Hagen. Anfängliche Probleme können die Drittliga-Handballer von Eintracht Hagen nicht stoppen. Aber der 27:14-Sieg offenbart aber auch Angriffsprobleme.

Am Ende wirkte es gelöst, der Favorit setzte sich durch. Handball-Drittligist VfL Eintracht Hagen siegte gegen den ATSV Habenhausen mit 27:14 (12:6). Doch was am Ende nach einem einfachen Erfolg zum Saisonstart aussah, bereitete dem Team um Trainer Stefan Neff zu Beginn mehr Probleme als erwartet.

Die Nervosität war deutlich spürbar. Während die Abwehr sich um einen wieder mal starken Tobias Mahncke im Tor für Habenhausen als große Hürde erwies, stockte der Angriff. Einzig Linksaußen Daniel Mestrum konnte alle seine Würfe im Tor unterbringen, Zugang Carsten Ridder scheiterte ebenso wie Valentin Schmidt und der Rest. Bis zum 4:4 (16. Spielminute) hielt der Aufsteiger aus dem Norden noch mit. Doch mit dem ersten Siebenmeter für die Hausherren leitete Schmidt mit einem Heber die Wende für den Titelfavoriten ein. Kim Voss-Fels und Mestrum erhöhten auf 7:4 (17.)

Aggressive Abwehr

„Da hatten wir noch unsere Probleme, was zum einen an der aggressiven Abwehr der Habenhausener lag, aber auch an uns. Wir können noch mehr in die Tiefe gehen, an der Passgeschwindigkeit arbeiten und mehr in die Zweikämpfe gehen“, resümierte VfL-Trainer Neff, nahm sein Team aber auch in Schutz: „Nach so einer langen Pause ist es nicht verwunderlich, dass noch ein wenig Sand im Getriebe ist.“

Doch je länger die Partie dauerte, desto mehr kam die Eintracht in Fahrt. Während die Abwehrreihe nach wie vor nichts zuließ, baute sich auch der Angriff langsam auf. Beim Stand von 9:6 (24.) für die Hagener sah Gäste-Coach Matthias Ruckh sich zur ersten Auszeit gezwungen. Doch die Eintracht ließ sich das Spiel nicht mehr aus der Hand nehmen und verabschiedete sich mit einem 12:6 in die Halbzeitpause.

Renninger mit seinem ersten Tor

Das erste Tor in der zweiten Hälfte war für die Eintrachtler ein besonderes. Nach über 600 Tage ohne Meisterschaftsspiel traf Julian Renninger bei seinem Comeback nach seinem zweiten Kreuzbandriss. Neben dem wieder genesenen Renninger war es vor allem Youngster Theo Bürgin, der sich in der zweiten Hälfte über die linke Seite zeigte und dem Spiel Tempo verlieh.

Habenhausen versuchte zwar noch dagegen zu halten, vor allem mit Mittelmann Björn Währmann und Topscorer Bjarne Budelmann (fünf Tore), doch am Ende siegte der Favorit mit einem deutlichen 27:14 zum Auftakt. Doch ganz so normal wirkte der Meisterschaftsbeginn nicht. Als Hallensprecher Thorsten Barteldrees die ausverkaufte Halle begrüßte, schauten sich einige Zuschauer verwundert um. Zwar war die Krollmann-Arena so voll besetzt, wie es das Hygienekozept zulässt, die Atmosphäre erinnerte jedoch mehr an ein Testspiel. Dafür machten die Sportler auf dem Feld Lust auf mehr.

Eintracht ist gewarnt

Doch die Eintracht ist gewarnt. Denn auch wenn sich Habenhausen als Aufsteiger und Außenseiter auf den Weg machte, brachten sie die Grün-Gelben gerade zum Beginn der Partie doch noch in Schwierigkeiten. Dem ist sich auch Zugang Carsten Ridder bewusst:. „Wir haben gemerkt, dass es schwer werden kann, wenn die Gegner mit solch einer Motivation und Aggression in die Partie geht.“

Und auch Trainer Neff blickt zuversichtlich, aber mit Vorsicht auf die anstehenden Aufgaben: „Wir wissen um unsere Qualität, aber sind auch gewarnt, dass die Teams gegen uns besonders motiviert sein werden.“ Ihr Ziel hat die Eintracht schon vor dem Saisonstart ausgegeben: Vom ersten bis zum letzten Spieltag will das Neff-Team oben stehen. Und dort stehen sie nun. Bleiben noch 33 Spieltage übrig.