Wetter. Klubchef weiter gesucht: Vor der Jahreshauptversammlung am Freitag ist bei SuS Volmarstein offen, mit welchem Vorstand es weitergeht:

Sportlich läuft es eigentlich prima. Die erste Mannschaft von SuS Volmarstein spielt in der Spitzengruppe der Fußball-Kreisliga A2 mit, die Reserve ist zwei Klassen tiefer erneut einziges ungeschlagenes Team und hat gerade das Spitzenspiel gewonnen. Und um den Nachwuchs - die größte Jugendabteilung in Wetter - ist es bestens bestellt, alle Altersklassen sind besetzt. Was dem Verein von der Köhlerwaldstraße seit einem Jahr fehlt, ist ein Klubchef, die Suche danach war vor der Jahreshauptversammlung am Freitag bisher ergebnislos. Und es droht das Fehlen eines geschäftsführenden Vorstands, wenn sich nicht in der Versammlung neue Kandidaten für die Vereinsführung finden.

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Dreimal hatte SuS Volmarstein Jahreshauptversammlungen anberaumt, dreimal mussten sie corona-bedingt abgesagt werden. Am Freitag soll nun um 19 Uhr im Vereinsheim an der Köhlerwaldstraße getagt werden, die Berichte für 2019 und 2020 stehen an. Und die alle zwei Jahre vorgesehenen Wahlen des kompletten Vorstands. Die Position des 1. Vorsitzenden hätte ohnehin neu besetzt werden müssen, denn im letzten Herbst war Rafael Gracia aus beruflichen und privaten Gründen nach sechs Jahren vom Vorsitz zurückgetreten. Ein Nachfolger wird seitdem gesucht, bisher ohne Erfolg. „Aus allen Gesprächen, die wir geführt haben, hat sich leider nichts ergeben. Das wird schwierig“, bedauert Geschäftsführer Thomas Schneider: „Es ist schwer, heutzutage jemanden für so ein Ehrenamt zu finden. Es sind genug helfende Hände da, aber niemand will so ein Amt, das ja auch verpflichtet.“

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Zwei Vorstandsmitglieder notwendig

Zudem ist absehbar, dass der aktuell dreiköpfige geschäftsführende Vorstand - Schneider führt den Verein seit Garcias Rücktritt mit dem 2. Vorsitzenden Eckhard Kühl und Kassierer Klaus Bröker - weiter schrumpft. Lediglich Bröker würde weitermachen, dagegen wollten Kühl, das habe dieser angekündigt, und er selbst - so der Geschäftsführer - sich zwar weiter im Verein engagieren, aber wohl nicht mehr erneut für das Vorstandsamt kandidieren. „Es gab viel Arbeit in den letzten eineinhalb Jahren, die ich so nicht weitermachen kann“, erklärt Schneider, verweist auf drei Kinder und starkes berufliches Engagement. „Wir brauchen einen komplett neuen geschäftsführenden Vorstand, wobei die wichtigste Personalie natürlich der 1. Vorsitzende ist“, sagt er, mindestens zwei Vorstandsmitglieder seien notwendig: „Wenn wir das nicht zusammen bekommen, haben wir ein Problem.“

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Man hofft nun darauf, dass sich in der Jahreshauptversammlung Kandidaten finden. „Vielleicht kommt jemand wie Phoenix aus der Asche“, sagt Kassierer Bröker und Schneider sagt: „Manchmal ergibt sich sich ja etwas aus der Not heraus.“ Zumal der etwa 500 Mitglieder starke Klub eine attraktive Aufgabe biete, so der Geschäftsführer: „Wir haben eine gute Basis, eine tolle Sportanlage und viele helfende Hände.“

Größte Nachwuchsabteilung in Wetter

Das zeigt sich vor allem in der Jugendabteilung, die erst Anfang Oktober das erste Fußballturnier seit Beginn der Corona-Pandemie ausrichtete - und viel Lob erntete. „Von Freitag bis Sonntag hatten wir den Platz voll, das war super“, sagt Jugendleiter Patrick de Vita. Er lädt bereits am heutigen Mittwoch zur Jahreshauptversammlung des Nachwuchses ins Vereinsheim. Man habe gute Arbeit geleistet, ist er überzeugt, man stelle mit mehr als 200 Jugendspielern und Teams in allen Altersklassen mit Abstand die größte Jugendabteilung in Wetter. „Darauf können wir stolz sein. Der Corona-Kelch ist an uns vorübergegangen“, sagt de Vita, „wir haben im Schnitt sogar weniger Mitglieder verloren als sonst üblich.“ Was de Vita auch auf das Engagement der Volmarsteiner Nachwuchstrainer, im Lockdown Kontakt zu ihren Teams zu halten und Aktionen zu starten, zurückführt. Er stellt sich mit komplettem Jugendvorstand am Mittwoch zur Wiederwahl. Und ist auch optimistisch, was die Neubesetzung des Gesamtvorstands angeht: „Ich glaube schon, dass sich da jemand finden wird, der in die Bresche springt.“