Hagen. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen hat drei Kandidaten für die vakante Position des Aufbauspielers. Jon Octeus ist nicht (mehr) auf der Liste.

Der Mannschaftsbus von Phoenix Hagen trudelte am Sonntag um 21.30 Uhr in der Volmestadt ein. Die Basketballer hatten ein Kräfte zehrendes Wochenende hinter sich gebracht. Ein Wochenende, das trotz Verletzungen und Blessuren mit einem 77:72-Testspielsieg gegen Paderborn endete. Am Montag mussten die Phoenix-Spieler nicht in die Halle, sie bekamen einen Tag frei. Für Trainerstab und Management galt das aber nicht.

Kurze Verhandlungen mit Jonathan Octeus

Die Verantwortlichen des ProA-Zweitligisten sind weiter auf der Suche nach einem Aufbauspieler, einem Kopf des Teams, der in etwa die Qualitäten mitbringt, die den spontan abgesprungenen Kyron Cartwright auszeichneten: Spielintelligenz, Uneigennützigkeit, gallige Verteidigung und einen soliden Wurf. In dieses Raster passt Jonathan Octeus (29), der überragende Spieler der Phoenix-Saison 2019/20. „Wir haben natürlich automatisch an Jon gedacht und auch ein loses Gespräch mit ihm geführt. Aktuell ist er vereinslos“, sagt Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel, stellt aber klar: „Wir sind uns finanziell nicht einig geworden. Jon ist letzte Saison in Japan ähnlich eingeschlagen wie hier und hat dementsprechend Gehaltsvorstellungen, was völlig okay ist.“

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Octeus sei ein herausragender Spieler, so Seidel, aber zu Marquise Moore wäre er wohl nicht die optimale Ergänzung gewesen, da der Sprungwurf nicht die Stärke der beiden US-Guards ist.

Transfermarkt ist noch nicht ausgedünnt

Nichtsdestotrotz ist man bei Phoenix guten Mutes, zeitnah einen neuen Point Guard unter Vertrag zu nehmen, denn der Transfermarkt ist noch lange nicht ausgedünnt. Nachdem Cartwrights Rückzieher bekannt wurde, erreichten Phoenix circa 50 Mails von Spieleragenten. Den Kandidatenkreis habe man mittlerweile auf drei Spieler eingegrenzt. „Wir werden die Kandidaten jetzt seriös abarbeiten und bewerten“, sagt Seidel. Das heißt: Videos studieren und telefonieren.

Spätestens nächste Woche soll der neue Mann zum Team stoßen, schließlich wolle man beim Rewe-Cup am 4./5. September in der Krollmann Arena ein komplettes und (halbwegs) eingespieltes Team präsentieren. Andernfalls drohen gegen die gastierenden Bundesligisten empfindliche Niederlagen.

Melkisedek Moreaux bislang eine positive Überraschung

Auch wenn man solch eine Niederlage gegen Leverkusen kassierte, so würden die Neuzugänge doch eine gute Entwicklung zeigen, findet Patrick Seidel. Moore sei „absolut noch nicht da, wo er sein sollte“, werde aber von Tag zu Tag fitter, zumal die Absage Cartwrights eine Chance für Moore sei.

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Der defensiv vielseitige Melkisedek Moreaux zeigte sich, wie eigentlich alle Phoenix-Basketballer, am Sonntag in Paderborn verbessert. „Der Junge brennt, auch im Training, und er ist für mich jetzt schon eine positive Überraschung“, lobt Seidel. „Er kommt vielleicht überengagiert rüber, weil er sich zeigen will, aber das habe ich lieber, als wenn jemand zu wenig macht.“

Erik Penteker mit Energie von der Bank

Überrascht habe bislang auch der neue Guard Erik Penteker, der von der Bank viel Energie ins Phoenix-Spiel brachte. Und von Flügel Phillip Daubner wisse man sowieso, was man bekomme. „Er ist ein erfahrener Spieler, ein toller Charakter, der uns eine große Hilfe sein wird“, ist Patrick Seidel überzeugt.

Wie auch Dominik Spohr sei Daubner aber abhängig von einem Aufbauspieler, der Löcher in die Verteidigung reißt und offene Würfe kreieren kann. Einem Spieler, der zeitnah verpflichtet werden soll.