Hagen. Der Märkische Golf Club kommt bislang gut durch die Coronakrise. Dagmar Kornemann erklärt, wie die neue Realität auf dem Grün jetzt aussieht.

Es bedurfte zwar viel Geduld und Einsatz der Vereinsfunktionäre, aber der Märkische Golf Club Hagen (MGC) ist gut durch die Coronakrise gekommen. Seitdem die Kontaktbeschränkungen gelockert wurden, ist auf dem Grün der idyllischen Anlage wieder einiges los. Im Interview spricht Dagmar Kornemann, MGC-Beauftragte für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, über die neue Realität auf dem Golfplatz.


Frau Kornemann, wie hat sich der MGC nach dem Shutdown erholt?
Dagmar Kornemann: Nachdem wir im Mai den Spielbetrieb eingeschränkt wieder aufnehmen konnten, wird der Golfplatz von unseren Mitgliedern und auch Gästen als Greenfee-Spieler gut besucht. Hiervon profitieren selbstverständlich auch unser Head Pro Lars Orzessek (ranghöchster Golflehrer; d. Red.) und das Restaurant Suren im Märkischen Golf Club. Trotz allem fehlen die Einnahmen aus März und April, den klassischen Monaten zum Einstieg ins Golfjahr.

Dagmar Kornemann (links) ist beim MGC verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit.
Dagmar Kornemann (links) ist beim MGC verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. © WP Michael Kleinrensing | Michael Kleinrensing


Wie hoch ist die Nachfrage derzeit für die gebuchten Startzeiten?
Obwohl dies sonst in unserem Club nicht erforderlich war, mussten wir uns in den ersten Wochen nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs auf die Vergabe und das Buchen von Startzeiten einstellen. Dies war sehr personalintensiv – unser Clubsekretär war damit sehr eingespannt –, hat aber trotz allem gut funktioniert, so dass nie zu viele Spieler auf der Anlage anwesend waren und es zu keinen Gruppenansammlungen kam. Seit dem 20. Juni ist die Startzeitenbuchung wieder entfallen, so dass wir zu unserem Motto ,Kommen und Spielen’ zurückkehren konnten. Alle Mitglieder und Gäste der Golfanlage registrieren sich entweder elektronisch über einen QR-Code oder über Registrierungszettel für den Platz oder auch nur für die Übungseinrichtungen.

Wie groß ist der Einzugsbereich des MGC?
Unsere Mitglieder kommen aus Hagen, Iserlohn, Hemer, Menden, Lüdenscheid, Gevelsberg, Ennepetal, Schwelm, Dortmund, Schwerte, Herdecke, Wetter, Witten und sogar aus Bochum und Essen.

Welche Turniere sind besonders beliebt?
Gut besucht sind immer die MB After-Work-Turniere und die Damen- und Herren- und Seniorennachmittage. Aber auch unsere Tiger & Rabbit-Turniere werden gerne gespielt, da hier die Golf-Neulinge von erfahrenen Spielern begleitet und unterstützt werden. Sie bieten einen guten Einstieg in die Welt der Golf-Wettspiele. Beliebt sind sonst vor allem auch Wettspiele, bei denen man als Paar antreten kann und die in unterschiedlichen Spiel-Modi durchgeführt werden.


Welchen (Mehr-)Aufwand bedeutet die Coronakrise für Ihren Club?
Vor allem der zeitliche Mehraufwand ist nicht zu unterschätzen. Der Vorstand arbeitet komplett ehrenamtlich und ist zum größten Teil voll berufstätig. Da wird dann so manche Stunde in der Freizeit für die Organisation und den reibungslosen Ablauf des Spielbetriebs und der Trainings geopfert, auch die Gastronomie gehört ja noch dazu. Hinzu kommen die Kosten für den erhöhten Reinigungs- und Desinfizierungsbedarf. Wir achten darauf, uns jeder neuen Verordnung umgehend anzupassen und die Mitglieder entsprechend zu informieren.

55 Jahre Märkischer Golf Club

Der Märkische Golf Club bietet für unerfahrene Golfer Schnupper- und Platzreifekurse – erstmalig auch über den Hagener Urlaubskorb – an.

In diesem Jahr feiert der Club 55. Geburtstag. Zu diesem Anlass wurde die Aktion „55 Jahre MGC“, die Angebote wie eine reduzierte Aufnahmegebühr oder freies Spielrecht in 2020 enthält, ins Leben gerufen. „Die Aktion kommt sehr gut an“, freut sich MGC-Sprecherin Dagmar Kornemann­.


Sind die Aktiven auf die Abstands- und Hygienebedingungen vorbereitet, wenn sie den Platz betreten?
Auf jeden Fall! Unsere Mitglieder werden per E-Mail und Newsletter ständig auf dem Laufenden gehalten. Zusätzlich haben wir an allen relevanten Stellen Hinweisschilder angebracht und Hand-Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt. Alle Besucher der Golfanlage und des Restaurants verhalten sich da schon sehr diszipliniert.


Sind die Corona-Verhaltensregeln schon einmal missachtet worden?
Das passiert uns allen im Alltag sicher mal. Aber dann weisen sich die Mitglieder gegenseitig darauf hin, dass zum Beispiel in der Umkleide vergessen wurde, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Es läuft alles sehr freundschaftlich bei uns ab.


Wie ist der Ablauf der Wettbewerbe abgestimmt?
Hierzu haben wir beim Gesundheitsamt ein Hygienekonzept eingereicht, das in keinem Punkt beanstandet wurde. So werden zum Beispiel die Preise nach den Wettspielen nicht überreicht, sondern die Gewinner nehmen die Preise von einem Tisch. Auch bei Siegerfotos wird auf ausreichende Distanz zwischen den Teilnehmern geachtet.

Was schätzen Sie, ab wann Wettkämpfe wieder im Regelbetrieb gespielt werden können?
Der Liga-Betrieb in NRW wird erst im nächsten Jahr wieder aufgenommen. Grundsätzlich muss man sicherlich abwarten, wie sich die Fallzahlen in den nächsten Wochen entwickeln, wenn viele aus den Urlauben zurückkommen.

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Welche Auswirkung hatte und hat die Krise auf Mitgliederzahlen und Mitgliederbeiträge?
Unsere Mitgliederzahl ist konstant geblieben, es hat keine Austritte aufgrund des eingeschränkten Spielbetriebs gegeben. Auch die Mitgliedsbeiträge sind unverändert. Golfspieler wissen, was es bedeutet, einen Platz auf einem stetig hohen Niveau zu halten und durch Veränderungen attraktiv zu gestalten. Darüber hinaus ist der Golfsport ja auch gerade in dieser Zeit eine Möglichkeit, sich an der frischen Luft zu bewegen und trotz Einschränkungen neue Menschen kennenzulernen und Teil einer Gemeinschaft zu sein.