Wetter/Herdecke. So ist die Situation bei Herdecker TV, Herdecker TC Grün-Weiß und TC Volmarstein.

Seit mehr als 20 Jahren verzeichnet der Westfälische Tennisverband erstmals wieder steigende Mitgliederzahlen. Man kann behaupten: Der Tennissport ist der Profiteur des Corona-Jahres 2020. Bis vor Kurzem durften die lokalen Tennis-Asse sogar noch auf den Außenplätzen den Schläger schwingen. So sieht die Situation in den örtlichen Vereinen aus:

Herdecker TC Grün-Weiß

Trotz der Corona-Pandemie blickt Lars Kemmerich, Geschäftsführer und Schatzmeister des Herdecker Tennisclubs auf ein erfolgreiches Jahr zurück: „Die Tendenz ist bei uns schon seit dem Sommer 2019 leicht steigend. Vor allem im Jugendbereich haben wir viele Kinder im Grundschulalter hinzugewinnen können“, erklärt er.

Durch das Pandemiegeschehen war der Tennissport im vergangenen Mai eine der ersten Sportarten, die nach dem ersten Lockdown wieder zugelassen wurden. Seitdem herrschte auf der Anlage des TC Grün-Weiß reges Treiben: „Man hat schon gemerkt, dass die Leute nach der langen Pause und dem verspäteten Saisonstart wieder auf die Plätze wollten. Da war schon einiges bei uns auf der Anlage los“, blickt der TC-Sportwart zurück.

Vor allem freut sich Kemmerich über das Interesse der Eltern der hinzugewonnenen Jugendspieler an seinem Sport: „Durch die Kinder sind auch viele Erwachsene auf die Idee gekommen, mal auf den Platz zu gehen und eine Trainerstunde zu nehmen. Zum Jahresabschluss haben wir im September dann unter Einhaltung der Hygieneregeln sogar ein kleines Eltern-Kind-Turnier veranstalten können. Auch durch diese Aktion haben die Eltern Interesse am Tennis gewonnen und sind in den Verein eingetreten“, freut sich Kemmerich.

Das Spielen auf den Außenanlage wäre theoretisch bis zum Eintritt des ‘harten Lockdowns’ in der vergangenen Woche sogar noch möglich gewesen. „Wir hatten unsere Netze aber schon im Oktober abgehangen und unsere Anlage winterfest gemacht, weil das Training in der Halle schon angefangen hatte. Das war natürlich schade, aber im Endeffekt nicht zu ändern“, blickt der TC-Geschäftsführer zurück.

TC Volmarstein

Auch beim wetterschen Stadtteilverein bleibt die Mitgliederentwicklung konstant positiv. „Wir verzeichnen seit mehreren Jahren einen Zuwachs von rund zehn Personen im Jahr, davon gehen wir auch in diesem Jahr aus“, erklärt Vorsitzender Janis Müller.

Ob der Anstieg der Mitgliederzahlen mit der Pandemie zu tun haben könnte „kann ich jetzt so aber nicht genau sagen“, erklärt er. Fest steht nur: „Auf unserer Anlage war in diesem Jahr spürbar mehr los als gewöhnlich. Die Leute kam auch mal Mittags, um eine Runde zu spielen. Teilweise hatten wir nicht ausreichend Plätze zur Verfügung, dass alle spielen konnten“, erklärt Müller.

„Das lag vor allem daran, dass die Mitglieder im Homeoffice waren und die Zeit in der Mittagspause dann auch mal genutzt haben, um eine Runde zu spielen“, weiß der TC-Vorsitzende.

Bis Anfang Dezember wurde die Anlage am Volmarsteiner Köhlerwald bei angenehmen Wetter sogar noch genutzt. „Ich weiß auf jeden Fall von ein paar Leuten, die Anfang Dezember bei schönem Wetter noch draußen gespielt haben. Da hatten wir Tennisspieler im Vergleich zu anderen Sportarten natürlich Glück“, so Müller.

Herdecker TV

Bei winterlichen Temperaturen gingen bis in den Dezember auch noch die Mitglieder des Herdecker Tennisvereins am Viadukt auf die Plätze. „Unsere Mitglieder waren froh über die Möglichkeit, auch trotz des leichten Lockdowns noch auf die Plätze zu dürfen und noch ein bisschen Sport zu treiben. Das hat man schon gemerkt“, erklärt Sportwart Frank Kramer.

„Ich kann mir vorstellen, dass das schon ein bisschen ungewöhnlich war, aber im Endeffekt war die Resonanz darauf, dass die Plätze bis Anfang Dezember geöffnet waren, super“, freut er sich. „Die Plätze waren im November sogar noch besser als im Hochsommer. Als es Anfang Dezember aber ein paar Tage Frost gab, wurden die Plätze leider zu weich und wir mussten die Anlage dicht machen“, so der Sportwart.

Ohnehin sei die Herdecker Anlage am Viadukt über die Sommermonate „gut frequentiert“ gewesen.“Man hat schon gemerkt, dass die Mitglieder mehr auf dem Platz waren. Die Plätze wurden auf jeden Fall rege genutzt“, erklärt er.

„Ich weiß aber nicht, ob das allein an der Corona-Pandemie lag. Die Situation hat uns als Verein in Hinblick auf die Mitgliederzahlen vermutlich nicht geschadet, aber ob man jetzt sagen kann, dass wir viele Mitglieder hinzugewonnen haben speziell durch Corona, kann ich so genau nicht beurteilen“, sagt Kramer.