-Reserve bestreitet am Samstag ihr letztes Spiel beim VfL AstroStars Bochum II. Die Meisterschaft ist den Hagenern sicher und das Aufstiegsrecht in die 2. Basketball-Regionalliga wollen sie wahrnehmen. Zur Saison 2022/23 wird sich im und um das Team aber einiges verändern: Zdravevski übernimmt die erste Mannschaft und auch einige Spieler rücken hoch.

Einen Nachfolger des Meistertrainers wollen die Verantwortlichen der BBA Hagen in den nächsten Wochen präsentieren.

BBA II: Orthen, Zajic (12), Philipp (28), Mingaz (16), Ribic (8), Springer (5), Glavovic (10), Weihs (5), Pauli (9), Jürgens (10), Wriedt.