Herdecke/Wetter. Es war das erste Derby überhaupt in der Kreisliga A2 für den FC Wetter II. Warum es gegen den SC Wengern nicht zum ersten Sieg reichte:

Seit August 2020 spielt die Reserve des FC Wetter in der Fußball-Kreisliga A2, erst jetzt bestritt sie ihr erstes Derby. Und blieb zwar daheim ungeschlagen, ließ sich beim 3:3 (2:2) gegen den SC Wengern aber in letzter Minute den Sieg rauben. Am Tabellenende herrscht Frust bei den torlosen Teams von TSG Herdecke und TuS Esborn. Der Überblick:

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Das Derby

Rund 80 Zuschauer sahen das erste Wetteraner Derby seit dem Aufstieg des FC Wetter II im Sommer 2020. Dem SC Wengern fehlten etliche Spieler, durch ein Traumtor von Mischa Berghaus ging er aber in Führung (11.). Wetter war nicht lange geschockt, kam durch Patrick Bölling (24.) zum Ausgleich, zehn Minuten später hämmerte Emanuel Proenca einen weiten Abschlag von Torwart Manuel Grützmacher volley zur Führung in die Maschen. Doch Antonio la Macchia, kurz zuvor elfmeterreif gefoult, nutzte einen Fehler der FC-Abwehr zum 2:2 (39.). Nach dem Wechsel wurden die Gäste immer mehr in die Abwehr gedrängt, Joao Lopes (62.) Cedric Rosa Pinheiro (65.) Kevin Oestreich (72.) und Bölling (75.) - hier parierte SC-Keeper Florian Tietz glänzend - vergaben aber gute Chancen. Besser machte es Proenca mit seinem siebten Saisontor (77.). Das reichte aber nicht zum Derbysieg, in der Nachspielzeit glich Edin Krasnici noch aus.

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„Wir sind jetzt natürlich überglücklich“, sagte Wengerns Trainer Benjamin Knoche: „Der FC hatte mehr Chancen als wir, aber Kompliment an meine Mannschaft. Wir sind mit dem letzten Aufgebot hier.“ Dagegen war die Enttäuschung beim Gastgeber groß, Trainer Marius Pownug war „extrem aufgewühlt“: „Normalerweise bin ich kein Freund davon, die Schiedsrichter zu kritisieren“, sagte er: „Aber heute wurde so oft unberechtigt Abseits gegen uns gepfiffen, auch vor dem dritten Gegentor. Wir sind es aber auch selber schuld, Chancen zum Sieg hatten wir ja genug.“

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Spieler des Tages

Schon sechs Tore hat Edin Krasnici für den SC Wengern erzielt, keines war wichtiger als dieses: In der dritten Minute der Nachspielt erreichte ihn auf dem Harkortberg ein langer Ball, sein Schuss wurde abgefälscht zur Bogenlampe und senkte sich hinter FC-Keeper Grützmacher zum 3:3 ins Tor. „Dieser Punkt ist natürlich absolut glücklich zumal der Treffer in der Nachspielzeit fällt“, sagte Benjamin Knoche: „Es fühlt sich jetzt an wie ein Sieg.“

Alexander Gens erzielt das 3:0 für Volmarstein.
Alexander Gens erzielt das 3:0 für Volmarstein. © ka | ka

In der Spitzengruppe

Den Kontakt zur Spitze wahrt SuS Volmarstein mit dem klaren 5:1 (2:0)-Sieg gegen BW Voerde II. Trotz des klaren Ergebnisses war Ralf Gütschow nicht zufrieden. „Wir haben viel zu viel Ungenauigkeiten im Spielaufbau gehabt, der letzte, ja selbst der vorletzte Pass ist oft nicht angekommen. Aber wir haben wenigstens heute das Erfolgserlebnis“, sagte der SuS-Coach: „In den letzten Wochen haben wir besser gespielt, aber nichts geholt.“ NiklasGütschow mit einem Schlenzer (7.), Robin Freudenberg per Freistoß (40.), Alexander Gens (49.) und zweimal Sebastian Lummel (69./90.) trafen für die Gastgeber.

Ärger des Tages

Gern hätte Volmarsteins Torwart Justus Böving zum zweiten Mal nach dem 1:0 gegen Silschede am ersten Spieltag zu Null gespielt. Lage sah es auch danach aus, doch nach einem Ballverlust von Eddie Keoaphay liefen die Gäste in der 88. Minute bei einem Konter auf ihn zu. Böving konnte zweimal glänzend parieren, beim dritten Schuss von Voerdes Nicola Krahl war er dann machtlos - und schimpfte: „Es ist absolut ärgerlich, dass es heute wieder nicht geklappt hat.“

Frust im Tabellenkeller

Klare Schlappen ohne eigenes Tor: Die TSG Herdecke - 0:6 (0:4) gegen den TuS Ennepetal II - und der TuS Esborn - 0:3 (0:1) bei RW Ennepetal-Rüggeberg - stecken tief im Abstiegsstrudel. „Vier krankheitsbedingte Absagen, das ist dann jedes Mal ein neuer Tiefschlag vor dem Spiel“, fing für TSG-Coach Marcel Brandenstein der Tag „bescheiden“ an, man spielte mit Unterstützung aus der Reserve. „Für unsere überhaupt nicht eingespielte Truppe war Ennepetal ganz einfach eine Nummer zu groß“, sagte Brandenstein, für dessen Team Florian Drevermann einen Strafstoß verschoss. Die punktgleichen Esborner ließen auf dem ungewohnten Naturrasen in Rüggeberg den nötigen Einsatz im ersten Abschnitt vermissen. Unmittelbar nach dem Wechsel fiel bereits das 2:0. „Erst danach lief es bei uns besser, wir konnten Rüggeberg zum Teil hinten rein drücken, leider konnten wir unsere Chancen dann nicht nutzen“, bedauerte Trainer Markus Bötzel.