Hagen. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen kehrt mit dem NRW-Derby gegen Paderborn zurück auf das Feld. Derweil geht die Geschäftsführer-Suche weiter.
Routinen sind bekanntlich alles für Sportler. Ohne all die Gewohnheiten, die man über Jahre etabliert hat und Tag für Tag abspult, versinkt das durchgetaktete Sportlerleben im Chaos. Bei Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen ist allerdings seit Wochen viel Improvisation gefragt, und das nicht nur auf dem Hallenparkett, wo coronabedingt lange kein geregelter Betrieb stattfand. Auch geschäftlich und strukturell ist die aktuelle Situation durch das Ausscheiden des Geschäftsführers Patrick Seidel für alle im ProA-Klub eine Herausforderung.
Geschäftsführer-Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt
Rein formell ist Seidel noch einen Monat lang Chef der Basketball GmbH & Co. KGaA, doch das operative Geschäft wurde inzwischen auf andere Schultern verteilt. Und das vorübergehend auf mehr als zwei, bis ein Nachfolger Seidels gefunden wurde. Viel Arbeit hat derzeit Wolfgang Röspel, der dem Aufsichtsrat von Phoenix Hagen vorsitzt. „Ich übernehme aktuell unter anderem die Spieltagsorganisation. Das ist definitiv nicht ohne“, sagt Röspel.
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Vorübergehend könne man die Aufgaben stemmen, die durch Seidels Rückzug verteilt werden müssen, doch vor allem in Hinblick auf eine essenzielle Geschäftsaufgabe will man bald einen neuen Chef präsentieren: „Es beginnt allmählich die Zeit, in der die Sponsorengespräche aufgenommen werden“, blickt Wolfgang Röspel schon über die aktuelle Saison hinaus. Die Verhandlungen mit den Partnern aus der Wirtschaft sollen im besten Fall schon der neue Phoenix-Geschäftsführer leiten – eine Ansicht, die die Sponsoren vermutlich teilen. „Wir sind weiter zuversichtlich und optimistisch, dass wir bald einen Nachfolger von Patrick Seidel haben werden“, bittet Wolfgang Röspel um Geduld.
NRW-Derby gegen Uni Baskets Paderborn
Zunächst freue man sich, dass in der Krollmann Arena wieder Basketball gespielt wird. Phoenix Hagen empfängt am Mittwoch die Uni Baskets Paderborn (19.30 Uhr). Das letzte Spiel der Mannschaft von Trainer Chris Harris ist schon einen Monat her. „Ein bisschen kribbelt es schon bei uns“, lacht Röspel. Die Gäste befinden sich im Gegensatz zu den Volmestädtern in einem Spielfluss. Die Ostwestfalen gewannen am Wochenende mit 86:82 beim Tabellenfünften Tigers Tübingen.
Die Mannschaft von Trainer Steven Esterkamp steht auf dem neunten Tabellenplatz – und kratzt damit wie Phoenix auch (Rang zwölf) an den Playoff-Plätzen. „Dazu kommt der Derby-Charakter und dass wir nach der knappen Niederlage im Hinspiel etwas wiedergutzumachen haben. Ich bin gespannt, wie gut die Spieler die Pause bzw. die Quarantänen verkraftet haben und wie gut sie einen Spielfluss finden werden. Und ich hoffe natürlich auf eine ausverkaufte Halle“, sagt der Phoenix-Aufsichtsratsvorsitzende.
Bald wieder mehr Zuschauer am Ischeland?
Ausverkauft – das bedeutet gemäß der aktuellen NRW-Coronaschutzverordnung 943 Zuschauer am Ischeland. Allerdings könnten es bald ein paar Hundert mehr werden: Kurz vor dem am Mittwoch stattfindenden Bund-Länder-Treffen wurde ein Entwurf bekannt, und demzufolge dürften Hallen zu maximal 40 Prozent ausgelastet werden. 1258 Besucher könnten dann wieder zu Phoenix-Spielen am Ischeland – beschlossen ist das indes noch nicht. „So viele Zuschauer hatten wir auch ungefähr zu Saisonbeginn,“ weiß Wolfgang Röspel, „und da war die Stimmung trotz der Beschränkung richtig gut.“