Dorsten/Hagen. 1. Basketball-Regionalliga: Haspe 70 gewinnt bei der BG Dorsten. Nsiabandoki legt 18 Punkte und 17 Rebounds auf, Penteker trifft wichtige Dreier.

Im Basketball gilt das ungeschriebene Gesetz, dass ein Dreier, den man mit Hilfe des Bretts im Korb verdenkt, vom Werfer angesagt werden muss – ansonsten zählt der Treffer nicht. Aber Erik Penteker, Guard des Erstregionalligisten SV Haspe 70, kann sich glücklich schätzen, dass diese Regel nur auf dem Freiplatz Anwendung findet und in keiner offiziellen Spielordnung niedergeschrieben ist. Ansonsten hätten die 70er vermutlich nicht den 83:78 (40:37)-Sieg bei der BG Dorsten eingefahren.

Pentekers Würfe gegen das Brett

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Der Tabellenvorletzte, der einen Heimerfolg bitter nötig hatte, lag kurz vorm Ende mit 73:71 vorn, doch jetzt flatterten der BG die Nerven. Zunächst vergaben die Gastgeber zwei Freiwürfe, ehe sie sich den Offensivrebound schnappten und auch den anschließenden Wurf versemmelten. Und dann war Pentekers Zeit gekommen.

Frech streute der junge Spielmacher einen Dreipunktewurf mit Hilfe des Bretts ein. Und auch im Angriff darauf war der 19-Jährige auf die gleiche Art und Weise erfolgreich und wurde so zum Topwerfer seines Teams (18 Punkte). „Die Dreier waren schon etwas ekelig“, kommentierte Haspes Trainer Michael Wasielewski scherzhaft. Die 70er entführten die Punkte aus Dorsten, allerdings keineswegs unverdient. „Dieser Sieg tut der Mannschaft gut, wir mussten ja die Ausfälle von Oscar Luchterhandt, Chris Molitor und Jordan Iloanya verkraften“, war Michael Wasielewski stolz auf seinen dezimierten Kader.

Allerdings war der Auftritt der 70er nicht von Beginn an überzeugend. Viele Ballverluste erzürnten die Gäste-Coaches, mit 14:18 lag der SV nach dem ersten Spielabschnitt hinten. Doch allmählich arbeitete sich Haspe ins Spiel – im wahrsten Sinne des Wortes.

Dorstener Guard nicht zu stoppen

Routinier Tresor Nsiabandoki ackerte unermüdlich an den Brettern. 17 Rebounds sammelte der vielseitige Flügel, zehn davon offensiv. So kamen die 70er immer wieder zu zweiten und dritten Wurfchancen. Allerdings gelang es Haspe nicht, den Dorstener US-Guard Tyler Brevard zu stoppen. Dieser machte mit 26 Punkten, acht Rebounds, sechs Assists wie Steals ein brillantes Spiel. Haspes US-Flügel Daniel Westbrook hingegen war wegen Foulproblemen gehandicapt – fünf Minuten vor Spielschluss musste er mit der Foulhöchstzahl das Feld verlassen.

Aber auch ohne den Topscorer kamen die 70er in der Schlussphase gut aus, weil einerseits die Verteidigung griff und andererseits das Korbbrett es gut mit den Gästen meinte. „Dass wir trotz all der Ballverluste dieses Spiel gewinnen, unterstreicht die Moral und den Willen des Teams“, lobte Wasielewski. Mit fünf Siegen aus den vergangenen sieben Spielen sind die 70er bestens gerüstet für das Stadtderby gegen die BBA Hagen (Samstag, 19 Uhr, Rundsporthalle Haspe).

Haspe 70: Nsiabandoki (18, 17 Rebounds), Penteker (18), Ojima, Waltenberg (8), Urban, Cikara (16), Westbrook (16), Strahl (5), Glavovic, Schmugge (2).