Hagen. Eine Überraschung war es nicht: Die SpVg Hagen 11 scheidet aus dem Westfalenpokal aus. Auch Kapitän Manno vergibt seine Chancen.
Die Enttäuschung ist zwar da, aber wirklich überraschend ist das Ergebnis nicht. Mit 1:6 (0:3) unterlag die SpVg Hagen 1911 im Westfalenpokal-Halbfinale gegen den SV Schermbeck. Zu groß war der Unterschied zum klassenhöheren Oberligisten.
Von Beginn an wirkten die Elfer gehemmt. „Ich hatte das Gefühl als wären manche Spieler auf dem Feld froh wenn sie keinen Ball bekommen haben“, musste Trainer Stefan Mroß mit ansehen, wie sein Team sich zurück hielt. Auf der Gegenseite wollten die Hausherren von Beginn an die Verhältnisse geklärt wissen. Dominik Hanemann nutzte in der neunten Minuten seinen viel zu großen Freiraum nach einer Flanke, um sicher zum 1:0 einzuschieben. Doch die Elfer ließen die Köpfe nicht hängen. Immer wieder liefen Berkant Canbulut, Niklas Wilke und Kapitän Gaetano Manno an, während sich in der Verteidigung vor allem Tim Schattling in die Zweikämpfe schmiss. Und auch Torchancen erarbeiteten sich die Hagener Gäste. Sowohl Wilke (18.), als auch Kapitän Manno scheiterten mit hochkarätigen Chancen.
Torchancen werden vergeben
Zu kompakt stand die Abwehr. Und sie wussten ihre Chancen effizienter zu nutzen. Nachdem Canbulut nach der Hereingabe von Yalcin Erkaya scheiterte, schalteten die Hausherren schnell. Bilal Özkara kombinierte den Ball mit Michael Smykacz nach vorne, legte auf Raphael Niehoff ab, der ohne große Mühen an Elfer-Torhüter Benedikt Mroß vorbei schob (22. Spielminute).„Wären wir da dran geblieben, oder hätten das erste Tor gemacht, wäre es noch einmal ein ganz anderer Spielverlauf gewesen“, haderte Manno nach der Partie.
Denn kurz nach dem 0:2 scheiterte Erkaya nach einem Kopfball von Wilke an SV-Schlussmann Cedric Drobe. Und leitete damit das 0:3 ein. Denn wieder schaltete Schermbeck schneller, wieder spielten die Hausherren die Hagener mit einer passgenauen Hereingabe aus, wieder musste Benedikt Mroß hinter sich greifen – 0:3 aus Sicht der Hagener (31.). Mit diesem Ergebnis mussten sich die Gäste in die Pause verabschieden.
Comeback von Tim Bodenröder
In der zweiten Hälfte feierte Tim Bodenröder nach sieben Monaten sein Comeback. Im Dezember verletzte sich der ehemalige Jungend-Nationalspieler an der Schulter, nun kam er erstmals wieder zum Einsatz. Und wurde direkt von den Hausherren in Empfang genommen. Mit einer Sonderbewachung der Verteidiger konnte Bodenröder in seinem ersten Spiel noch nicht glänzen. Und auch er konnte nicht verhindern, dass Hanemann nach einem Fehlpass frei auf Hagens Schlussmann Mroß zuging und locker an ihm vorbei schob. Weder bei dem Pass, noch beim Gegentor sah das Nachwuchstalent gut aus.
Pechvogel Mroß
Und es wurde noch bitterer. Im eigenen Sechzehner wollte Manno auf seinen Schlussmann zurückpassen, der tritt allerdings am Ball vorbei. Schermbecks Smykacz schaltete blitzschnell, eroberte den Ball, umkurvte Mroß und schob zum 5:0 ein (58.). Und er wollte noch mehr. Nach einem Ballverlust von Hagens Niklas Fischer war Smykacz erneut wach, schnappte sich den Ball und schob zum 6:0 ein (74.). Zwar kämpfte die Spielvereinigung aufopferungsvoll weiter, aber bekam keinen Fuß in das Spiel. Da passte es ins Bild, dass Kapitän Manno in der Schlussminute noch einen Elfmeter in die Arme von Schermbecks Drobe setzte. Louis Vormann gelang in der 86. Spielminute noch der Ehrentreffer zum 1:6, von seinem Distanzschuss schien Schermbecks Torhüter in dem Moment überrascht zu werden.
„Ich bin extrem stolz auf das Team. Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen, aber alles in allem haben wir verdient verloren. Schermbeck war einfach stärker. Allerdings bin ich wie gesagt trotzdem stolz. Immerhin haben wir es so weit geschafft. Die Kulisse war vielleicht für einige schon etwas hemmend. Wir schauen jetzt weiter nach vorne und nehmen ja auch positive Aspekte mit. Immerhin hat Bodenröder sein Comeback gefeiert“, wollte Trainer Mroß positives aus der Partie mitnehmen.
Und auch seinen Torhüter, der nach dem Abpfiff zu Boden sank, nahm der Elfer-Trainer in Schutz: „Benni grämmt sich etwas, aber das sollte er nicht. Es lag nicht nur an ihm.“Ähnlich sah es auch Kapitän Manno: „Das Spiel war ein Bonbon für uns. Hätten wir die Chancen effizienter genutzt, hätte es anders aussehen können, aber so ist es nun mal. Jetzt sind wir enttäuscht, aber ab Montag schauen wir wieder nach vorne und konzentrieren uns auf die Meisterschaft.“Hagen 11: Mroß; Schattling, Cenik, Ropiak (75. Vormann), Wilke, Manno, Erkaya, Hengesbach, Demirtas, Schwan (46. Bodenröder)