Hagen. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen tut sich gegen hart verteidigende Rostock Seawolves schwer. Center Marcel Keßen gelingt überragender Lauf.

Marcel Keßen spannte die Oberarme an und brüllte Richtung Auswechselbank. Unglaubliche 13 Punkte in Folge gelangen dem Center von Phoenix Hagen, sein Team präsentierte sich gegen den Favoriten Rostock Seawolves am Ende des dritten Viertels auf Augenhöhe. Aber so herausragend Keßens persönlicher Lauf war, so unterirdisch war die gesamte Offensivleistung von Phoenix gegen die Mannschaft von Ex-Nationaltrainer Dirk Bauermann. Das Duell des 22. Spieltags der 2. Basketball-Bundesliga ProA ging folgerichtig mit 65:78 (32:34) an die Seewölfe.

Beim letzten Auftritt am Ischeland gelangen Phoenix noch 98 Punkte gegen Leverkusen. Aber am Freitagabend mühte sich die Mannschaft von Trainer Chris Harris gegen ein konsequent verteidigendes Topteam regelrecht ab. „Rostock hat uns seinen Spielstil aufgezwungen. Sie haben sehr stark verteidigt und uns einfach keinen Raum gelassen“, ärgerte sich Harris, der bei seinem Team schnelles und attraktives Angriffsspiel vermisste. „Entscheidend war, dass wir Anfang des vierten Viertels zweimal hintereinander blöd den Ball verloren haben. Rostock hat daraus Kapital geschlagen und wir taten uns sehr schwer, wieder ins Spiel zu kommen.“

Zähe erste Hälfte am Ischeland

Der Tabellendritte attackierte Phoenix früh unterm Korb, und das zahlte sich aus. In der vierten Minute kassierte Keßen bereits seinen zweiten Pfiff, als er den kantigen Ronalds Zakis beim erfolgreichen Korbleger foulte. Der Lette setzte den Freiwurf zwar nicht in den Korb, dafür legte Trevor Lacey im nächsten Angriff per Dreier zum 6:14 (5.) nach. Und es wurde aus Sicht der Gastgeber bitterer. Phoenix fand gegen Rostocks enge Mannverteidigung kein Mittel, versuchte sich immer wieder erfolglos in Eins-gegen-eins-Situationen. Beim 7:19 (7.) sah sich Chris Harris zur Auszeit gezwungen. Offensiv brachten die Hagener im ersten Viertel bis auf zwei gute Einzelaktionen von Joel Aminu nichts mehr zustande, während Rostock den Ball gut laufen ließ und Lücken unterm Phoenix-Korb fand.

Phoenix Hagen verliert gegen Rostock

Phoenix Hagen gegen die Rostock Seawolves.
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Im zweiten Spielabschnitt gerieten die Seelöwen jedoch angesichts härterer Hagener Verteidigung ins Stocken. Phoenix versuchte sein Glück zunächst weiter nur im Eins-gegen-eins, was immerhin bei einem Dreier von Kyron Cartwright zum 20:25 (15.) gut ging. Das Spiel war intensiv und fahrig. Also eigentlich genau so, wie es Rostocks Trainer Dirk Bauermann gerne hat. Aber Keßen drehte jetzt ein wenig auf, hielt seine Farben mit fünf Punkten in Folge im Geschehen (28:33/19.).

Als der Phoenix-Center gerade warm wurde, musste er wegen des dritten kleinlichen Pfiffs gegen ihn wieder auf die Bank. Seine Mitspieler suchten weiter den Zug zum Korb, womit sich Daniel Zdravevski und Aminu von der Freiwurflinie belohnten. Das zweite Viertel gewannen die Hausherren mit 21:9 – und hätten zur Halbzeit mit dem letzten Wurf Aminus sogar in Führung gehen können.

Keßen spielt wie ein Besessener

Aus der Kabine kamen die Gäste besser, liefen mit einer kleinen Serie auf auf 34:42 davon (22.). Doch jetzt nahm Keßen das Spiel so richtig in seine Pranken. 13 Zähler in Folge scorte der Center, und das aus allen Lagen. Zweimal hintereinander ließ Rostock den 24-Jährigen offen an der Dreierlinie stehen, was Keßen beide Male bestrafte (45:47/26.). Bauermann grinste süffisant, als wollte er sagen: Okay, den kann er also doch. Grund zur Freude hatte der Trainer aber, weil seine Mannschaft jetzt eine flüssige Offensive zustande brachte. Nach einem großen Krampf entwickelte sich ein schöner Schlagabtausch.

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Aber so stark die Hagener aufspielten, so unerklärlich waren aus Sicht der Gastgeber die nächsten Minuten. Scheinbar kraftlos und unkonzentriert agierte Phoenix, Rostock nahm die Geschenke der Hausherren im Stil eines Topteams dankend an und enteilte rasch. 14:0 betrug der Gäste-Lauf, den Keith Wright mit einem völlig offenen Dunking zum 54:69 abschloss (33.).

Viele Offensive Ausfälle

Genervt nahm Harris die Auszeit. Sein Team kam gegen Rostocks hartnäckige Verteidigung nicht mehr heran. Um eine Siegchance zu haben, hätten abgesehen von Keßen, Lodders und Aminu auch noch andere Spieler in Gelb und Blau einen offensiven Rhythmus finden müssen. Während Jermaine Bishop ein Totalausfall war, fand Neuzugang Karrington Ward ebenso wenig ins Spiel.

Am Sonntag geht’s für Phoenix weiter: Um 18 Uhr gastiert das Harris-Team bei den Tigers Tübingen.

+++ Info +++

Phoenix: Bishop (0, 0/3 Feldwürfe), Cartwright (9), Giese, Keßen (18, 6 Rebounds, 5 Fouls), Loch, Zdravevski (2), Lodders (17, 5 Reb., 3/6 Dreier), Aminu (13, 0/5 Dreier), Karrington (2), Baumann (1).

Rostock: Nelson (8), Reischel (5, 6 Reb.), Carter (14, 3/8 Dreier, 6 Ass.), Lacey (16, 3/4 Dreier), Buchholz, Gloger (2), Theis (6), Jost, Zakis (10), Loesing (9), Wright (8, 7 Reb.).

Statistiken: Feldwurfquote 39:49 %, Dreier 26:39 %, Freiwürfe 71:65 %, 32:34 Reb., 12:20 Assists, 22:22 Fouls.