Leverkusen. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen macht es im Derby gegen die Bayer Giants Leverkusen spannend, aber gewinnt verdient mit 99:92.

Es ist Shawn Occeus, der 20 Sekunden vor dem Abpfiff in der Defense noch aufmerksam genug ist. Der Guard von Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen, der Spencer Reaves den Ball abnimmt, ihn an CJ Walker weitergibt, der das Spiel der Hagener Gäste wieder nach vorne verlagert - und Phillip Daubner sieht. Der Flügelspieler steht auf der linken Seite goldrichtig und trifft aus der Distanz den Dreipunktewurf zum entscheidenden Korb.

Damit setzen sich die Hagener im Derby gegen die Bayer Giants Leverkusen mit 99:92 (62:47) durch. Dass der Ballverlust am Ende den entscheidenden Korb herbeiführte, war bezeichnend für das Duell in der Ostermann Arena. 16 Turnover mussten die Hausherren, die in der Tabelle auf dem sechsten Rang stehen, hinnehmen. Letztlich waren es zu viele. "Unser Plan war es ursprünglich, über eine solide Verteidigung Zugriff auf das Tempo des Spiels zu erlangen", erklärte Phoenix-Coach Chris Harris die Spielidee.

Phoenix Hagen führt über die gesamte Spielzeit

Dabei machten es die Volmestädter spannender, als es unbedingt nötig war. Denn die Führung gab die Mannschaften von Trainer Harris in der gesamten Zeit nicht aus der Hand. Und die guten Nachrichten für die Phoenix-Anhänger gingen schon mit der Startaufstellung los. Denn nicht nur Kapitän Dominik Spohr startete in die Partie, sondern auch CJ Walker. Spohr hatte seine Verletzung bzw. Krankheit überstanden und konnte das Harris-Team im Derby unterstützen.

Bei den Hausherren war es wieder einmal JJ Mann, der in der ersten Halbzeit für Aufsehen sorgte. Mit 13 Punkten versenkte der ehemalige Phoenix-Spieler mehr Treffer als seine Mitspieler, doch auch er schaffte es nicht, gegen das nach vorne drängende Phoenix-Team wirklich zu bestehen. Schon aus dem ersten Viertel verabschiedeten sich die Hagener mit einer knappen 32:28-Führung. Und in den zweiten zehn Spielminuten begann die stärkste Phase der Harris-Mannschaft.

Vorsprung Stück für Stück erarbeitet

Zwar konnte Leverkusens JJ Mann in der 13. Spielminute noch zum 37:37 ausgleichen, doch davon ließen sich die Hagener nicht beeindrucken. Stück zur Stück erspielte sich das Phoenix-Team einen Vorsprung.Zur Halbzeit konnte sich die Mannschaft um Kapitän Dominik Spohr so eine verdiente 62:49-Führung erspielen.

Doch die Sorgen, wie es im dritten Viertel weitergehen würde, waren bei den Phoenix-Anhängern allgegenwärtig. Und wieder einmal war es so, dass die Hagener nach der Pause ihren Gegner noch einmal herankommen ließen. Durch die frühen Foulprobleme, musste Harris seine Mannschaft noch einmal umdisponieren. "Wir konnten nicht mehr so physisch wie gewünscht agieren", erklärte der Phoenix-Coach. Zudem holten sich die Leverkusener an der Freiwurflinie den Rhythmus zurück.

Im letzten Viertel sollte es noch einmal besonders spannend werden: Nach und nach kämpften sich die Hausherren, unterstützt von den lautstarken Anhängern, heran.

Reaves verkürzt für Leverkusen noch einmal

Spencer Reaves verkürzte anderthalb Minuten vor dem Abpfiff per Dreier noch einmal auf 91:94 für die Leverkusener. Doch die Antwort der Hagener ließ nicht lange auf sich warten, Marcel Keßen, mit 18 Punkten Topscorer, gelang per Korbleger das 96:91 für Phoenix.

Und dann war es Phillip Daubner, der alles klar machte und Phoenix Hagen den nächsten Sieg bescherte. Für Phoenix-Trainer Harris zeichnete sich mit dem Sieg das ab, was seine Mannschaft schon in den vergangenen Partien gezeigt hatte: "Wir haben es geschafft, schnell nach vorne zu spielen. Diesen Ansatz haben wir schon in früheren Partien als positiv wahrgenommen und wollten dies unbedingt weiter verfolgen."

Phoenix Hagen: Occeus (12), Giese (3), Keßen (18), Walker (15), Daubner (10), Spohr (15/4 Dreier), Moore (13/7Assists), Moreaux (7), Baumann (6).