Wetter. Bad zu, fast kein Training: Die Schwimmer des TuS Wengern stehen vor einem schweren Jahr der Jugend bietet man Alternativen in anderen Sportarten
Es ist eine schwierige Zeit für die Schwimmabteilung des TuS Wengern - und sie wird nicht einfacher. Und das liegt nicht nur an der Corona-Pandemie, die den Betrieb seit fast zwei Jahren stark einschränkt und schon länger keine Wettkämpfe mehr zulässt. Zudem fällt die zentrale Trainingsstätte bald länger weg, das Sport- und Freizeitbad in Oberwengern ist nur noch im Januar geöffnet, danach wird es wegen der geplanten Sanierung voraussichtlich bis Ende des Jahres geschlossen. Für den Nachwuchs bietet der Großverein deshalb schon temporäre Alternativen zum Schwimmen.
Bis Ende Januar hat das Hallenbad in Oberwengern noch geöffnet, da sich der eigentlich im letzten Herbst geplante Start der Sanierungsarbeiten aufgrund Pandemie bedingter Lieferengpässen verschoben hatte. Bis zur Schließung nutzt der TuS Wengern das Bad noch, es finden zwei der wöchentlich drei Einheiten der Wettkampfschwimmer hier statt. Danach bleibt nur noch das Lehrschwimmbecken in Volmarstein für die TuS-Schwimmabteilung, in die man die Seepferdchen-Kurse bereits verlegt hat. Doch die Schwimmzeiten in Volmarstein sind bei allen Vereinen in der Stadt sehr begehrt, deswegen sind vorerst keine zusätzlichen Kapazitäten nach der Schließung des Hallenbades für den größten Verein in Wetter vorhanden.
Neben den Seepferdchen-Kursen müssen sich die Schwimmer mit nur einer Einheit begnügen. „Dies ist sportlich gesehen nicht wirklich förderlich, allerdings muss man das Beste aus der Situation machen“, sagt der stellvertretende Abteilungsleiter Marc Zimmer. Die Wettkampfschwimmer bestehen aus einer Gruppe von zehn bis zwölf Sportlern, die sie sich auch regelmäßig mit anderen messen. Neben den Wettkämpfen im Hallenbad geht es für einige im Sommer auch häufiger ins freie Wasser, was eine zusätzliche Herausforderung ist und zusätzliches Training benötigt. Corona bedingt war dies in den vergangenen beiden Jahren nur eingeschränkt möglich. Der letzte große Erfolg der Abteilung war Anfang 2020 vor dem Ausbruch der Pandemie die Teilnahme der Herrenmannschaft an den deutschen Mannschaftsmeisterschaften.
Schwimmen wieder ab 2023
Die Zukunft der Abteilung steht im Zeichen des Wandels. Zwar war die Nachricht der längeren Öffnung des Bades in Oberwengern für die Abteilung erfreulich, allerdings kann dies nur noch von den Wettkampfschwimmern angenommen werden. Und aufgrund der zugeteilten Kapazitäten für den TuS ist ein größeres Schwimm-Angebot künftig nicht mehr möglich. So plant Abteilungs-Vize Marc Zimmer einen Neuanfang im Bereich des Schwimmens beim TuS nach der Sanierung.
Auch der Hauptvorstand des TuS Wengern muss mit dieser Situation umgehen und ist mit einem Flyer an die Kinder und Jugendlichen herangetreten, die ihren Schwimmsport bis mindestens 2023 nicht mehr im Verein ausführen können. So bietet der TuS Wengern allen Betroffenen an, dass sie für ein Probetraining in die anderen Abteilungen gehen können. Auf insgesamt acht Abteilungen mit Nachwuchsarbeit kann der TuS dort neben dem Schwimmern verweisen, dazu gehören die Jugendbereiche beim Badminton, Bogenschießen, Dart, Turnen, Taekwondo, Tennis, Tischtennis und Volleyball. Einige Kinder haben das etwa beim Taekwondo bereits genutzt.
„Auch wir als Vorstand müssen uns Gedanken machen und wollen die Kids bei uns im Verein halten“, erklärt Klubchef Holger Hörenbaum: „Dafür können wir ihnen zumindest einige Alternativen anbieten. Und ab 2023 hoffentlich auch wieder Schwimmen.“