Hohenlimburg. Der moderne Schlussmann von heute: Alexander Klur ist Torwarttrainer des westfälischen Fußballverbandes. Derzeit kann er nur Online-Kurse geben.
Fußball-Westfalenligist SV Hohenlimburg 1910 ist in die Vorbereitung zur neuen Spielzeit eingestiegen. Viele Kicker haben die Sommerpause genossen, doch Schlussmann Alexander Klur hatte während der vergangenen Wochen nicht so viel Freizeit zu verbuchen. Der 28-jährige Ingenieur ist nämlich neben Beruf und eigenen Übungseinheiten noch als Torwarttrainer unterwegs.
Klur betreut Torhüter von U12 bis U18
Alexander Klur besitzt bereits seit sieben Jahren die Trainer A-Lizenz und ist im Jahr 2011 in den Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) eingestiegen. Dort betreut er mittlerweile als Trainer und Ausbilder den gesamten Torhüter-Auswahlbereich von der U12 bis zur U18 und ist auch als Referent für die Lizenzlehrgänge tätig. Darüber hinaus begleitet der Zehner als Referent in der Torhüterausbildung auch ein Torwartcamp beim DFB, welches der ehemalige Bundesliga-Torhüter Marc Ziegler leitet. Auch coacht er in der Regel einmal wöchentlich die westfälischen Torhüterinnen, die im U-Bereich der Nationalmannschaft spielen.
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Aufgrund der Corona-Pandemie waren seit März alle Präsenzlehrgänge bis auf weiteres wegen der Kontaktbeschränkung abgesagt. Aus der Not hat der FLVW eine Tugend gemacht und mittlerweile Online-Lehrgänge eingeführt. Dadurch sitzt Klur nach der Arbeit mehrmals pro Woche abends am Schreibtisch und hält Vorträge vor bis zu 90 Menschen.
„Die Auswahlmaßnahmen wurden auch alle abgesagt. Die Ausbildung beim DFB wird in eine Online-Phase überführt. Der Theorieteil wird komplett online vermittelt, damit der DFB die Ausbildung nicht absagen muss, sondern fortführen kann. Das Ziel ist aber, mit fortlaufender Zeit von Online auf Präsenz überzugehen", erklärt Alexander Klur. Er könne sich durchaus vorstellen, die Online-Lehrgänge auch nach den Sommerferien weiter zu gestalten. Noch wüsste man ja auch noch nicht, „inwieweit Corona das noch einschränken wird“.
Eine Umstellung für Klur
Für den Torhüter der Zehner sind die Onlinekurse „eine komplette Umstellung, wenn man nicht mehr vor Ort im Austausch ist. Vom Feeling her ist das ganz anders.“ Ihm fehle der direkte Blickkontakt mit der Gruppe. Denn die 90 Personen sieht Klur auf seinem Bildschirm nicht, das ist technisch nicht realisierbar. „Ich spreche quasi mit meinem eigenen Computer“, sagt er.
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Alexander Klur ist als Referent für das Thema „Modernes Torwartspiel“ zuständig. Das erklärt der 28-Jährige wie folgt: „Es gibt vier Schwerpunkte in der Fortbildung: Anforderungsprofil, Stellenwert, Exemplarische Torwarttechniken, und viertens Leitlinien für das Torwarttraining.“ Was versteht man denn unter Leitlinien für das Torwarttraining? „Da geht es um Spielorientierung, und ein Drittel ist das Trainingsprinzip nach WASIC – die Konzeption der Trainingseinheit für den Torhüter. 'Wie plane ich zum Beispiel die Einheit?'. Oder: Ich habe eine Videosequenz, sehe da eine Aktion des Torhüters und breche daraus eine Übung für das Training herunter.“
Wie man Querpässe verteidigt
Am Abend nach dem Gespräch mit unserer Redaktion hatte Alexander Klur noch ein weiteres Online-Seminar vor der Brust. Da stand das Thema Querpass-Verteidigen auf dem Programm. „Wie verteidige ich im Mannschaftsverbund einen Querpass im Fünfmeterraum?“, lautete die zentrale Fragestellung des Kurses.
Bleibt zu hoffen, dass die Zehner in der kommenden Saison auch in der Westfalenliga die Querpässe im eigenen Fünfmeterraum mit Bravour verteidigen können.