Hagen. Landesligist fühlt sich vom Verband benachteiligt. An 14 Spieltagen belegt die Mannschaft von Trainer Stefan Mroß die Tabellenführung.
„In meinen Augen ist das ein absoluter Skandal“, schimpft Stefan Mroß. Der Trainer des Fußball-Landesligisten SpVg Hagen 11 kann die Entscheidung des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) nicht nachvollziehen, dass seine Mannschaft nicht in die Westfalenliga aufsteigen darf. Stattdessen erhält Borussia Dröschede den Vorzug.
Am Mittwochnachmittag hat der FLVW eine Online-Pressekonferenz zum Amateurfußball in Westfalen gegeben. 6641 Männer- und Frauen-Mannschaften in 233 Staffeln allein in Westfalen warteten auf die Entscheidung, jetzt hat der Fußball- und Leichtathletikverband (FLVW) sie verkündet. Sollte nach dem Präsidium auch die Ständige Konferenz (am 11. Mai) der Empfehlung des Verbandsfußballausschuss (VFA) folgen, wird ein außerordentlicher Verbandstag Anfang Juni über den endgültigen Saisonabbruch mit der vorgeschlagenen Wertung abstimmen. Seit Mittwoch scheint indes klar, wie es im westfälischen Fußball nach dem Abbruch der laufenden Saison weitergehen soll.
Die Saison wird nicht annulliert
„Der FLVW will die bisher erbrachte sportliche Leistung der Vereine würdigen“, erklärte der Verbandsfußballausschuss (VFA). Dies sei auch der Tenor der zahlreichen Gespräche mit den Vereinen gewesen. Es gibt keine sportlichen Absteiger. Die Vereine, die nach der aktuellen Tabelle auf dem ersten Tabellenplatz stehen, steigen in die nächsthöhere Spielklasse auf.
Bei allen Mannschaften, die nicht die gleiche Anzahl an ausgetragenen Spielen haben, wird die Platzierung für einen möglichen Aufstiegsplatz durch eine Quotientenberechnung (Punkte geteilt durch Anzahl der ausgetragenen Spiele) ermittelt.
Für die Landesliga-Fußballer der SpVg Hagen 11, die sich schon als Aufsteiger fühlten, ist das ein Schlag ins Gesicht. An 14 von 20 Spieltagen standen sie auf dem ersten Tabellenplatz, an den restlichen sechs auf dem zweiten Rang. „Das hat für mich nichts mit sportlicher Fairness zu tun. Das ist einfach nur schwach vom Verband. Ich würde mir da mehr Feingefühl und Handlungen im Sinne des Sports wünschen“, ärgert sich Stefan Mroß. Und auch für Magnus Becker, Vorsitzender der Elfer, ist die Entscheidung in keinster Weise nachvollziehbar: „Wir werden nochmal auf den Verband zugehen und das Gespräch suchen. Einfach akzeptieren wollen wir das nicht.“
Verband stellt sich auf Klage ein
Ähnlich ärgert sich auch der RSV Meinerzhagen. Denn nach der Quotienten-Regelung fehlen dem Oberligisten nur 0,05 Punkte auf den aufstiegsberechtigten Rivalen RW Ahlen. Zumindest im Falle des RSV Meinerzhagen stellt sich der Verband auf eine Klage ein. „Diese Befürchtung haben wir“, bestätigte FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski.