Hagen. Die Übungsleiter stehen mit Gesichtsmaske auf der Trainingsfläche: Fitnessstudios sind wieder geöffnet, müssen aber Auflagen erfüllen.

Noch schauen sie ein wenig scheu auf die Trainingsfläche. Wirklich viele Sportler haben sich noch nicht zurück ins Fitnessstudio Bechelte Sports & Med getraut. Dabei ist sowohl das Studio als auch das gesamte Team um Geschäftsführer Dirk Fastbinder gut vorbereitet, wie ein Blick hinter die Kulissen zeigt.

Schon im Eingangsbereich weisen große Schilder noch einmal auf die wichtigsten Regeln hin: Abstand halten und Hände desinfizieren. Maskenpflicht herrscht zwar nur für die Mitarbeiter, angefasst werden soll aber am besten so wenig wie möglich. „Das haben wir aber bisher eigentlich auch schon immer so gehandhabt, nur bei den Toiletten haben wir nun noch einmal nachgerüstet, damit auch dort ohne Kontakt die Hände gewaschen werden können“, berichtet Fastbinder von den neusten Umbauarbeiten.

Manches ist noch unklar

Doch auch wenn der Bechelte-Park schon über viele Standards verfügt, manche neuen Verordnungen sorgen dennoch für Verwunderung. „Es wird empfohlen, dass alle Türen sich entweder von selbst öffnen sollen oder aber offen stehen bleiben. Aber wir haben beim Gang zu den Toiletten Brandschutztüren. Diese stehen nun offen, aber was passiert im schlimmsten Falle eines Brandes? Da herrscht noch nicht genügend Klarheit“, sieht der Geschäftsführer noch nicht alle Fragen beantwortet.

Bechelte-Mitglied Patrick Cogiel hat sich als einer der Ersten wieder auf den Stepper getraut.
Bechelte-Mitglied Patrick Cogiel hat sich als einer der Ersten wieder auf den Stepper getraut. © WP | Michael Kleinrensing

Weniger offene Fragen gibt es hingegen im Innenbereich des Studios. Punkte auf dem Boden verdeutlichen noch einmal den geforderten Abstand von 1,5 Metern. Der Thekenbereich ist mit einer Plexiglasscheibe abgehängt. Spender mit Desinfektionstüchern sind überall im Studio verteilt. Zudem hat das Team noch einmal umgeräumt: „Wir haben einige der Cardio-Geräte verschoben und in den ehemaligen Bistro-Bereich verfrachtet. Dadurch wird noch einmal mehr Abstand geschaffen und das Ganze entzerrt“, erklärt Fastbinder. Außer Betrieb genommen sind nur zwei Laufbänder. „Dort herrscht noch einmal eine besonders hohe Intensität und es wird viel geschwitzt, wodurch die Viren einen weiteren Radius haben, in welchem sie übertragen werden könnten. Wir gehen auf Nummer sicher.“

Langsamer Wiedereinstieg

Ein Ratschlag, den das Bechelte-Team auch seinen Mitgliedern mit auf den Weg geben möchte: „Zum einen sollte natürlich jeder Abstand halten, zum anderen raten wir aber auch langsam wieder in das Training einzusteigen. Denn manche haben in den vergangenen acht Wochen nicht sehr viel trainiert und sollten sich behutsam wieder herantasten. Ab Mittwoch werden auch wieder verschiedene Kurse in das Programm aufgenommen. „Die Intesiv-Kurse werden wir zuerst einmal nur in der Online-Variante anbieten, da es sonst zu riskant wäre. Andere Kurse kommen jedoch wieder.“

Dafür sind die Räume ebenfalls schon vorbereitet, die bekannten Punkte zeigen an, wo sich die Teilnehmer aufstellen können, um genügend Abstand zu wahren. „Alle Gegenstände, die wir desinfizieren können, wie etwa glatte Hanteln können auch in den Kursen verwendet werden. Matten aber zum Beispiel nicht. Deshalb werden die Teilnehmer dann auch selbst welche mitbringen müssen zu bestimmten Kursen. Aber das werden wir im Vorfeld alles nochmal bekannt geben“, ist Fastbinder sicher, dass sich eine Routine einspielen wird.

Mit Mundschutz auf der Trainingsfläche

Zudem gibt es künftig nicht mehr einen gemeinsamen Zugang, sondern einen separaten Ein- und Ausgang. Auf der Trainingsfläche sind die Mitarbeiter indes nicht nur mit der Betreuung der Mitglieder beauftragt, sondern säubern in regelmäßigen Abständen auch die Geräte. So wie Zehra Tüfekci (27), die erst seit Februar als Übungsleiterin im Team dabei ist.

Mit Mundschutz ist sie für die Sportler als Ansprechpartnerin auf der Fläche. Eine ungewöhnliche Situation: „Man muss versuchen mit den Augen zu lächeln“, erklärt sie mit einem Lachen und ergänzt: „Außerdem muss man deutlich lauter sprechen, damit die Mitglieder mich auch verstehen, das ist am Anfang schon ziemlich ungewohnt.“ Bisher hat sie noch nicht viele Mitglieder auf der Fläche in Empfang nehmen können: „Viele sind vielleicht am Anfang noch ein wenig zurückhaltend, aber ich denke, das wird sich auch einpendeln.“

Alle Masken von der Mutter

Ebenso wie mit der Maskenpflicht, die für die Mitarbeiter herrscht. Die Masken haben auch einen speziellen Bezug zum Bechelte-Team, wie Dirk Fastbinder erklärt: „Die Gesichtsmasken wurden allesamt von meiner Mutter angefertigt. Als klar war, dass wir hier einige brauchen werden, hat sie sich direkt bereit erklärt. Und die haben außen und innen Stoff, schützen uns also sehr gut.“