Hagen. Phoenix-Hagen-Kapitän Dominik Spohr spricht im WP-Interview über sein Verhältnis zu Trainer Chris Harris und krude Thesen über seine Person.

Eigentlich hätte er nach achtwöchiger Pause gestern sein Comeback auf dem Parkett der Karlsruhe Lions gegeben, aber weil Phoenix Hagen geschlossen in die Quarantäne musste, wird Dominik Spohr (31) sein Trikot erst in der kommenden Spielzeit wieder überstreifen. Der Teamkapitän ist wohlauf, hat das Pfeiffersche Drüsenfieber gut überstanden. Im Gespräch mit unserer Zeitung redet Spohr über sein Verhältnis zu Trainer Chris Harris und welche Internettheorien ihn wütend machen.

Dominik Spohr, im Interview mit sportdeutschland.tv sagten sie neulich, dass Ihr Verhältnis zu Trainer Chris Harris „angemessen“ sei. Das klang ein wenig zugeknöpft und machte auf Fans den Eindruck, dass Sie nicht zum Trainer stehen. Wurden Sie falsch verstanden?

Dominik Spohr: Mir war nicht klar, dass es in einem Internetforum tatsächlich die krude Theorie gibt, dass ich nicht mehr für Chris Harris spielen will und deshalb meine Krankheit nur vorgetäuscht habe. Das ist absoluter Quatsch und rufschädigend für mich und den Klub, für den ich immer alles gebe. Wenn man weiß, dass es diese öffentliche Meinung gibt, dann hört sich meine Wortwahl ‘angemessen’ natürlich nicht gut an. Ich kenne Chris ja seit 15 Jahren, ich wollte in dem Interview nur klarmachen, dass Chris und ich eine professionelle Distanz haben und dass diese nicht in Frage gestellt wird.

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Wie stehen Sie denn nun zu Chris Harris?

Ich kann mir keinen besseren Trainer für unser Team vorstellen. Ich wünsche mir von Herzen, dass er bleibt.

Harris wurde insbesondere im Januar und Februar arg von den eigenen Fans kritisiert, als Ihre Mannschaft viele Spiele verlor. Lag das mehr an der coronabedingt schlechten Teamfitness als am Wirken des Trainers?

Sicherlich kann man den Trainer nicht von jeder Schuld freisprechen, genau so wie wir uns als Mannschaft nicht davon freisprechen können, Fehler gemacht zu haben. Dafür waren die Ergebnisse einfach zu deutlich. Wir haben nicht auf höchstem Level performt, aber es war zu keiner Zeit der Fall, dass die Mannschaft gegen den Trainer gespielt hat. Das war ja auch so eine Theorie, die die Runde gemacht hat.

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Was schätzen Sie an Ihrem Trainer?

Chris’ ganz große Stärke ist die Menschenführung. Er hat uns durch eine sehr schwierige Phase geleitet und aus vielen Individuen eine Mannschaft geformt.

Manche Kritiker sehen in Chris Harris einen freundlichen Dauergrinser, der nicht hart genug zu seinem Team ist. Ist da etwas dran?

Nein, das ist überhaupt nicht so. Chris legt zu Beginn jeder Saison einen Verhaltenskodex fest, und wer sich nicht daran hält, der bekommt das auch zu spüren. Er ist sehr auf Disziplin bedacht und spornt uns extrem an. Man sieht es ihm ja schon an, er hat mit 41 noch einen super athletischen Körper.