Hagen. Gegen den Westfalenliga-Tabellenführer TuS Bövinghausen hält die SpVg. Hagen 11 lange mit und beweist: Die Einstellung stimmt beim Schlusslicht.

Der Favorit wankte zwar, aber er fiel nicht. Fußball-Westfalenligist SpVg. Hagen 11lieferte Tabellenführer TuS Bövinghausen einen großen Kampf, musste sich aber am Ende mit 3:4 (0:3) geschlagen geben. „Die Einstellung bei uns stimmt auf jeden Fall“, war Elfer-Coach Christian Fohs stolz.

Spitzenreiter zu Gast auf Emst

Mit dem Dortmunder Stadtteilklub war nicht nur Spitzenreiter zu Gast auf Emst, sondern auch ein Team, welches einen Ex-Bundesligaprofi und Weltmeister in seinen Reihen hat: Mit der Rückennummer 19 stand Kevin Großkreutz auf dem Feld. Ein anderer Ex-BVB-Star wurde hingegen geschont: David Odonkor nahm nur auf der Bank Platz.

Der Schuss von Elfer-Spieler Niklas Fischer (vorn) landet im Tor, doch der Treffer wird nicht anerkannt – er steht im Abseits.
Der Schuss von Elfer-Spieler Niklas Fischer (vorn) landet im Tor, doch der Treffer wird nicht anerkannt – er steht im Abseits. © WP | Michael Kleinrensing

Die gastgebenden Elfer mussten hingegen ohne ihren beiden Ex-Profis auskommen: Spielmacher Gaetano Manno fiel weiter aus. „Es ist zwar wieder alles in Ordnung, aber wir wollen kein Risiko eingehen“, begründete er sein Aussetzen. Und auch StürmerTim Bodenröder wurde geschont. Die erste Chance der Partie hatten die Gastgeber, aber Rafael Luque Marrano setzte einen Schuss über das Tor (4.). Die Gäste antworteten umgehend.

Sebastian Mützel erreichte in der sechsten Minute den Ball noch vor der Torauslinie und brachte im Liegen eine Flanke in den Elfer-Strafraum. Dort stand Marco Onucka völlig frei und nickte zur Gästeführung ein. Als der Mittelstürmer mit Regionalliga-Vergangenheit wenig später nach einer langen Flanke aus vier Metern daneben köpfte, hatten die Elfer Glück. Und kurz darauf Pech, weil ein Tor von Niklas Fischer wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt wurde.

Klasse des Dortmunder Teams blitzt kurzzeitig auf

Was in der Folge auf dem Emster Kunstgrün ablief, war wenig sehenswert. Bei beiden Teams lief spielerisch kaum etwas zusammen, Strafraumszenen blieben Mangelware. In den letzten zehn Minuten vor dem Pausenpfiff ließ der Tabellenführer kurzfristig seine Klasse aufblitzen. Nach einer sehenswerten Ballstafette über fünf Stationen durch den Elfer-Strafraum erhöhte Onucka in der 37. Minute mit seinem zweiten Treffer auf 2:0 für die Gäste. Nur zwei Minuten später klingelte es erneut im Kasten der Hausherren. Ein Pass von der rechten Seite erreichte Andre Daniel Witt, der zum 3:0 für den TuS einschob.

Nach dem Seitenwechsel legte Bövinghausen noch einen Zahn zu und setzte sich teilweise in der Hälfte der Gastgeber fest. Elfer-Keeper Michel Klose musste einen Distanzschuss entschärfen (49.), Stefan Schwan klärte im Anschluss an einen Eckstoß auf der Torlinie (50.). In der 54. Minute konnten die Elfer verkürzen. Niklas Wilke verwertete eine Flanke des kurz zuvor eingewechselten Alexander Möller und wuchtete den Ball per Kopf ins Netz – 1:3. Und plötzlich merkten die Hausherren, dass gegen den großen Favoriten vielleicht doch etwas möglich ist. Nach einem Steilpass lief Schwan auf das Tor zu. Gäste-Torwart Felix Schiffer konnte dessen Schuss noch abwehren, allerdings vor die Füße von Möller, der den Ball ins leere Tor zum 2:3 einschob (71.).

Akrobatisch in der Luft: Stefan Schwan (Mitte) im Duell gegen den TuS Bövinghausen.
Akrobatisch in der Luft: Stefan Schwan (Mitte) im Duell gegen den TuS Bövinghausen. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

Aber die Freude der Elfer währte nicht lange. Nur zwei Minuten später kam Pjer Radojcic im Strafraum der Gastgeber an den Ball und stellte mit einem überlegten Lupfer den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. In der 80. Minute wurde die Partie unterbrochen. Ein Rettungswagen musste über das Spielfeld fahren, um einen kollabierten Zuschauer zu versorgen. Nach der Wiederaufnahme der Partie gehörte die Schlussphase den Elfern. Sie drängten offensiv nun nach vorne und setzten den Spitzenreiter, unter Druck. Aber es sprang nur noch das 3:4 durch Kevin Ropiak heraus (90.+6.).

Elfer-Trainer Fohs war nach dem Spiel zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Wir können verdammt stolz auf uns sein, was wir heute für einen Kampf abgeliefert haben“, lobte er seine Spieler.