Hagen. Unter Auflagen ist die SpVg. Hagen 11 als erstes Hagener Team wieder auf dem Platz. Trainer Mroß gibt einen Einblick, wie hoch der Aufwand ist.

Als erste Hagener Fußball-Mannschaft hat sich die SpVg. Hagen 11 für eine Rückkehr auf den Platz entschieden – wenn auch unter Auflagen. Es ist eine schrittweise Rückkehr. Gemeinsam trainieren dürfen nur Personen aus zwei Haushalten, zum nächsten Paar muss durchgängig ein Abstand von fünf Metern gewahrt sein.

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Organisatorischer Aufwand

Ein hoher organisatorischer Aufwand, wie Stefan Mroß, Trainer der Spielvereinigung, bestätigt: „Für eine anderthalbstündige Trainingseinheit sind wir als Trainerteam mindestens genauso lange mit den Planungen beschäftigt.“ Eine Stunde bevor die Spieler eintreffen stehen Mroß und sein Co-Trainer Ivica Bosnjak auf dem Feld und fangen an, die Felder abzustecken und Trainingsgeräte zu desinfizieren. „Wir wollen unbedingt alle Auflagen einhalten und erfüllen. Da haben wir ja auch ein Vorbildfunktion, dessen sind wir uns bewusst.“

Freude der Spieler

Der Dank ist die Freude der Spieler: „Nach so einer langen Pause waren sie einfach froh, dass sie sich wiedergesehen haben und zusammen auf dem Platz stehen können. Da waren Emotionen von froh bis euphorisch dabei“, ist Mroß glücklich.

Bisher standen für die Elfer wöchentlich zwei Laufeinheiten und zwei Onlinetrainings auf dem Programm, nun kam erstmals wieder das Spielgerät mit dazu: „Einfach mal wieder den Ball am Fuß zu haben, war schon ein positives Erlebnis“, berichtet Mroß.

Verletzungsgefahr

Die Verletzungsgefahr schätzt der Coach trotz der langen Pause nicht als sonderlich hoch ein: „Es ging ja mehr darum, erstmal wieder reinzukommen. Durch die Coronaauflagen ist es uns sowieso nicht möglich, Spielformen mit einzubinden und vor Torschussaktionen wird sich natürlich aufgewärmt, aber das gehört ja dazu, das ist normal.“

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Stationen

Mit einem festen Partner durchlaufen die Elfer verschiedene Stationen für Passübungen und Dribblings und schießen auf Mini- sowie große Tore. Dafür steht den Westfalenliga-Fußballern anders als sonst das gesamte Feld zur Verfügung. Denn die erste Mannschaft ist bisher das einzige Team der Elfer, das sich für ein gemeinsames Training ausgesprochen hat.

Zweite Mannschaft

„Unsere zweite Mannschaft wollte sich erst einmal anschauen, wie das bei uns alles abläuft und sich dann überlegen, ob sie wieder einsteigen will“, verrät Mroß, der auch ergänzt: „Es ist sicherlich nicht für jeden Verein und jede Mannschaft etwas. Der Aufwand ist extrem hoch, das muss man schon so sagen. Ich verstehe auch jeden, der sich dazu entscheidet, erst einmal weiter individuell zu trainieren.“

Geselligkeit

So hatte sich etwa die dritte Mannschaft der Elfer dazu entschieden, erst auf den Platz zurückzukehren, wenn wieder gemeinsames Training mit Kontakt erlaubt sei. „Es geht beim Fußball auch viel um die Geselligkeit, die ist bei dem momentanen Einheiten nicht gegeben. Natürlich freuen sich alle, dass sie sich mal wiedersehen, aber danach sitzt man ja nicht gemeinsam beisammen und trinkt sich noch ein Bier“, weiß auch Mroß, dass es noch ein weiter Weg bis zu den altbekannten Einheiten sein wird. „Dennoch ist es schon mal ein guter Schritt, wenn wir wieder so trainieren können“, findet der Elfer-Coach und ergänzt: „Wir sind die letzten, die irgendeine Ansteckung riskieren wollen, gerade deshalb ist es uns so wichtig, dass wir alle Abstände und Regeln einhalten, wir sind da gewissenhaft.“

Eigenverantwortung

„Die Eigenverantwortung der Spieler ist auch sehr hoch. Auf dem Feld können wir kontrollieren, was sie machen und ob sie alle Abstände und Auflagen einhalten. Was sie in ihrer Freizeit tun, sehen wir nicht, aber auch da erwarten wir, dass sie alles mögliche unternehmen, um die Infektionsketten zu unterbrechen“, appelliert Mroß an seine Spieler. Dennoch ist der Trainer positiv gestimmt: „Es zeigt, dass wir auch unter Corona-Auflagen ein produktives Training abhalten können. Das ist schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung.“

Freiwillige Teilnahme

Wer an den Einheiten teilnimmt, ist den Spielern selbst überlassen: „Wir sind da sehr offen. Wenn jemand aus dem Kader sagt, dass es ihm zu heikel ist und er noch Bedenken hat, dann ist das vollkommen in Ordnung, dann würde dieser Spieler alternativ eine Laufeinheit absolvieren.“ Doch in der ersten Trainingswoche ließ es sich niemand aus dem Kader nehmen, wieder mit den Mannschaftskollegen auf dem Feld zu stehen. „Die waren alle super heiß drauf, dass wir wieder loslegen“, freut sich Mroß über die Motivation seiner Spieler.

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Abwarten

Wie lange die Elfer allerdings in dieser Konstellation noch gemeinsam trainieren können, bleibt abzuwarten. „Wir müssen uns ja auch nach den Beschlüssen und Auflagen der Stadt Hagen richten“, blickt Mroß auf die kommenden Entscheidungen. Wenn das Training allerdings weiterhin unter den Auflagen erlaubt sei, wollen die Elfer auch weiter auf den Platz gehen: „Solange wir noch keinen Termin für einen möglichen Restart der Saison haben, werden wir noch nicht Vollgas geben. Aber wenn es erlaubt bleibt, werden wir die zwei Einheiten in der Woche weiter abhalten und zusätzlich ein Online-Training anbieten. Damit sind wir gut aufgestellt.“