Hagen. Vor dem Duell gegen die Nürnberg Falcons blickt Phoenix Hagen mit Sorge auf die Entscheidungen der Politik. Gibt es bald wieder Beschränkungen?

Während der Länderspielpause ruhte der Ball in der 2. Basketball-Bundesliga ProA. Doch damit ist jetzt Schluss. Am Samstagabend (19 Uhr) empfängtPhoenix Hagendie Nürnberg Falcons zum Duell in der Krollmann Arena.

Und die Pause kam den Hagenern um Trainer Chris Harris gelegen: „Einerseits lag der Fokus darauf, die Mannschaft körperlich auf den anstehenden Schlussspurt bis zum Jahreswechsel vorzubereiten, andererseits konnten wir in Ruhe und ohne zeitlichen Druck einige taktische Dinge angehen.“

Phoenix Hagen und Nürnberg Falcons sind Tabellennachbarn

In der Tabelle stehen die von Vytautas Buzas gecoachten Nürnberger einen Rang über dem Phoenix-Team auf Platz elf. Für Trainer Chris Harris wird es ein Spiel, in das seine Mannschaft von Beginn an konzentriert gehen muss: „Gegen eine starke Nürnberger Mannschaft müssen wir von Beginn an präsent sein und die vor der Pause gezeigte Intensität schnell wieder aufnehmen. Die letzten Heimspiele haben gezeigt, welch positiven Einfluss ein konzentrierter Start auf unseren Rhythmus hat.“

Für einen Phoenix-Spieler wird es ein besonderes Duell: Phillip Daubner. Der 27-Jährige ist nicht nur in der Nähe von Nürnberg aufgewachsen und hat viele Freunde und Bekannte in Bayern. Vor seinem Wechsel zu Phoenix Hagen war er für die Nürnberg Falcons aktiv.

Daubner freut sich auf Wiedersehen mit seinem alten Team

„Gegen meine alte Mannschaft ist es natürlich ein besonderes Spiel für mich. Ich freue mich sehr, einige der Jungs und die Coaches wiederzusehen“, freut sich der 2,04 Meter große Flügelspieler auf die Partie, auch wenn der sportliche Aspekt im Fokus steht: „Sportlich geht es für uns ganz klar darum, weiter den Anschluss nach oben zu halten. Gerade in der Vorbereitung hat uns die Pause gut getan, wir konnten im Training einige Dinge verbessern, so dass wir am Samstag hoffentlich mit einem Sieg aus der Halle gehen.“

Doch neben der sportlichen Vorfreude auf die Partie belastet eine Frage die Phoenix-Verantwortlichen: Wie geht es mit den Zuschauern weiter? „Wir sind da abhängig von den Entscheidungen der Politik“, muss sich Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel aktuell vor allem in Geduld üben. Auf den vergangenen Ministerkonferenzen wurden keine Zuschauerbeschränkungen beschlossen, die Ergebnisse der Zusammenkunft am Donnerstagnachmittag würden laut Informationen des Servicezentrum Sport (SZS) wohl erst konkret am Freitagmittag vorliegen, so Seidel.

Paul Giese und Co.
Paul Giese und Co. © WP | Michael Kleinrensing

Begrenzung der Zuschauer-Kapazitäten erwogen

Bund und Länder erwägen eine Begrenzung der Zuschauer-Kapazitäten bei überregionalen Sport-, Kultur- und anderen Großveranstaltungen auf 30 Prozent. Die 30-Prozent-Begrenzung soll demnach ebenso für geschlossene Räume gelten wie für Veranstaltungen im Freien. In Räumen soll die Auslastung zusätzlich bei maximal 5000 Zuschauern gedeckelt werden, im Freien bei maximal 15.000. Seidel selbst geht von einem Konzept aus, welches eine 50-prozentige Auslastung der Halle und die Einhaltung der 2G-Regelung vorsieht, nach welcher nur Geimpfte und Genese Zutritt erhalten. „50 Prozent der Zuschauer wären bei uns 1600 Personen. Mit viel mehr können wir aktuell nicht rechnen“, blickt Seidel auf die vergangenen Partien.

2G-Regelungen von Beginn an

Von Saisonbeginn an hat der Basketball-Klub auf eine 2G-Beschränkung bestanden, auch wenn auch von der Regierung die Auflagen bei 3G lagen. „Das macht es uns jetzt einfacher und wir müssen nicht noch einmal alles abändern“, erklärt Seidel die Weitsicht, mit der er und sein Team an die Zuschauer-Auflagen herangetreten sind. Auch beim Ticketkonzept ließen sich die Hagener etwas einfallen, für Dauerkarten-Inhaber gab es zwei Optionen: Das „All-in-Ticket“ oder die Dauerkarte, die für acht Heimspiele gilt. „Bei noch elf ausstehenden Heimspielen in der Saison müssten wir noch drei vor Zuschauern austragen“, hofft Seidel.

Verdienen kann Phoenix mit Spielen vor weniger als 2000 Zuschauern indes nichts: „Da gehen wir nicht mit einem Plus raus, wir müssen ja auch alle Dienstleiter bezahlen.“ Für das Spiel am Samstagabend geht Seidel davon aus, „dass wir vor Zuschauern spielen können.“ Wie viele es sein werden und unter welchen Auflagen – das wird sich noch klären. Eine Situation, die Patrick Seidel seit bald zwei Jahren kennt, die aber dennoch belastend ist: „Es ist anstrengend, wenn man nicht genau planen kann.“