Hagen. Bei Aufräumarbeiten nach der Unwetter-Katastrophe packen viele Vereine mit an. Basketball-Star Günther ruft zu Spenden für seine Heimat auf
Es klingt fast schon entschuldigend, wenn die Hagener Vereine darauf hinweisen, dass es vereinzelt auch noch Testspiele gibt. Der Fokus ist ein anderer und rückt deutlich ab vom Sport: Ob Fußballer, Handballer, Kanuten oder andere – die Vereine mobilisieren aktuell ihre Mitglieder, um nach dem Unwetter und starken Regenfällen Mitte der vergangenen Woche dort anzupacken, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird.
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Die Familie von zwei Vereinsmitgliedern des SC Concordia bekam das Ausmaß der starken Regenfälle besonders zu spüren. Bis zu zwei Meter hoch türmten sich die Geröllmassen in und um das Gebäude. Die Fußballer rückten mit Schaufeln, Spitzhacken, Schubkarren und Eimern an und versuchten, so gut es ging, mit anzupacken.
Ein Anruf genügt
Doch alleine ließ sich das nicht bewältigen. „Nur ein Anruf bei den Sportskameraden der Spvg. Hagen 1911 war notwendig und schon griffen diese am Freitag ebenfalls engagiert zu und unterstützten mit Leibeskräften“, freuten sich die Concorden auf ihrer Facebook-Seite über die tatkräftige Unterstützung der Emster, mit denen sie sich nun nicht mehr den Fußballplatz, sondern die Schubkarren teilten.
Ein Einsatz, für den auch Elfer-Trainer Stefan Mroß seine Spieler lobt: „Sie waren erst bei der Familie vor Ort, deren Wohnung im gesamten Erdgeschoss überflutet ist und wo sich nun Schlamm und Geröll meterhoch stapeln und sind am nächsten Tag noch weitergezogen und haben an anderer Stelle mit angepackt.“
Handballer zögern nicht
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Auch die Handballer der HSG Hohenlimburg haben nicht lange gezögert und waren zur Stelle, als sie gebraucht wurden. „Das Freibad Henkhausen wäre ohne eure Hilfe abgesoffen“, bedankt sich Heinz-Werner Schroth, Vorsitzender des Hohenlimburger Schwimmvereins, für das schnelle Handeln der Handballer, die auf ihrer Facebookseite noch weitere Hilfe anbieten: „Wir sind 24 Stunden erreichbar und versuchen, nach Bedarf möglichst viele Helfer zusammenzutrommeln!“
In Dahl sind die Handballer des TuS Volmetal dabei, sich einen Überblick zu verschaffen und haben schon die ersten Aufräumarbeiten eingeleitet. So packen sie etwa am Hotel Dresel mit an und versuchen zu retten, was zu retten ist.
Die Kanuslalomstrecke, auf welcher normalerweise der KC Hohenlimburg trainiert, ist noch immer unter Wassermassen begraben. Doch an das Training denken die Kanuten aktuell auch gar nicht. „Auch heute sind wieder alle verfügbaren Mitglieder unterwegs, um in den betroffenen Straßen Unterstützungsarbeit zu leisten“, teilt der Verein über seine Facebook-Seite mit und bietet auch gleich noch weitere Hilfe an: „Wenn ihr akute Probleme habt und Hände in Hohenlimburg braucht, könnt ihr uns gerne anschreiben und wir schauen, dass wir euch wen zum Anpacken vorbei schicken.“
Per Günther appelliert an Fans
Auch Basketball-Profi Per Günther, aktuell bei Bundesligist ratiopharm Ulm unter Vertrag, lässt es sich nicht nehmen, über die Facebook-Seite seines Vereins zu Spenden für seine Heimatstadt Hagen aufzurufen: „Ganz schlimm betroffen ist auch meine Heimatstadt, das wunderschöne Hagen. (...) Ich würde mich unglaublich freuen, auch wenn ihr nichts mit Hagen zu tun habt und wahrscheinlich niemals dorthin reisen werdet, ihr uns mit einer Spende aushelfen könntet.“