Hagen. Sie supporten das Team und sorgen für gute Stimmung – doch wer steckt eigentlich hinter dem Phoenix Hagen Dance Team?

Die Basketballer von Phoenix Hagen sind in der Volmestadt bekannt und locken zu ihren Heimspielen jedes Mal eine Vielzahl an Zuschauern, die sie von den Rängen aus anfeuern. Doch auch auf dem Spielfeld gibt es große Unterstützung: das Phoenix Hagen Dance Team.

Doch wer sind die Cheerleader eigentlich? Was macht ihren Sport aus? Und wer kann bei ihnen mitmachen? WP-Praktikantin Tamara Berg ging diesen Frage auf den Grund und schaute beim Training der Tänzerinnen vorbei:

Ich muss zugeben, dass ich Cheerleader noch nie in Aktion gesehen habe oder sonderlich viel von dem Sport verstehe. Dementsprechend fuhr ich mit Respekt zur Trainingseinheit, die im Injoy-Fitness­studio in Hohenlimburg stattfinden sollte. Würden die Mädchen nett sein? Würden sie mich gut aufnehmen? Meine Sorgen waren unbegründet, alle waren sehr nett – und allesamt einen Kopf größer als ich.

Gute Stimmung untereinander

Für Außenstehende sah der Anblick sicherlich amüsant aus. Sportliche Mädels, bereit fürs Training und daneben ich – dicke Winterjacke, beschlagene Brille und vom Wind zerzauste Haare.

Gemeinsam marschierten wir entlang der Fitnessgeräte zur Halle. Die Mädels zogen sich ihre Jacken aus, wechselten die Schuhe und tranken noch einen Schluck, bevor sie sich in die Mitte des Raumes begaben.

Es war schön zu sehen, wie gut sich die Mädels untereinander verstehen. „Es war komisch, als wir uns nur digital über Skype sehen konnten. Eigentlich trainieren wir zweimal wöchentlich für anderthalb bis zwei Stunden“, blickte Rebbeca Schmidt auf den Corona-Lockdown zurück.

Kapitänin Arabella Bintzik ist seit 2012 beim Phoenix Hagen Dance Team.
Kapitänin Arabella Bintzik ist seit 2012 beim Phoenix Hagen Dance Team. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

Teamsport heißt Zusammenhalt – so haben es mir die Phoenix-Tänzerinnen gesagt. Doch mit solch einer engen Bindung hatte ich dann doch nicht gerechnet: „Ich bin schon mein halbes Leben lang hier. Ich habe hier nicht nur Freunde gefunden, sondern auch meine beste Freundin. Dazu kommt, dass man die Mädels häufig öfter als die eigenen Geschwister sieht“, sagte Arabella Bintzik, die Kapitänin.

Disziplin und Liegestützen

Das Aufwärmen ging schnell vorbei. Wurde zuvor ein Fehler gemacht, mussten alle runter auf den Boden und Liegestütze zur Strafe machen. Ich selbst schaffe eine, vielleicht auch zwei Liegestütze. Die Cheerleader hingegen ziehen ihre „Strafe“ locker durch, ohne das Gesicht zu verziehen.

Wie viele sie geschafft haben, habe ich nicht nachgezählt – mehr als ich auf jeden Fall.

Als es dann ans Tanzen ging, strahlte die Freude buchstäblich aus ihren Gesichtern und ich verstand allmählich ihre Faszination fürs Cheerleading, die mir Luisa Hartmann, eine der Tänzerinnen, zuvor erklärt hatte.

Aufgeteilt ist das Dance-Team in drei unterschiedliche Altersgruppen. Die Kleinsten sind sechs Jahre alt, die älteste Tänzerin 28 Jahre. Doch egal wie alt oder jung, das Kribbeln im Bauch vor dem Auftritt verschwindet nie komplett, da sind die Mädchen sich einig.

„Mir geht es manchmal immer noch so, das Kribbeln im Bauch bleibt, aber ich habe mit der Zeit gelernt, nicht mehr zu nervös zu sein. Ich bin ja nicht alleine – die Mädels stehen immer mit mir vor dem Publikum“, sagte Arabella Bintzik.

Anforderung als Cheerleader

Aber eine Frage lag mir dann doch noch auf der Zunge: Was muss man für das Cheerleading mitbringen? Muss ich gelenkig sein oder tanzen können? „Nein, das Wichtigste ist, dass du Freude am Tanzen hast. Hier lernst du alles, was du können musst. Beim Probetraining kann man sich das Ganze hier für einen Monat anschauen“, sagte Rebbeca Schmidt.

Vielleicht ist es also doch noch nicht zu spät, um mit der eigenen Tanzkarriere anzufangen.