Herdecke. Er gilt als das größte Projekt der Klubgeschichte: Die TSG Herdecke kann ihren neuen Platz am Bleichstein jetzt bespielen.
Vor knapp drei Jahren fassten die Fußballer der TSG Herdecke den Entschluss, am Bleichstein einen neuen Kunstrasen-Platz - ein Kleinspielfeld - zu bauen. Nach anstrengenden Jahren der Planung, Organisation und Umsetzung wurde die neue Spielfläche nun endlich eröffnet. Ein Grund zur Freude für die vor allem jungen Fußballer aus Herdecke.
Erste TSG-Testspiele
Die Kreisliga-Fußballer der TSG Herdecke gehören zu den ersten Mannschaften, die wieder Testspiele bestreiten. Die künftig vom neuen Trainer Marcel Brandenstein gecoachte Mannschaft empfängt am Bleichstein am 2. August den SV Hohenlimburg 1910 II, tritt dann sonntags gegen SSV Hagen U23 (9. August), SpVg Berghofen II (16. August) und TSV Fichte Hagen (30. August, jeweils 15 Uhr) an.
Die Freude bei den Fußballern und Fußballerinnen der TSG Herdecke ist riesig. Nach Wochen des corona-bedingten Stillstandes dürfen die Sportler nun endlich wieder ihrer Leidenschaft nachgehen. Doch es kommt noch besser: Endlich ist auch der neue Platz fertig und kann bespielt werden. „Es freuen sich alle über den neuen Platz und darüber, dass sie endlich wieder kicken können,“ erklärt Markus Requardt, der Jugendleiter des Vereins, der sehr intensiv in die Organisation und Umsetzung des neuen Platzes involviert war. Und das neue Fußballfeld wurde dringend benötigt. Die TSG Herdecke verfügt über eine große Jugendabteilung, was in der Vergangenheit allerdings häufig zu überfüllten Plätzen führte. Mit der neuen Trainingsfläche gehören diese Probleme der Vergangenheit an. „Sowohl unsere Jugend als auch die über 50 Altherren-Mitglieder nutzen den Platz schon fleißig“, so Requardt.
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Mehr Kapazitäten
Durch den neuen Platz hat der Verein mehr Kapazitäten, so dass für die kleinen und großen Kicker nun genügend Raum für ein tolles Training vorhanden sein dürfte. Vorher hatten teilweise bis zu 30 Kinder auf einem Viertel des Platzes trainieren müssen. Vom Normalzustand ist man trotzdem noch entfernt. Auch die Fußballer mussten ein Hygiene-Konzept vorlegen, das einen typischen Trainingsablauf noch schwer macht. „Man trifft sich in kürzeren und kleineren Einheiten auf dem Platz. Und trotzdem entzerrt sich das Ganze jetzt schon deutlich“, freut sich Requardt. Auch die geplante Einweihungsfeier muss wegen der Hygieneschutzauflagen noch ein wenig warten: „Wir halten uns natürlich an die Vorgaben und sehen aktuell von einer großen Einweihungsfeier ab. Natürlich hoffen wir aber, dass wir das bald nachholen können, erklärt Markus Requardt, „es wäre schön, wenn wir den neuen Platz mit allen Helfern, Sponsoren und Kindern feiern könnten.“
Gute Seele spendete ihr Trinkgeld
Das größte Projekt der Vereinsgeschichte war auch finanziell eine große Herausforderung. Zwar hatte der Verein 2018 einen Wettbewerb des Bundesligisten Borussia Dortmund gewonnen und so eine Finanzspritze von 42.000 Euro erhalten, doch reichte dieser Betrag natürlich lange nicht aus. Zusätzlich musste der Verein einen Kredit aufnehmen, der durch erhöhte Mitgliedsbeiträge abgezahlt werden soll. Doch auch darüber hinaus war der Verein auf Sponsorengelder und Spenden angewiesen, um das Projekt umzusetzen. Neben großen Unterstützern wie der Dörken-Stiftung oder dem Lionsclub waren es auch die vermeintlich kleinen Unterstützer, die zum Erfolg beitrugen. So hat etwa Maria, die gute Seele des Vereins, die im Büdchen die Würstchen und das Bier während der Spiele verkauft, ihr Trinkgeld gesammelt und danach gespendet. So sind sage und schreibe 1500 Euro zusammengekommen. „Hier haben alle mitgeholfen. Ob Maria, die ihr Trinkgeld spendete oder die zweite Mannschaft, die ihre Sponsorengelder zur Verfügung stellte. Ganz viele haben geholfen. Das macht mich sehr stolz“, freut sich Requardt.
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Ohne Mitglieder nicht möglich
Neben der finanziellen Hilfe vieler Vereinsmitglieder und Unternehmer aus Herdecke - einige hatten auf die Bezahlung ihrer Arbeiten ganz oder teilweise verzichtet - hat vor allem der gesamte Verein mit angepackt. Viele der Arbeiten wurden in Eigenregie erledigt. Immer wenn es möglich war und die Coronaregeln eingehalten werden konnten, haben sich Mitglieder bereit erklärt zu helfen: „Am Wochenende haben unsere Mitglieder oft geholfen. Wir haben zusammen gepflastert, Zäune gebaut oder eingesät. Ohne die Hilfe unserer Leute wäre das ganze Projekt nicht möglich gewesen. Dafür kann ich nur Danke sagen“, so Requardt.
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Drei Jahre sind nun vergangen und seit dem ersten Tag stehe der ganze Verein hinter der Idee und habe geholfen, das Projekt umzusetzen. Was daraus geworden ist, kann sich sehen lassen. Demnächst kommt dann noch die Bandenwerbung der Sponsoren. Bis dahin hängt am neuen Platz aber nur ein Banner: „Danke Telle“ steht darauf. „Telle“ ist der Spitzname von Markus Requardt.