Hagen. Eintracht Hagen lädt ukrainische Flüchtlingsfamilien zur Sportstunde ein. Das Angebot sorgt für eine willkommene Abwechslung.
Die Handballer von Eintracht Hagen haben sich für die ukrainischen Flüchtlinge, die aktuell in der Villa Wälzholz in Hohenlimburg wohnen, etwas Besonderes ausgedacht: Die Familien wurden zu einem gemeinsamen Training für Erwachsene und Kinder eingeladen.
Das erste gemeinsame Training für Eintracht-Handballer und Kinder von Migranten aus der Ukraine fand in der Halle Mittelstadt statt. Präsident Detlef Spruth, Vizepräsident Ralf Wilke und Ex-Spieler und -Trainer Hubertus Osebold begrüßten die Teilnehmer. „Wir alle verstehen, dass die Umstände Sie gezwungen haben, hierher nach Deutschland zu kommen. Wir können Ihr Haus nicht ersetzen, aber wir können versuchen, das Leben in Hagen dem in der Ukraine näher zu bringen“, sagte Detlef Spruth und ergänzte: „Die Kinder spielen Handball und die Mütter ruhen sich beim Training aus. Wir freuen uns sehr, Sie in unserer Stadt und in unserer Halle begrüßen zu dürfen. Wir hoffen, dass dieses Training so gut läuft, dass man es wiederholen möchte.“
Gemeinsam mit gleichaltrigen Kindern aus den Eintracht-Gruppen begann das Training. Nicht alle ukrainischen Kinder hatten schon Berührungspunkte mit dem Handballsport: Dmytro spielte vor der Flucht Basketball. Doch ihm gefiel die neue Sportart: „Ich habe das Training sehr genossen. Die Spielregeln sind sehr einfach.“
Handball eine „tolle Lösung“
Und so soll es auch nicht das letzte Mal gewesen sein, dass er und seine Freunde zu Besuch waren: „Wir haben bereits mit Freunden aus der Villa vereinbart, dass wir zusammen fahren werden. Wir haben zwar noch nicht die richtigen Schuhe, aber dieses Problem wird bald vom Verein gelöst.“
Der Sport ist eine willkommene Abwechslung, ist der Alltag doch aktuell wenig abwechslungsreich: „Ich werde zum Training gehen, weil es ehrlich gesagt langweilig ist, immer zu Hause zu sein. Handball ist meiner Meinung nach eine tolle Lösung. Es hat Spaß gemacht“, ergänzte die Ukrainerin Nadiya. Die Verantwortlichen der Eintracht luden auch weitere ukrainische Flüchtlingsfamilien ein, künftig beim Training vorbeizuschauen.
Die ukrainische Reporterin Iryna Hornieva, die nach Hohenlimburg geflüchtet ist, berichtet über den besonderen Ausflug.