Herdecke/Wetter. Von Regionalliga-Spielern bis zu Angeboten von Rot-Weiß Oberhausen: Prägende Gestalten auf den Plätzen in Wetter und in Herdecke.

In den vergangenen zehn Jahren waren vor allem zwei Vereine aus Wetter und Her­decke im überkreislichen Fußball unterwegs: Der TuS Wengern und der FC Wetter. Dementsprechend dominieren Spieler dieser beiden Clubs unsere Top-11 der Bezirks- und Landesliga des vergangenen Jahrzehnts.

Torwart

Florian Ricken
Wer Florian Ricken bei Landes- und Bezirksligaspielen des FC Wetter auf dem Feld sah, der wird sich gefragt haben: Was macht der denn da? Man muss zugeben: Die besten körperlichen Voraussetzungen brachte der leicht übergewichtige Torwart für die Landesliga nicht mit. „Die Gegner dachten auch immer: Der kann aufgrund seiner Körpermasse doch sowieso nichts'“, erinnert sich Wetters ehemaliger Trainer Markus Dönninghaus. Doch weit gefehlt: Ricken gehörte auch in der Landesliga-Saison 2018/2019 zu einem der besseren Torhüter der Liga und trieb die gegnerischen Stürmer reihenweise zur Verzweiflung. Mittlerweile steht der Torhüter beim Bezirksligisten VfB Schwelm zwischen den Pfosten.

Abwehr

Kai Gottesbüren
In einer Zeit, in der der FC Wetter zu fast jeder Saison eine fast komplett neue Mannschaft auf das Feld schickte, war Kai Gottesbüren die Konstante. Den Mann, der in der Jugend des SuS Volmarstein das Fußballspielen erlernte, zog es schnell zum FC Wetter. „Ich bin sehr heimatbezogen und wollte deshalb in der Nähe meines Wohnorts Volmarstein bleiben. Aber auch so hoch spielen, wie es nur irgendwie geht“, sagte Gottesbüren mal in einem Interview.

Mit der Harkortberg-Elf schaffte er zwei mal den Aufstieg in die Landesliga und war unter Coach Markus Dönninghaus immer gesetzt. „Seine Athletik, Schnelligkeit, Kopfballstärke und Übersicht waren überragend“, erinnert sich der ehemalige FC-Coach. Im vergangenen Sommer wechselte Gottesbüren nach Wetters Abstieg in die Bezirksliga dann zum Westfalenliga-Aufsteiger SV Hohenlimburg 10. Vor der Corona-Pause war Gottesbüren auch dort unangefochtener Stammspieler.


Marco Eckhoff
Zwei Spielzeiten hielt Marco Eckhoff den Laden in der wetterschen Defensive dicht. Aus der A-Jugend von Bayer Leverkusen zum FC Wetter gewechselt, merkte man schnell, dass man da einen hoch veranlagten Innenverteidiger an Land gezogen hat. „Er ist fußballerisch vermutlich der beste Spieler, den Wetter jemals hatte“, blickt Ex-Coach Dönninghaus zurück. Nach der Saison 2016/2017 trennten sich die Wege jedoch. Nach mehreren Stationen bei Hagener Vereinen spielt Eckhoff mittlerweile beim FC Herdecke-Ende. Und steigt mit seinem Team höchstwahrscheinlich in die Bezirksliga auf.


Soufian Abou Laila
Wer in der Aufstiegs-Saison 2017/2018 die Spiele des FC Wetter besuchte, sah nur wenige Gegentore. Das lag vor allem an Soufian Abou Laila. Der 1,90 Meter große Innenverteidiger kam vom Oberligisten Cronenberger SC nach Wetter, um den Sprung in die Landesliga zu schaffen. Abou Laila bestach mit viel Übersicht, Ruhe am Ball und einer gnadenlosen Zweikampfstärke. „Er hat den Spielaufbau fast im Alleingang in die Hand genommen. Ein überragender Verteidiger", so Dönninghaus über seinen ehemaligen Spieler. Nach seinem Abgang vom FC schloss sich Abou Laila Türkiyemspor Hagen an.


Maximilian Müllner
In der Jugend von Borussia Mönchengladbach ausgebildet, zeigte Müllner in der Landesliga-Saison 2018/2019 seine Qualitäten auf dem Harkortberg. „Ich kannte ihn noch aus meiner Zeit beim Cronenberger SC. Ein richtig guter Verteidiger, der den gegnerischen Stürmern große Probleme bereitet hat. Sehr bissig und zweikampfstark“, erinnert sich Dönninghaus an Müllners Zeiten im FC-Trikot. Am Ende der Saison verließ Müllern mit zahlreichen Mannschaftskollegen dann jedoch den Verein.

Mittelfeld

Sascha Djelassi
In den Landesliga-Zeiten des TuS Wengern war Sascha Djelassi aus der Startformation der Brasberg-Elf nicht wegzudenken. Die größten Attribute des athletischen Defensiv-Strategen waren seine Zweikampf- und Kopfballstärke. Auch vor dem gegnerischen Tor sorgte Djelassi besonders bei Eckbällen für Gefahr. „Ich kann mich noch an die Bezirksliga-Saison mit dem TuS Esborn erinnern, als ich dort im Tor stand. Als wir gegen Wengern gespielt haben, hat sich Djelassi in jedem Kopfballduell durchgesetzt. Da musste man immer aufpassen. Auch spielerisch ein überragender Fußballer“, erinnert sich der ehemalige Esborn-Torwart Daniel Putsch an das Duell mit Wengerns Urgestein.


Jens Wilkus:
Ein Typ mit Ecken und Kanten. Und eine der prägendsten Persönlichkeiten der Wengeraner Landesliga-Ära. Sieben Jahre schnürte Wilkus die Schuhe für den TuS und zeigte in jedem Spiel vollen Einsatz. „Nicht umsonst hat er sich in Wengern den Spitznamen Motzki verdient“, erinnert sich Wengerns Sportlicher Leiter Uwe Klöwer an den offensiven Mittelfeldspieler. Doch Wilkus’ Zeit auf dem Brasberg war auch geprägt von vielen Verletzungen. „Er war von seinen sieben Jahren in Wengern bestimm drei verletzt. Aber was ihn ausgezeichnet hat: Er war bei jedem Training dabei und hat den Kontakt zur Mannschaft nie verloren. Eine herausragende Persönlichkeit“, schwärmt Klöwer.


Sercan Er
Neben Marco Eckhoff die wohl aufsehenerregendste Verpflichtung des FC Wetter in seiner Vereinsgeschichte. Er kam im Sommer 2017 vom Wuppertaler SV zum Harkortberg und zeigte seine Qualitäten dort in der Bezirksliga. Zuvor absolvierte der zentrale Mittelfeldspieler in der Saison 2016/2017 fünf Spiele für den WSV in der Regionalliga. „Ein unglaublicher Fußballer. Wenn ich daran denke, wie er mit dem Ball umgehen konnte, gerate ich immer noch ins Schwärmen“, erinnert sich Ex-Coach Markus Dönninghaus an seinen Mittelfeld-Strategen. „Das war mit Abstand der beste Spieler in der ganzen Liga. Schade, dass er uns nach dem Aufstieg in die Landesliga verlassen hat. Mit ihm wären wir in der letzten Saison wohl nicht abgestiegen“, mutmaßt Dönninghaus.

Angriff

Gökhan Özdemir
Der Stürmer kam vor der Saison 2016/2017 zum FC Wetter und befand sich damals schon im Herbst seiner Karriere. Trotzdem schoss er den FC mit 15 Toren in die Landesliga. „Ich kann mich noch an ein wichtiges Spiel in Bommern erinnern. Es stand bis zur 80. Minute 0:0. Obwohl er angeschlagen war, habe ich dann auf seinen Wunsch hin Gökhan Özdemir eingewechselt, und er hat kurz vor Schluss das wichtige 1:0 gemacht. Er wusste immer ganz genau, wo das Tor steht und war in den wichtigen Momenten da“, so Dönninghaus. Mittlerweile spielt Özdemir mit 36 Jahren noch für den TSK Hohenlimburg.


Kevin Stürzekarn
Wenn man an die Landesliga-Zeit des TuS Wengern denkt, darf man ihn nicht vergessen. Egal unter welchem Trainer, Stürzekarn brachte die gegnerische Abwehr stets mit seiner Schnelligkeit, seiner Ballbehandlung und seinem Torriecher zur Verzweiflung. „Später haben sich auch richtige Führungsqualitäten in ihm offenbart. Er war ein Stück weit auch der Ziehsohn von Sascha Djelassi. Ein überragender Fußballer, der auf dem Brasberg auch menschlich Spuren hinterlassen hat“, erinnert sich Klöwer.


Mario Kalfic
Kalfic wechselte im Sommer 2010 vom TuS Wengern zum SuS Volmarstein, um seine Karriere ausklingen zu lassen. Er darf in dieser Auflistung jedoch auf keinen Fall fehlen. Der Stürmer war einer der besten Fußballer in der 10-jährigen Ära des TuS Wengern in der Landesliga. „Seine Ballbehandlung und seine Abschlussstärke waren unfassbar“, erinnert sich sein ehemaliger Mitspieler beim SuS Volmarstein, Kris Kaczmarek. „Er hatte damals auch Anfragen von höherklassigen Vereinen wie Oberhausen oder Wattenscheid“, verrät Kaczmarek.