Wetter. Mit dem Sieg gegen den Zweiten überraschen die Frauen der HSG Wetter/Grundschöttel. So erklärt Trainer Michael Wieczorek, warum:
Das Ausrufezeichen setzen die Handball-Damen der HSG Wetter/Grundschöttel zum Schluss. Mit einem 28:26 (20:16)-Sieg gegen den bisherigen Tabellenzweiten SG Attendorn Ennest verabschieden sich die Wetteranerinnen aus dem Jahr, sind mit dem vierten doppelten Punktgewinn erstmals punktgleich mit Landesliga-Rang sieben, der zum Klassenerhalt in dieser Saison notwendig ist. Die Lokalsport-Redaktion sprach mit Trainer Michael Wieczorek über ein schwieriges Halbjahr, den Coup zum Abschluss und die Perspektiven für 2022.
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Hallo Herr Wieczorek, ein Sieg gegen den Tabellenzweiten ist ja ein Statement. Wie kam es dazu?
Michael Wieczorek: Ich war frech, ich wusste vorher, dass wir gewinnen. Wir konnten zum ersten Mal mit der sportlich besten Mannschaft auflaufen. Und wenn wir komplett sind und ein Heimspiel haben. können wir, vielleicht bis auf den aus der Liga herausragenden Spitzenreiter HTV Hemer, jeden schlagen.
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20:16 in der ersten Hälfte, 28:26 am Ende - das spricht für zwei grundverschiedene Halbzeiten. Wie war der Spielverlauf?
Ja, beide Teams haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, es ging auf und ab, beide Teams machten wenig Fehler. Und es war unser bester Auftritt in dieser Saison, erst in der zweiten Hälfte haben wir zwar gut gespielt, aber zu viele Chancen verballert. Das große Tempo hat Kraft gekostet, beide Seiten sind müde geworden, die Konzentration beim Abschluss ließ stark nach. Dann haben wir zwei Siebenmeter nicht getroffen, haben zwei Tempogegenstöße vergeben, haben unseren Sechstore-Vorsprung bis zum 27:26 fast aufgezehrt. Aber in entscheidenden Phasen haben wir immer getroffen, in diesem Fall Vanessa Pozuelo zum Endstand.
Wicher sorgt für die Entscheidung
Ein ganz wichtiger Sieg bei einem Tabellennachbarn gelang den Herren der HSG Wetter/Grundschöttel in der Bezirksliga. Beim CVJM Gevelsberg siegte man mit 22:20 (12:10) und kletterte in der Tabelle auf Rang sieben.
Schon vor der Pause setzten sich die Wetteraner auf 8:3 (15.) und 11:5 (20. Minute) ab, ehe Gevelsberg auf 11:10 (28) verkürzte. Nach dem Wechsel enteilte die HSG wieder, Marius Kreft traf zum 19:14 (45.), die Vorentscheidung war das aber noch nicht. Beim 21:20 durch Matthias Spöttle, der in der vergangenen Saison noch für die HSG Herdecke/Ende III in der 1. Kreisklasse gespielt hatte (58.), war wieder alles offen.. Doch Lukas Wicher machte mit seinem einzigen Treffer 83 Sekunden vor dem Ende den Deckel drauf.
HSG Wetter/Grundschöttel: Domke, Klawonn; Wicher (1), Stiefermann (2), Langenscheidt, Reuter (4), Handge (2), Chrost (1), Rüth (1), Kahlhöfer (3), Berginc (3), Wolff (3/1), Pellegrino (1), Kreft (1).
Der Sieg bringt Ihr Team auf Platz acht, punktgleich mit dem Siebten ETG Recklighausen. Was bedeutet das für die Rückserie?
Die Klasse ist ja unheimlich eng besetzt, nach unten fallen zwei Teams raus, ganz oben ist der HTV Hemer eine Klasse für sich. Und in dieser Saison steigen aus jeder Landesliga-Gruppe fünf Mannschaften ab, man muss also auch Siebter werden. Da bin ich guter Dinge, wenn die Mannschaft so weitermacht, und ganz entspannt.
Warum hat das Team solch unterschiedliche Ergebnisse produziert?
Wir haben zehn Partien bestritten, davon hatten wir vier mit nur sieben Spielerinnen. Aber immer wenn wir einigermaßen komplett waren und zuhause antraten, waren wir eine andere Mannschaft mit viel Selbstvertrauen und Spielfreude.
Ist denn absehbar, dass das Team nach der Weihnachtspause verstärkt antreten kann?
Auf jeden Fall. Zwar macht Xenia Polath wegen der Klausuren in ihrem Medizinstudium eine Pause. Aber zwei zuletzt wegen ihrer Schwangerschaft fehlende Spielerinnen kehren zurück. Vanessa Bisping will im Januar wieder einsteigen. Und auch Martina Scholz, die im Augenblick mit kleinem Baby wegen der Corona-Lage sehr vorsichtig ist, kommt wieder dazu, wenn die Zahlen besser werden. Dann mache ich mir wenige Sorgen, was das Sportliche angeht.
Aufstellung und Tore
HSG Wetter/Grundschöttel: Denise Wieczorek, Jessica Fuchs; Nina Gerhartz (2), Melanie Kobus, Katharina Pohl (5/4). Vanessa Pozuelo (6), Nina Winterhoff (2), Anna Wieczorek (6), Alina Streicher, Shari Bugal (4), Jennifer Pellegrino (3).
Beste Torschützinnen SG Attendorn Ennest: Kimberley Reuber (8), Annika Neef (8).
Am 16. Januar steht das letzte Hinrunden-Spiel beim Bochumer HC an. Wann starten Sie wieder?
Ich würde gern am 4. Januar, also knapp zwei Wochen vor dem Spiel, wieder starten. Das ist aber abhängig davon, ob wir eine Halle kriegen, es sind ja noch Schulferien. Wenn nicht, müssen wir zunächst ein bisschen laufen gehen.