Hagen. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen empfängt am Samstag die Itzehoe Eagles. Der Aufsteiger trennt sich von einem Spieler und holt einen Neuen.

Drei Wochen Länderspielpause stehen Phoenix Hagen bald bevor. Ob die Stimmung, mit der man beim Basketball-Zweitligisten in die freie Zeit geht, erheitert oder misslich ist, hängt maßgeblich vom morgigen Spiel ab. Am Samstag geht es für Phoenix gegen den Aufsteiger Itzehoe Eagles (19 Uhr, Krollmann Arena).

Fahren die Hagener ihren vierten Sieg ein, dann sind sie von den Playoff-Plätzen nicht weit entfernt. Setzt es hingegen eine Niederlage, landet man auf einem Abstiegsplatz – und wird vermutlich den Zorn der eigenen Fans auf sich ziehen.

Die Ausgangslage

Phoenix hinkt mit sechs Niederlagen aus neun Spielen den eigenen Ansprüchen hinterher, allerdings machten dem Team von Trainer Chris Harris zuletzt die Ausfälle von Leistungsträgern zu schaffen. In Rostock hielten die Westfalen fast eine Halbzeit gut mit, wurden aber im dritten Viertel vorgeführt. Ein Sieg gegen Itzehoe ist Pflicht, denn die Aufsteiger aus Schleswig-Holsteiner fingen sich nach zwei furiosen Auftaktsiegen – beide übrigens auswärts – fünf Niederlagen in Folge ein und stehen nun in der Tabelle direkt hinter Phoenix auf dem 15. Platz.

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Beim Team von US-Basketball-Coach Patrick Elzie scheint sich Nervosität breit zu machen. Bei der jüngsten Pleite gegen Kirchheim habe seinem Team das Selbstvertrauen gefehlt. Der schlichte Lösungsansatz: „Wir müssen ein Spiel gewinnen, um es uns zurückzuholen“, so der Coach.

Die Personallage

Die Mission „dritter Auswärtssieg“ werden die Itzehoer ohne Vance Johnson bestreiten. Der US-Flügelspieler und die Eagles einigten sich unter der Woche auf eine Trennung. Dafür hat der Aufsteiger den erfahrenen und treffsicheren Schützen Filmore Beck nachverpflichtet.

Bei Phoenix sind die Einsätze von Dominik Spohr (Grippaler Infekt) und Karrington Ward (Innenbandüberdehnung im Knie) weiter fraglich. Ob sie eingesetzt werden oder nicht: Ihr Trainingsrückstand ist groß.

Die Topspieler

Karrington Ward (16,3 Punkte pro Spiel) gilt als bester Hagener Spieler, könnte aber, zumindest was den Punkteschnitt angeht, bald von seinem Landsmann und Aufbauspieler CJ Walker (15,7) eingeholt werden. Beide sind individuell ungemein stark. Sollte Ward erneut von der Bank aus zuschauen müssen, wird Phoenix eine starke Performance von Walker benötigen.

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Weil Itzehoe nicht mehr auf Johnson setzen kann, werden die Augen der Hagener umso mehr auf Chris Hooper gerichtet sein, der seinem Nachnamen alle Ehre macht und durchschnittlich 19,3 Zähler erzielt. Shooting Guard Lucien Schmikale (12,3) und Center Yasin Kolo (11,9) punkten ebenfalls zweistellig.

Die Statistiken

Die Hagener Stärke ist in dieser Saison eindeutig der Dreipunktewurf. Mit einer sagenhaften Quote von 39,6 Prozent trifft Phoenix bislang seine Versuche von „außen“. Die Itzehoer treffen magere 32 Prozent (ligaweit zweitschlechtester Wert), setzen dafür aber auch viel mehr auf ihre Stärken in Korbnähe.

Apropos Korbnähe: Itzehoe krallt sich beachtliche 37,3 Rebounds pro Spiel (Platz 5), davon 11,3 offensiv, während Phoenix nur auf 33,6 Abpraller (9,3 offensiv) kommt und damit Platz elf belegt.

Phoenix-Trainer Chris Harris.
Phoenix-Trainer Chris Harris. © Michael Kleinrensing

Was die Trainer sagen

Chris Harris: „Die Sachlage ist klar: Mit einem Sieg können wir uns einen direkten Verfolger auf Distanz halten und gleichzeitig Anschluss zum breiten Mittelfeld bewahren. Mit der Spielpause im Hinterkopf, gibt es noch mal weniger Gründe, am Samstag nicht alles auf dem Platz zu lassen, was wir haben. Das wird gegen eine gefährliche Mannschaft wie Itzehoe auch nötig sein, denn sie haben auswärts schon mehrfach ihre Qualität unter Beweis gestellt.“

Patrick Elzie: „Nach fünf Niederlagen nacheinander muss man mal wieder gewinnen. Das wäre eine gute Gelegenheit. Die Hagener spielen sehr schnell, wir müssen auf jeden Fall ihre Fastbreaks stoppen.“