Hagen. Nach dem knappen Sieg gegen die Artland Dragons erklärt Chris Harris, Trainer von Phoenix Hagen, warum er sich beim Coaching mehr zurücknimmt.
Phoenix Hagen feierte am 15. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga einen wichtigen 95:94-Erfolg gegen die Artland Dragons – aber es gibt Zweifel, ob der Sieg Bestand haben wird. Die Gäste protestierten im dritten Viertel, weil ihrem Forward Daniel Zdravevski zwei Punkte nicht gutgeschrieben wurden. Am Kampfgericht entstand eine lange Diskussion. Wie sich herausstellte, wurden Dragons-Spieler Jacob Knauf die Zdravevski-Zähler angerechnet – doch die Dragons monierten darüber hinaus, dass es sich beim besagten Korberfolg um einen Dreier gehalten habe.
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Wäre dies tatsächlich so gewesen, hätte Phoenix nicht mit 95:94 nach Verlängerung gewonnen, sondern in der regulären Spielzeit mit einem Punkt verloren. Die Artland Dragons legten nach dem Hagener Sieg einen formalen Protest ein. Wir sprachen mit Phoenix-Trainer Chris Harris über die kritische Szene.
1. Chris Harris, müssen Sie sich Sorgen machen, dass Ihrer Mannschaft der errungene Sieg wieder aberkannt wird?
Wir müssen den Protest einer gegnerischen Mannschaft immer ernst nehmen und auf alles gefasst sein. Aus meiner Sicht ist es aber unwahrscheinlich, dass der Protest für uns Folgen haben wird. Es wird nicht das Endergebnis angefochten, sondern wie dieses entstanden ist, weil die Punkte eines Spielers einem anderen angerechnet wurden. Die Frage, ob es ein Dreier oder ein Zweier war, stellt sich mir nicht. Denn der Schiedsrichter hat eindeutig zwei Punkte angezeigt.
2. Seit einigen Spielen nehmen Sie sich beim Coaching mehr zurück und übergeben Ihren Assistenten, Joe Hülsmann und Stanley Witt, mehr Verantwortung. Wie kommt das?
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Wir hatten nach der Niederlage gegen Nürnberg einen ausgiebigen und hitzigen Austausch mit Geschäftsführung und Gesellschaftern. Es kam der Hinweis, dass wir die Arbeit innerhalb des Trainerteams besser delegiert werden muss, damit wir als Trainer bessere Leistungen abrufen können. Ich finde, dass das ein guter Hinweis war. Wir haben Stanley zum defensiven Koordinator und Joe zum offensiven Koordinator ernannt. Sie sind jetzt mehr miteingebunden und tauschen sich noch mehr mit den Spielern aus. Für mich hat es den Vorteil, dass ich auf das große Ganze achten kann und nicht so viel „Micromanagement“ betreiben muss. Außerdem gibt es mir während des Spiels mehr Ruhe.
3. Wie gut läuft das neue Coaching-System bislang?
Für uns ist das Neuland. Wie es vielen Dingen nun mal so ist, gibt es auch hier Vor- und Nachteile. Es gab ein paar Situationen, in denen es etwas störend war, weil wir noch nicht so weit damit waren, aber im Großen und Ganzen funktioniert es bis jetzt sehr gut. Ich habe großes Vertrauen in unseren Coaching-Staff.