Herdecke. Erstmals als Cheftrainer fungiert Marcel Brandenstein bei der TSG Herdecke. Im Interview spricht er über seinen Einstieg und seine Ziele.

In der letzten Saison hatte Frank Colapietro bei Fußball-A-Kreisligist TSG Herdecke das Traineramt zusätzlich übernommen, weil es aus seiner Sicht nicht den richtigen Kandidaten für diese Aufgabe gab. Mittlerweile ist der Sportliche Leiter am Bleichstein froh, mit Marcel Brandenstein vom Nachbarn FC Herdecke-Ende den neuen Coach gefunden zu haben. Beim 5:4-Testspielsieg gegen den SV Hohenlimburg 10 II gab Brandenstein sein Debüt, danach sprachen wir mit dem 30-jährigen Gymnasiallehrer (Mathematik und Sport) aus Herdecke über seine Ziele. Auch wenn er betonte: „Eigentlich stehe ich nicht so gerne im Mittelpunkt. Mir geht es um das Team, über mich selbst rede ich nicht so gerne.“

Kapitän Drewermann verließ TSG Herdecke

Eine herben Verlust musste Fußball-A-Kreisligist TSG Herdecke hinnehmen, weil der Kapitän Florian Drewermann den Verein aus privaten Gründen nach zwölf Jahren verlassen hat und heimatnah zum VfL Kamen II wechselt.

Neben Drewermann verließen Torwart Matthias Kluczny (Ziel unbekannt), Mentor Mustafa (SC Wengern) und Besir Kurtay (IST Iserlohn) die Herdecker. Neuzugänge sind Joshua Sawitzky, Pascal Borchert, Okan Özcan (alle SG Vorhalle 09), Max Sleath (reaktiviert) und Jakob Tebbe (TSG A-Jugend).

Herr Brandenstein, Sie waren in der letzten Saison noch beim Nachbarn in Ende aktiv, jetzt also der Wechsel zur TSG und dazu dann gleich als Cheftrainer der 1. Mannschaft. Wie kam es dazu?

Marcel Brandenstein: Ich habe natürlich viele Kontakte zur TSG, da war ich bereits vier Jahre als Jugendtrainer aktiv. Nach den Gesprächen mit Frank Colapietro war ich schnell überzeugt, dass das hier der richtige Einstieg für mich ist. Die Aufgabe habe ich so ausgesucht und jetzt freue ich mich natürlich auf die Herausforderung.

In Ende waren Sie Spieler der Reservemannschaft und haben das Team zuletzt auch in Vertretung für Ralf Eckleder immer wieder mal gecoacht?

Ja, genau. Sechs Jahre war ich Spieler und auch Co-Trainer der 2. Mannschaft in Ende.

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Dann bringen Sie eine gewisse Erfahrung mit, wo ist da jetzt der Unterschied?

In Ende war die Situation ziemlich eindeutig, da habe ich als Spieler und Co-Trainer immer geholfen, wo ich konnte. Jetzt habe ich hier die alleinige sportliche Verantwortung und kann so auch die eigene Spielphilosophie mit einfließen lassen.

Gibt es einen Trainer, den Sie vielleicht als Vorbild bezeichnen würden?

Nein, da gibt es so keinen. Ich finde es spannend, dass der Sport so viele Perspektiven bietet. Man lässt sich von Trainern aus der eigenen Erfahrung inspirieren, sowohl sportlich als auch menschlich, oder man lernt aus den Analysen der Profi-Trainer.

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Wie läuft es jetzt hier bei der TSG, nimmt das Team Ihre Ideen an?

Ja, die Jungs hören jedenfalls interessiert zu. Darüber hinaus haben wir immer rund 20 Leute beim Training und alle ziehen gut mit. Wir versuchen dabei viele A-Jugendspieler mit einzubeziehen, um der Vereinsphilosophie gerecht zu werden. Das wird von allen Seiten gut angenommen.

Wie ist denn die bisherige Saisonvorbereitung verlaufen?

Das war bislang eine stabile Sache, die wir da durchgezogen haben. Da hoffe ich natürlich, dass das so bleibt. Jetzt kommt allerdings die Urlaubsphase, aber das ist bei anderen Vereinen ja genauso, da wollen wir uns gar nicht beschweren.

Man kann also sagen, die Spieler haben ihnen den Einstieg leicht gemacht?

Ja, ganz genau. Ich kenne meine Mannschaft und wusste ja, dass sie so auch im Kern bestehen bleibt. Wir haben ja zum Teil in der Jugend schon eine tolle Zeit zusammen verbracht und daran erinnere mich gerne zurück.

Wie lautet denn das Ziel für die kommende Saison?

Wie ich schon sagte, wir wollen viele Herdecker hier spielen haben und somit entsprechend die Jugendlichen integrieren. Jetzt wollen wir ein bisschen angreifen und mal sehen, was am Ende dabei herausspringt. Auf jeden Fall sind wir motiviert, haben Bock und freuen uns auf die bevorstehenden Aufgaben.

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Auf welchem Spiele freuen Sie sich denn am meisten, doch sicher auf die Derbys gegen Ende oder nicht?

Nicht so ganz, mein Bruder Mathieu spielt derzeit beim SC Wengern, also werden das die wichtigsten Spiele der Saison. ka