Hagen. Basketball-Toptalent Marco Hollersbacher verlässt ProA-Ligist Phoenix Hagen. Dieser Verein ist der heißeste Kandidat auf seine Verpflichtung.

Die Entschlossenheit ist in Marco Hollersbachers Stimme zu hören. „Ich arbeite hart an meinem Comeback und will unbedingt wieder angreifen“, sagt der 19-jährige Hagener. Seit eineinhalb Jahren befindet sich der Basketballer in der Reha und er macht stetige Fortschritte, nachdem er sich im Februar 2019 bei einer Trainingseinheit von ProA-Ligist Phoenix Hagen einen Knorpelschaden im Knie zuzog. „Es wird von Woche zu Woche besser, das Knie fühlt sich gut an. Ich bin genau im Zeitplan“, erzählt Hollersbacher im Gespräch mit unserer Redaktion.

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Marco Hollersbacher arbeitet am „Feinschliff“

Noch ist Kontaktsport für den 2,02 Meter großen Jugendnationalspieler tabu. Aber Hollersbacher springt, sprintet, wirft und dribbelt. Nicht mehr lange soll es dauern, bis er von seinen behandelnden Ärzten grünes Licht für ein Fünf-gegen-fünf bekommt. „Ich arbeite sozusagen gerade am Feinschliff. Erst wenn ich bei 100 Prozent bin, auch vom Kopf her, will ich Basketball mit Kontakt spielen“, sagt Hollersbacher. Womöglich, das hofft der talentierte Hagener Flügelspieler, kann er schon zum Saisonbeginn im Oktober wieder richtig in Aktion treten.

Das Aus bei Phoenix Hagen

Aber wo Marco Hollersbacher zur neuen Saison sein Comeback geben wird, ist noch nicht sicher. Fest steht: Phoenix Hagen verlässt er. Nach dem Saisonabbruch gab es zwischen dem ProA-Ligisten und dem 19-Jährigen viele Gespräche. „Ich habe Marcos Reha genau verfolgt und er hat gute Fortschritte gemacht“, sagt Phoenix-Trainer Chris Harris. „Aber die Wahrheit ist leider, dass er jetzt noch nicht in der Lage ist, auf ProA-Niveau zu trainieren und zu spielen.“

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Im Gespräch mit unserer Zeitung betonte Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel im Juni, es sei für Hollersbacher vermutlich besser, erstmal bei einem ProB-Klub unterzukommen, wo er druckbefreit Spielerfahrung sammeln kann. Und Chris Harris findet: „Er sollte erstmal einen Schritt zurückmachen, das ist das einzig vernünftige. Manchmal muss man einen Spieler eben ziehen lassen, um ihn zu fördern.“ Eine Lösung, die Hollersbacher selbst befürwortet: „Mein Plan ist es, ein Jahr in der ProB zu spielen, wo ich meine Minuten bekomme und ich mein Selbstbewusstsein wieder aufbauen kann. Aber die ProB hat ja auch ein super Niveau“, findet der Flügelspieler.

EN Baskets Schwelm sind Kandidat

Noch verhandeln Marco Hollersbacher und sein Agent Gerrit Kersten-Thiele mit einem ProB-Verein aus der Region, aber in wenigen Tagen soll Vollzug gemeldet werden – schließlich starten die Zweitligisten in der kommenden Woche offiziell in die Vorbereitung für die Mitte Oktober startende Spielzeit. Nach Informationen unserer Zeitung sind die EN Baskets Schwelm der heißeste Kandidat auf die Hollersbacher-Verpflichtung.

Deren Cheftrainer Falk Möller coachte den Jugendnationalspieler bereits von 2015 bis 2017 bei den Phoenix Hagen Juniors (Nachwuchs-Bundesliga). „Marco ist ein interessanter Spieler, den ich mir gut in unserer Mannschaft vorstellen kann“, sagte Möller auf Anfrage unserer Redaktion, wollte Vertragsverhandlungen aber nicht bestätigen.

Viele Klubs an Hollersbacher interessiert

Marco Hollersbacher ist jedenfalls froh, dass hochklassige Vereine Interesse an ihm haben. Auch von ProA-Klubs gab es Anfragen, sagt er, aus der ProB hätten sich zahlreiche Trainer und Manager gemeldet. Ihm zeigt das: Trotz mehrerer Rückschläge in den vergangenen Jahren – auch im Sommer 2018 verletzte sich der Hagener am Knie – ist der dynamische Forward begehrt. „Es hat mich positiv überrascht“, sagt Hollersbacher.

Er ist sich sicher: Übersteht er die kommende Saison verletzungsfrei und bekommt genügend Spielzeit, will er wieder oben angreifen: „Wenn das Knie hält, will ich im nächsten Jahr höhere Herausforderungen angehen.“