Hagen. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen sichert sich die Dienste von US-Flügel Karrington Ward. Mit ihm soll „Spektakel“ an den Ischeland kommen.

Mit Marcel Keßen hat sich Phoenix Hagen vor einem Monat mehr Finesse unter den Korb geholt, die zweite Nachverpflichtung soll den kriselnden Basketball-Zweitligisten athletischer machen: US-Amerikaner Karrington Ward verstärkt ab sofort die Mannschaft von Trainer Chris Harris. Der 27-Jährige befindet sich seit einigen Tagen in Hagen und soll nach dem längerfristigen Ausfall von Teamkapitän Dominik Spohr die Position vier einnehmen.

Ward ein Athlet mit gutem Wurf

„Karrington ist ein sehr guter Athlet. Er bringt uns hoffentlich etwas Spektakel ins Spiel“, beschreibt Harris den 2,01 Meter großen Power Forward. „Zudem ist er ein super ehrgeiziger Verteidiger. Er ist schnell, läuft die Schnellangriffe mit und schließt gerne mit Dunking ab. Er hat aber auch einen stabilen Wurf.“ Zuletzt spielte Ward 2020 in der ukrainischen Superleague für Ternopil, wo er die Saison jedoch nicht beenden konnte, da er aus familiären Gründen für einige Wochen in die USA heimreisen musste. Zuvor lief der Athlet für das kanadische Profiteam St. John’s Edge auf, überzeugte dort mit durchschnittlich 14,3 Punkten und 7,6 Rebounds.

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Seine Spuren hat der Mann aus Lockport/Illinois auch in der NBA-Entwicklungsliga G-League hinterlassen, wo er aber für die Windy City Bulls (6,2 Punkte) und die Oklahoma City Blue (1,5) nur auf geringe Einsatzzeiten kam. Am renommierten College Eastern Michigan kam Ward in seinem letzten Jahr auf ordentliche 12,5 Punkte und 6,5 Rebounds.

Phoenix-Rotation unterm Korb jetzt größer

Wards neuer Trainer hat gute Hoffnung, dass er sich schnell einfügen wird. „Mit fast 28 Jahren hat Karrington einiges an Erfahrung, er ist schon gut rumgekommen. Wir hoffen, dass er uns Stabilität und Kopf bringt für die restliche Saison“, sagt Harris, der nun wieder mehr Variabilität unterm Korb hat: „Durch die Verpflichtung von Ward und die frühere Rückkehr von Javon Baumann sind wir jetzt definitiv größer aufgestellt.“

Karrington Ward spielte in Kanada für St. John’s Edge.
Karrington Ward spielte in Kanada für St. John’s Edge. © St. Johns's

Im besten Fall wird der neue Phoenix-Flügelspieler aber nur elf Spiele in dieser Saison bestreiten, die morgige Heimpartie gegen die Bayer Giants Leverkusen (19 Uhr, sportdeutschland.tv) muss er sich von seinem neuen Sofa aus anschauen. Ward befindet sich noch in Quarantäne. In einigen Tagen soll er aus der häuslichen Isolation entlassen werden und sich dem Hagener Team anschließen.

Leverkusen ist am Samstag Favorit in Hagen

Dünn besetzt wird Phoenix im Rückspiel des NRW-Derbys aber gewiss nicht sein. Lediglich Spohr fällt aus, dafür haben sich Daniel Zdravevski (Bänderriss im Sprunggelenk) und Zach Haney (Magen-Darm-Infekt) vollständig regeneriert. „Wir kommen langsam auf die Beine“, freut sich Harris. Mit Nachwuchsspieler Jordan Iloanya, der in dieser Woche eine ProA-Spielberechtigung erhalten hat, stellen die Volmestädter sogar erstmals einen vollen Zwölf-Mann-Kader.

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Dass die von Ex-Brandt-Spieler Hansi Gnad gecoachten Leverkusener Favorit am Ischeland sind, ist auch Harris klar. Die Giants stehen mit zehn Siegen aus 18 Spielen auf Tabellenplatz fünf, ein Playoff-Rang mit Heimrecht ist also in greifbarer Nähe. Das Hinspiel – es war die erste Partie der Saison – verlor Phoenix in Leverkusen nach viel Dusel mit 76:80. „Mit Haris Hujic und JJ Mann sind zwei Ex-Hagener Dreh- und Angelpunkt bei ihnen. Beide spielen eine tolle Saison, sind gefährliche Schützen und haben überragende Übersicht. Aber Leverkusen ist auf allen Positionen stark besetzt“, zollt Chris Harris Respekt. „Es wird eine sehr schwierige Aufgabe für uns.“