Herdecke. Gut 300.000 Euro stehen für die Herdecker Sportvereine im Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ bereit. Welche Klubs bauen wollen:
Seit dem Frühjahr kommen die Förderbescheide von Staatssekretärin Andrea Milz fast im Wochentakt. Im NRW-Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ stehen 300 Millionen Euro für die Modernisierung und Sanierung von vereinseigenen Sportstätten zur Verfügung, sieben Vereine aus Wetter erhielten bisher den Zuschlag, auch in Hagen wird mancherorts schon gebaut. Klubs aus Herdecke waren indes bisher nicht berücksichtigt, das soll sich nun ändern. Neun Vereine haben Förderanträge gestellt, die nun freigeschaltet werden, alle sollen prozentual gleich gefördert werden. „Es gilt ja ausdrücklich nicht das Windhundverfahren“, erklärt der Stadtsportverbands-Vorsitzende Thomas Bie-ber, „vielleicht haben wir uns im Gegensatz zu anderen Städten mehr Gedanken gemacht.“
Der 1000. Verein in Nordrhein-Westfalen erhielt Mitte September seine Bewilligung der Neusser Ruderverein will nun für Barrierefreiheit auf seinem Gelände sorgen. Auch Biebers Verein, die Ruderer des RC Westfalen Herdecke, hat Ähnliches vor, die Realisierung wird indes noch etwas dauern. Die nächste Förder-Entscheidung falle erst am 13. Oktober, erklärte die zuständige Staatssekretärin Andrea Milz, für dieses Jahr gebe es eine Bewilligungspause. „Aber keine Sorge, das Geld ist nicht alle“, betonte Milz in einer Video-Botschaft - und verwies ausdrücklich darauf, dass die 300 Millionen Euro verteilt auf vier Jahre - von 2019 bis 2022 - an die Vereine verteilt würden.
Anträge liegen bei halber Million
307.332,38 Euro davon sind für Herdecke vorgesehen, die Förderanträge von neun heimischen Klubs mit vereinseigenen, gepachteten oder langfristig gemieteten Anlagen sind in der Summe deutlich höher. „Wir liegen bei eine halben Million Euro“, sagt Bieber, „so erhält jeder Verein 59,35 Prozent der Gesamtsumme für sein Projekt.“ Denn „sehr solidarisch“, so der Stadtsportverbands-Vorsitzende, hätten sich die betroffenen Klubs bei den Kriterien für die Verteilung der Fördersumme darauf geeinigt geeinigt, dass prozentual den gleichen Betrag erhalten. Bieber: „Das hat uns eine schwierige Entscheidung abgenommen.“
Bis Anfang August hatten die Vereine Bedenkzeit, ob sie den dann notwendigen 40 Prozent Eigenanteil ihres Projektes - durch eigene Liquidität, Muskelhypothek oder einen Kredit der Landesbank - stemmen könnten. „Es gab ja die Überlegung, ob Vereine angesichts der Folgen der Corona-Pandemie aussetzen wollten“, sagt Bieber, „aber es hat keine Absage gegeben.“ Da mittlerweile auch das Einvernehmen der Stadt vorliegt, seien die letzten Hürden für die Anträge genommen., nun entscheide die NRW-Staatskanzlei. „Wie schnell das geht, weiß ich nicht“, sagt Bieber, „aber als Stadtsportverband werden wir ein Statement zur Priorisierung abgeben.“ Ganz vorn liegt aus seiner Sicht da der Antrag der DLRG Herdecke, die im Winter einen Rohrbruch am Klubheim am Viadukt erlitten hat. Bieber: „Denen brennt es unter den Nägeln.“
Anträge der neun Herdecker Vereine im Überblick
1. DLRG Herdecke: Erneuerung der Trinkwasserversorgung im Schulungs- und Lagerraum.
2. FC Herdecke-Ende: Modernisierung der Flutlichtanlage am Kalkheck.
3. Herdecker Kanuclub: Neuer Bootspflege- und Lagerplatz, Schalldämmung des Bootshauses.
4. Herdecker Tennisclub: Photovoltaik-Anlage für die Wasseraufbereitung.
5. Segelverein Herdecke Ruhr: Erneuerung der Steg- und Slipanlagen.
6. TSG Schwerathletik Herdecke: Barrierefreier Außenzugang und Fahrstuhl für das Trainingszentrum Goethestraße.
7. TSV Herdecke: Bau eines neuen Mehrzweckraums auf der Garage neben dem Vereinsheim.
8. RZF Herdecke-Ende: Sanierung des Reitplatzes.
9. Ruderclub „Westfalen“ Herdecke: Maßnahmen für Barrierefreiheit und Beweglichkeit für ältere Menschen im Bootshaus und auf dem Vereinsgelände.