Hagen. In der Fußball-Kreisliga überwintert Blau-Weiß Haspe auf dem Spitzenplatz. Doch was ist das Geheimnis der Mannschaft? Wir geben einen Überblick.
Die Hälfte der Spielzeit 2021/22 in der Fußball-Kreisliga A1 ist absolviert. Nach kurzer Winterpause steigen die heimischen Klubs in den kommenden Tagen wieder in die Vorbereitung ein. Grund genug für einen kurzen Winter-Check. Wir starten heute beim Spitzenreiter Blau-Weiß Haspe.
So ist die Lage
Die Lage im Hagener Westen könnte kaum besser sein: Haspe überwintert als Tabellenführer und hat eine überzeugende Hinrunde absolviert. Mit Schwarz-Weiß Breckerfeld ist derzeit lediglich ein richtiger Konkurrent verblieben, die Hansestädter sind mit einem Punkt Rückstand Zweiter. Der Dritte Polonia Hagen hat bereits fünf Zähler weniger. Highlight der Hinrunde war aus Hasper Sicht zweifelsfrei der 3:0-Erfolg im Spitzenspiel in Breckerfeld. „Wir sind alle sehr glücklich und ernten den Lohn der letzten sieben Jahre Aufbauarbeit im Verein“, blickt BW-Trainer Andreas Wilkes stolz zurück.
So waren die Erwartungen
Dass die Hasper ambitioniert sind, daraus hatten die Verantwortlichen bereits im vergangenen Sommer keinen Hehl gemacht. Unter den ersten drei Teams wolle man landen, legte Andreas Wilkes im Juli das Saisonziel fest. „Und da sind wir bisher voll im Soll.“
Das lief gut
Die hohe individuelle Qualität im Kader hat sich im Laufe der Hinrunde an vielen Stellen bezahlt gemacht. „Auch in knappen Spielen konnten wir uns darauf verlassen“, erinnert sich Wilkes. Gegen die Topteams wie Breckerfeld, Fichte und Berchum/Garenfeld II gab es Siege, nur die Duelle gegen den Hasper SV und Polonia Hagen endeten remis – übrigens die einzigen Punktverluste in der Hinrunde.
Mit lediglich neun Gegentoren in 13 Spielen stellt Haspe die mit Abstand beste Defensive der Liga. Leistungsträger wie Ozan Akdogan, Timo Giese oder Kapitän Dennis Niggeloh halten die Abwehr dicht und leisten so wichtige Unterstützung für die starke Offensive. In den vergangenen Monaten ist so auf dem Platz ein starkes Kollektiv zusammengewachsen: „Wir leben nicht nur von unseren individuellen Klasse, sondern auch von einer ausgeprägten mannschaftlichen Geschlossenheit“, weiß Wilkes.
Das muss besser werden
„Wenn man Tabellenführer ist, dann ist das sportlich nicht so einfach auszumachen“, sagt Wilkes und verweist lieber auf die infrastrukturellen Bedingungen: „Ein Kunstrasenplatz wäre natürlich schön.“ Die Heimspiele trägt Blau-Weiß auf der Asche des Hasper Freiheitsplatzes aus. Zudem wünscht sich der Spitzenreiter eine baldige Besserung der Coronalage: „Es ist natürlich schade, dass das Vereinsleben nicht so stattfinden kann. Man spürt das auch sonntags am Platz, dass das Umfeld einfach gedämpft ist. Mal wieder die Musik aufdrehen und Siege richtig feiern, das wünschen wir uns sehr.“
Das tut sich in der Winterpause
Personell passiert im Winter nicht viel. Der Erfolgskader bleibt zusammen, einzig Philipp Wiesner stößt aus Linderhausen dazu. „Ein toller Fußballer, der die Qualität noch einmal anheben wird“, weiß Wilkes. Nach kurzer Winterpause steigen die Hasper am 9. Januar wieder ins Training ein. Drei Testspiele sind geplant, das erste findet am 16. Januar gegen Ennepetal-Rüggeberg statt. Es folgen Duelle gegen Bezirksligist Deilinghofen-Sundwig (23. Januar) und Vorwärts Kornharpen (30. Januar). Am 6. Februar geht es dann planmäßig in der Liga bei Boele-Kabel weiter.
Ziele für den Rest der Saison
Das Ziel ist klar: „Wir wollen unseren Platz verteidigen“, sagt Wilkes. Der Primus wird vor allem darauf achten müssen, Verfolger Breckerfeld in Schach zu halten. Gelingt dies, ist Blau-Weiß Haspe in dieser Saison alles zuzutrauen. Das Auftaktprogramm hat es durchaus in sich. „Wir sind jetzt der Gejagte, aber diese Rolle nehmen wir nur allzu gern an“, so Wilkes. Im Laufe des März wird man im Hagener Westen dann besser einschätzen können, wo man wirklich steht.