Herdecke/Wetter. Auch Golf ist im Lockdown untersagt, die heimischen Vereine hoffen aber auf eine Ausnahmeregelung und unterstützen eine Onlinepetition.

Früher als andere Sportanlagen konnten die Golfplätze im letzten Frühjahr wieder den Betrieb aufnehmen, länger als andere konnten sie im Herbst den Betrieb unter Auflagen aufrechterhalten. Seit dem 16. Dezember allerdings mussten im verschärften Lockdown auch die Golfanlagen - darunter die in Herdecke und Wetter - schließen. Daran änderten auch Klagen bisher nichts, nun unterstützt man bei „Golfen in Herdecke“ und dem GC Gut Berge Gevelsberg/Wetter eine Online Petition des Golfplatzes Werne an die Landesregierung NRW. „Wir hoffen immer noch auf einen Beschluss über eine Ausnahmeregelung in NRW für den Golfsport (wie in den benachbarten Bundesländern) am 10. Januar 2021“, schrieb Nina Weyland-Silka von „Golfen in Herdecke“.

Die aktuellsten Informationen, wie und wann das Golfen in NRW wieder erlaubt sein wird, teilten die Herdecker Verantwortlichen zu Jahresbeginn mit ihren Mitgliedern. Und verwiesen darauf, dass neben Deutschem Golf Verband und Golf Verband NRW sich auch der Bundesverband Golfanlagen (BVGA) in der Coronakrise für die Ausübung des Golfsports einsetze „Besonders schwer nachzuvollziehen bleibt, dass lediglich in vier Bundesländern die Golfanlagen geschlossen werden mussten, in allen anderen Bundesländern aber weiter geöffnet bleiben“, teilte etwa der NRW-Verband hin. Auch die BVGA verwies darauf, dass die Schließungen nur für Bayern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Sachsen gelten: „Alle übrigen Verordnungen sehen Golf als Individual- und Freiluftsport und lassen den Spielbetrieb zu.“

Golf soll in Zweier-Flights erlaubt sein

Das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales dagegen betonte, den Vorschlag, Golf in Zweier-Flights zuzulassen, nicht aufgreifen zu können. Auch weil – wie die BVGA betont hatte – „die Golfbranche ein wertvoller Teil der touristischen Infrastruktur sei und einen wichtigen Eckpfeiler der Freizeitindustrie darstelle“.  Gerade der Tourismus müsse aber im derzeitigen Pandemiegeschehen ebenso wie alle Freizeitaktivitäten so weit wie möglich eingeschränkt werden, verwies das Ministerium. In Herdecke sieht man das nicht so: „Sicherlich können wir nicht behaupten, dass unsere kleine Golfanlage ein ,wertvoller Teil der touristischen Infrastruktur sei und einen wichtigen Eckpfeiler der Freizeitindustrie darstelle`, gerade in der Winterzeit, wo nur wenige Golfer die Anlage bespielen.“

Auch beim benachbarten GC Gut Berge Gevelsberg/Wetter hofft man eher früher als später auf eine Rückkehr in die Normalität. „Wir betreiben kontaktfreien Außensport und mit dem notwendigen Respekt vor dem Virus geht von unserem Sport kein höheres Infektionsrisiko im Vergleich zu anderen noch erlaubten Aktivitäten aus“, erklärten Meinolf Haarhaus und Julia Wehberg im Newsletter: „Es läuft auf den Golfanlagen im Gegenteil sogar noch kontrollierter ab!  Leider sind alle Klagen und Eilanträge abgewiesen worden.“

Beide Vereine ermunterten ihre Mitglieder deshalb, eine Online Petition des Golfplatzes Werne an die Landesregierung NRW unter dem Motto: "Golf während Corona in NRW in 2er Flights erlauben"  zu unterstützen, um ein Zeichen zu setzen. „Der Individualsport Golf ist hygienisch und birgt in Zeiten von COVID-19 weniger Ansteckungsrisiken, als ein Spaziergang im öffentlichen Raum“, heißt es darin, Golfen sei sicherer als alternativer Sport wie etwa Joggen, Radfahren oder Inliseskaten auf öffentlichen Wegen und stadtnahen Erholungsflächen, da Golfrunden an sich Einbahnstraßen seien: „Den Spielern geht es in Zeiten von COVID-19 um das Ausüben ihres Sports und nicht um das Pflegen ihrer Vereins-Kontakte auf der Anlage.“

GC Gut Berge Gevelsberg/Wetter legt Turnierkalender vor

Beim GC Gut Berge Gevelsberg/Wetter hat man parallel die Planungen für die Turniersaison 2021 vorangetrieben und einen vorläufigen Turnierkalender vorgelegt. Er startet am 4. April mit dem Oster-Vierer, endet am 13. November mit dem St. Martin-Turnier. Die Verantwortlichen betonten aber auch, dass man wie im Vorjahr zunächst normal geplant habe und gegebenenfalls flexibel reagieren müsse.