Wetter. Sport-Lockdown - und trotzdem Training! Der RSC Tretlager Ruhr produziert dafür Videos für seinen Mountainbike-Nachwuchs.
Zusammen trainieren dürfen sie nicht mehr, zumindest nicht im November. Doch auf Mountainbike-Training auf dem Harkortberg muss der immer zahlreicher werdende Nachwuchs des RSC Tretlager Ruhr auch im herbstlichen Sport-Lockdown nicht verzichten. Per Video gibt Raphael Pfaff, Klubchef und Jugendtrainer, den Kindern konkrete Trainings-Ideen, die sie mit Eltern oder Geschwistern auf dem Jugendtrail umsetzen sollen. Der erste Youtube-Clip ist online, weitere sind für jeden Lockdown-Sonntag geplant. „Lasst euch auf dem Trail blicken“, fordert Pfaff die Radsportbegeisterten auf, auch wenn Unbekannte Teile des Tretlager-Trainingsgeländes zuletzt ramponiert hatten.
Sonntags trainiert der Tretlager-Nachwuchs auf dem Harkortberg, im Corona-Jahr mit immer mehr Teilnehmern. „Wir haben unglaublichen Zulauf“, hatte Klubchef Raphael Pfaff schon im September erklärt, „ständig ruft jemand an. Fahrradfahren läuft gerade wie verrückt.“ Auf die Trainingseinheit am 1. November kurz vor dem von Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen verordneten Sport-Lockdown verzichtete der Verein aber. „Wir sind draußen, halten beim Fahren auf dem Trail Abstand“, erklärt Pfaff, „aber man kriegt die Fünf- und Sechsjährigen bei Pausen ja nicht auf Distanz.“ Stattdessen produzierte er mit seinem Sohn auf dem Harkortberg kurzerhand ein dreieinhalbminütiges Video „Lockdown-Training für Kids: Folge 1“ und fordert die jungen Mountainbiker auf: „Guckt euch das Video an und geht dann mit euren Eltern oder Geschwistern zu unserm Jugendtrail und versucht das genauso zu fahren.“
Ein Video für jeden Sonntag
Dabei gibt das Video konkrete Anweisungen, wie man eine komplette Trainingseinheit absolvieren kann. 15 Runden über den oberhalb des Harkortberg-Platzes und neben dem Kletterwald gelegenen Jugendtrail dienen dem Aufwärmen, danach geht es auf den „Pumptrack“ für das Fahren über Hügel, ehe oberhalb des Trails Gleichgewichts-Übungen anstehen. „Drei Bäume bieten sich hier an, Slalom zu fahren“, erklärt Pfaff, „wenn ihr gut drauf seid, geht das auch freihändig.“ Auf den „North Shore Trails“- waagerecht gelegte Holzleitern – schließlich gilt es, die Spur zu halten, ehe der komplette Trail bergab mehrfach befahren werden soll. „Auf dem Weg wieder hinauf tut ihr auch etwas für eure Fitness“, ermuntert Pfaff.
Für jeden Trainings-Sonntag des Lockdowns hat Pfaff ein neues Video geplant, dabei können die Eltern ihre Kinder auf dem überschaubaren Jugendtrail (Pfaff: „Der obere Teil ist sehr einfach für die Kinder“) auch beaufsichtigen, ohne selbst mit dem Mountainbike zu fahren. Und nicht nur Klubmitglieder sollen die Clips animieren. „Der Trail steht für alle Jugendlichen offen, das müssen keine Mountainbiker sein“, betont Pfaff, „wir haben nichts dagegen, wenn der Trail gut genutzt wird.“
Zum Radfahren wohlgemerkt, über die kürzlich in dem Waldstück am Harkortberg vorgefundene Zerstörung von Trails und Sprungelementen dagegen zeigten sich die Klubverantwortlichen fassungslos „Es scheint Individuen zu geben, deren besonders großer Spaß es ist, einfach Dinge kaputt zu machen und zu zerstören.“
Trails sind wieder repariert
Und sie betonten, dass der Verein nicht einfach „wild“ Trails in die Gegend baue: „Wir begrenzen uns auf ein kleines Gebiet, in dem wir einige Übungselemente aufgebaut haben, um den Vereinsmitgliedern und vor allem den Kindern sicheres Fahren beim MTB-Sport beizubringen.“ Man bemühe sich, stets Rücksicht auf alle anderen Waldbesucher zu nehmen, Flora und Fauna dabei zu schützen. Die beschädigten „North Shore Trails“ hat der RSC Tretlager mittlerweile bereits wieder repariert, sie können befahren werden. „An die große Rampe müssen wir aber noch mal ran“, sagt Klubchef Pfaff. Damit in den künftigen Videos auch gesprungen werden kann.
Das Youtube-Video des RSC Tretlager Ruhr ist abrufbar auf der Internetseite unter
http://rsc-tretlager.de/