Halver. Im Derby gegen die SGSH Dragons muss sich der TuS Volmetal deutlich geschlagen geben. Trainer Rode sieht ein mentales Problem bei seinem Team.
Eine 23:36 (11:17) Derby-Niederlage machte den Fehlstart des TuS Volmetal in die neue Spielzeit der 3. Handball-Liga perfekt. Damit steht die Mannschaft von Trainer Marc Rode nach den ersten drei Spielen ohne Punkt da. Die Fehlerquote im Spiel bei den SGSH Dragons war erneut deutlich zu hoch, um Zähler einfahren zu können. „Es mag sich für viele vielleicht verrückt anhören, aber die Jungs trainieren von der Quantität und der Qualität her sehr gut. Es ist verrückt, dass sie es momentan nicht schaffen, diese gute Leistung in Spielen auf die Platte zu bringen. Das ist eine psychische Geschichte“, sieht Rode die mentale Verfassung seiner Mannschaft als Ursache der Formkrise an.
Den Volmestädtern war der Frust aus den letzten beiden Niederlagen nicht mehr anzumerken, dementsprechend gut kam man in die Partie herein. In der 8. Minute brachte Nils Stange sein Team das erste Mal mit 4:3 in Führung. Davon blieben die Gastgeber allerdings unbeeindruckt. Im Gegenteil, der erste Rückstand wirkte auf die Dragons wie ein Weckruf. Denn ab diesem Zeitpunkt waren sie die Mannschaft, die den Ton angab. Und der TuS verfiel wieder in das alte Muster aus den letzten beiden Niederlagen - zu viele technische Fehler in der Offensive kombiniert mit einer mangelhaften Chancenverwertung.
SGSH entscheidet Zweikämpfe für sich
Beim 9:4 (13.) durch Moritz Frenzel setzten sich die Dragons das erste Mal ein wenig ab. Bis zur Pause gelang es, diesen Vorsprung auf 17:11 aufzubauen. Deutlich agiler in den Zweikämpfen war die SGSH, während sich der TuS nur schwer Lücken in der gegnerischen Abwehr erspielen konnte.
Eine Schwachstelle im Spiel der Taler, die sich in den ersten Spielen herauskristallisiert hat, ist die fehlende Gefahr aus dem Rückraum. Mit Dominik Domaschk besitzen die Hagener lediglich einen „Shooter“. Erkannt hatte das auch SGSH-Trainer Mark Schmetz: „Mit einer offensiven 5-1-Deckung wollten wir es Domaschk schwer machen. Wir wussten, dass die anderen Spieler nicht gerne von zehn Metern werfen und immer etwas näher heran wollen.“ Eine deutliche Sprache spricht auch die Tatsache, dass alle drei Siebenmeter für den TuS in der ersten Spielhälfte nicht in einem Tor resultierten. Timon Schliepkorte und Frederik Kowalski scheiterten an SGSH-Torwart Ante Vukas und der erstmals in dieser Saison im Kader stehende Mats Pfänder traf nach einem Aufsetzer ebenfalls nur die Latte.
Außenspieler machen den Unterschied
Einen weiteren Unterschied für das Schmetz-Team machten die Außenspieler, die eiskalt trafen. Mit zehn Toren war Linksaußen Tobias Schetters der beste Werfer der Gastgeber. Auf TuS-Seite hingegen scheiterte man zu oft an Vukas. Die Unzufriedenheit darüber brachte Rode so zum Ausdruck, indem er zwei Minuten vor der Halbzeit noch beide Außenspieler in Person von Philipp Moog und Nils Stange auswechselte. Mit viel Dynamik und merkbarem Siegeswillen stürmten die Volmetaler aus der Kabine und kamen damit auch prompt durch Kai Ferbers Treffer auf 15:19 (33.) heran. Die zahlreich mitgereisten Fans hätten sich gewünscht, dass ihr Team in der gleichen Art und Weise über die volle Spielzeit agieren würden. Mehr als ein kurzes Aufblitzen der eigenen Stärke war es aber nicht, die Dragons spielten sich erneut in einen Rausch und zogen auf 28:19 (46.) davon.
„Das, was wir heute gezeigt haben, war gar nichts in allen Bereichen. Ich weiß keinen Bereich, der auch nur ansatzweise gut war“, konsultierte ein geknickter Volmetaler Trainer nach der Partie. Somit stand nach der Schlusssirene ein hohes und verdientes 23:36 im so bedeutungsvollen Derby. Nächsten Samstag gegen den Leichlinger TV hat der TuS die Chance sich das zu erarbeiten, was derzeit so dringend benötigt wird: ein Erfolgserlebnis.
TuS Volmetal: Quick, Müller; Stange (1), Moog (3), Schliepkorte (2), Kowalski (2), Jünger, Sackmann (2), Domaschk (4), Pfänder, Blümel (4), Ferber (4/1), Kähler (1), Heidemann, Grzesinski.
Beste Torschützen SGSH: Schetters (10/3), Hecker (7), Klasmann (6).
Zeitstrafen: 4:4.
Zuschauer: 340.