Hagen. Eigentlich sollte Joshua Mroß mit Alemannia Aachen in die Saison starten. Doch ein Coronafall unterbricht die Saison. So geht es dem Torwart.

Der Schrecken saß tief beim Fußball-Regionalligisten Alemannia Aachen. Nachdem ein A-Jugend-Spieler positiv auf das Corona-Virus getestet wurde, mussten auch Teile der ersten Mannschaft in Quarantäne. Mit zum Team der Aachener gehört seit dieser Saison der Hagener Torwart Joshua Mroß, der vom Drittligisten FC Chemnitz an den Tivoli wechselte. Wir sprachen mit dem 23-Jährigen über seinen Start im neuen Team, die Unterschiede zwischen der 3. Bundesliga und der Regionalliga und wie es in der Corona-Saison für die personell geschwächten Alemannen weitergehen könnte.

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Joshua Mroß, erst einmal: Wie geht es Ihnen? Sind Sie aktuell in Quarantäne?

Joshua Mroß: Mir geht es gut und ich befinde mich auch nicht in Quarantäne. Wir trainieren in verschiedenen Gruppen und deshalb sind nur die direkten Kontaktpersonen aktuell in Quarantäne. Mein Team und ich waren glücklicherweise in anderen Kabinen.

Wie wurde denn die Nachricht im Verein aufgenommen, dass man nun auch am Tivoli den ersten positiven Fall hat?

Vor allem war eine große Ungewissheit da. Wir wussten eine Zeit lang nicht, ob sich der Verdacht bestätigt oder nicht. Das waren schon komische Tage für uns alle.

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Wissen Sie denn schon, wie es weitergeht? Wird der Trainingsbetrieb jetzt wieder aufgenommen?

Nein, da wissen wir aktuell leider noch nichts. Im Moment sollen wir uns zu Hause fit halten. Wann wir wieder in Aachen trainieren können ist noch nicht sicher.

Die nächsten drei Spiele sind noch abgesagt. Wie hart treffen die Ausfälle Ihre Mannschaft?

Das ist schon sehr bitter. Wir hatten nun eh schon englische Wochen auf dem Plan mit Spielen unter der Woche. Jetzt fallen nochmal mehr Spiele aus. Ich weiß gar nicht, wann wir das alles nachholen sollen.

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Der Kader der Aachener ist personell ja auch nicht sonderlich breit aufgestellt.

Nein, wir hatten schon in der Vorbereitung das Problem, dass meist die erste Elf gespielt hat. Wenn Spieler ausgefallen sind, mussten wir die Lücken mit A-Jugendlichen auffüllen. Wenn in der Saison nochmal Verletzungen oder Ausfälle durch Corona Spieler wegbrechen, könnte es eng werden. Da steht dann erst einmal der Klassenerhalt im Fokus, so hart sich das anhört.

Wie zufrieden sind Sie denn mit ihrem neuen Arbeitgeber und wie wohl fühlen Sie sich in Aachen?

Ich fühle mich sehr wohl, auch in der Mannschaft. Und die Stadt gefällt mir sehr gut, obwohl ich weiterhin in Hagen wohne und gemeinsam mit anderen Mannschaftskollegen zum Training pendel.

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Eine wirkliche Pause hatten Sie nach Ihrem Wechsel ja nicht.

Das stimmt, während meine Mannschaftskollegen zum Teil vier Monate nur zu Hause trainieren konnten, kam ich quasi direkt aus dem Training bei Chemnitz. Ich habe eine Woche Urlaub gemacht und dann ging es auch schon wieder los. Aber besser so als ewig lange raus sein. So konnte ich auch direkt loslegen und bin sehr zufrieden mit meinen Leistungen in der Vorbereitung.

Gerade jetzt werden die Unterschiede zwischen der klassenhöheren 3. Bundesliga und der Regionalliga deutlich, wenn es beispielsweise um Corona-Tests geht. Wie stehen Sie dazu?

Ich finde es nicht richtig. In der dritten Liga werden vermehrt Tests durchgeführt, um die Saison so wenig wie möglich in Gefahr zu bringen. Ich sehe auch die Regionalliga zu großen Teilen als Profigeschäft. Auch hier sollte man engmaschiger kontrollieren. Die Liga als Amateursport abzutun ist falsch, dafür steckt zu viel hinter den Vereinen und auch viel Geld drin.

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