Hagen. „Glückskinder“-AG der Gesamtschule Haspe möchte mit Kultur- und Sportangeboten herausfinden, was Schüler brauchen. Phoenix macht den Anfang.

Hüseyin wirft den Ball hoch, klatscht zweimal in die Hände und fängt ihn wieder auf. Nächster Versuch. Nun werden auch noch die Schultern berührt – nicht geklappt, der Ball rollt davon. „Einfach immer wieder probieren, dann klappt es irgendwann!“, macht Marvin Waltenberg, Mitarbeiter von Phoenix Hagen, den Schülern Mut - und blickt in glückliche Gesichter. Doch was bedeutet eigentlich Glück? Und wie wird man wirklich glücklich? Eine Frage, die schon fast philosophisch anmutet, die aber die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Haspe in der AG „Glückskinder“ gemeinsam ergründen wollen.

Sport- und Kulturveranstaltungen

Ins Leben gerufen wurde die AG von den Lehrerinnen Sabrina Vogel und Norina Covello, die gemeinsam mit ihren Schülern in Sport- und Kulturveranstaltungen erkunden wollen: „Was kann ich eigentlich? Was macht mir Spaß, was macht mich glücklich?“ Dafür haben Sportlehrerin Vogel und Kunstlehrerin Covello gemeinsam mit verschiedenen Partnern Veranstaltungen geplant.

Den Anfang machte Phoenix Hagen. Nachdem es bei der Auftaktveranstaltung auf dem Hasper Schulhof vor allem darum ging, die ersten Schritte des Basketballspiels zu erlernen, wurde es beim zweiten Termin ernst. Unter der Leitung von Marvin Waltenberg absolvierten die 15 Schülerinnen und Schüler das Spielabzeichen Basketball Bronze. In den fünf Übungen Dribbeln, Passen und Fangen, Standwurf, Korbleger und Spiel mussten sich die Schüler der Klassen 5 bis 8 beweisen. Und das ist gar nicht so einfach, weshalb die Teilnehmer sich erst einmal mit verschiedenen Übungen aufwärmen.

AG Glückskinder AG der Gesamtschule Haspe „Glückskinder“ mit Phoenix Hagen.

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    Mit nach vorne ausgestreckten Armen werden die Basketballbälle zwischen den Händen hin und her geworfen. Aufmerksam fixieren die Augen der Schüler den Ball, nur eine kleine Unachtsamkeit und das orangene Leder rollt durch die Turnhalle. Was bei Marvin Waltenberg so leicht aussieht, ist doch gar nicht so einfach.

    Das Ziel soll am Ende sein, dass die Kinder merken, was ihnen eigentlich Spaß macht - und was nicht. Zur Reflektion wird nach jeder neuen Veranstaltung ein Glückstagebuch gepflegt, in welchem ein Feedback gegeben wird. „Wir wollen den Kindern damit auch die Möglichkeiten geben, Neues kennenzulernen“, hoffen die beiden Lehrerinnen, dass sie vor allem Kinder unterstützen können, die von Haus aus nicht viel vorgestellt bekommen. „Manche kennen es von zu Hause gar nicht, dass man in seiner Freizeit aktiv sein kann“, kennt Sabrina Vogel die Probleme.

    Vianna Ismer hat den Korb fest im Blick.
    Vianna Ismer hat den Korb fest im Blick. © WP | Michael Kleinrensing

    Eine gute Mischung

    Und die Jungen und Mädchen scheinen das Angebot dankbar anzunehmen, ein Junge wollte gar nicht mehr nach Hause. So wie Vianna Ismer. Die Elfjährige macht sich besonders gut im Körbe werfen. Die AG ist für sie die beste Mischung, denn „Kunst ist auch in der Schule mein Lieblingsfach.“ Ein Lieblingsfach kann Marcel Gidelski (14) gar nicht unbedingt ausmachen, aber Spaß hat er dennoch. Sogar so viel, dass er teilnimmt, obwohl er eigentlich gar nicht in der AG ist. „Es gefällt mir gut. Auch wenn ich nicht im Verein Basketball spiele, gefällt es mir.“

    Nachdem der erste Block dem Basketball gewidmet wurde, geht es als nächstes mit Kunst weiter. „Das Team von ,Kunst vor Ort’ um Benjamin Jost wird am 4. Dezember bei uns zu Gast sein“, freut sich Lehrerin Norina Covello. Zudem ist eine Einheit mit dem Grafikkünstler Marcel Veneman geplant. „Wir wollen die AG etablieren und damit dafür sorgen, dass sie die Kinder durch die Schuljahre und Jahrgangsstufen hinweg begleitet“, hofft Sabrina Vogel, dass möglichst viele Schüler ihr Glück finden.