Wetter. Die Hallen sind zu, das Training fällt noch auf unbestimmte Zeit aus: Deshalb verzichtet der SV Wetter auf den Quartalsbeitrag der Mitglieder.

Dass Mitglieder sich abmelden oder Mitgliedsbeiträge zurückfordern könnten, fürchten in der Corona-Krise viele Sportvereine. Und hoffen auf deren Solidarität in schwierigen Zeiten. Dass ein Klub auf den Einzug von fälligen Gebühren verzichtet, ist da eher ungewöhnlich. Doch genau das tut der SV Wetter 1981, die eigentlich zum 15. Mai fälligen Quartalsbeiträge werden gemäß Vorstandsbeschluss nicht abgebucht. „Weil wir als erster Verein das Training und die Spiele unserer Mannschaften abgesagt haben“, erklärt der 1. Vorsitzende Frank Melerra, „und es ist ja unbestimmt, wann wir wieder mit unserem Sport anfangen können.“

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24 Euro zahlen die Mitglieder beim SV Wetter pro Quartal, der Familienbeitrag beläuft sich auf 42 Euro, für Kinder und Jugendliche sind 13,50 Euro fällig. Auf einen vierstelligen Betrag verzichtet der Tischtennis-Verein also, doch Klubchef Melerra betont: „Wir sind finanziell dank unseres großen Turniers am Jahresende sehr gut aufgestellt.“ Jedes Mitglied könne von sich aus natürlich den Quartalsbeitrag spenden, erhalte dafür eine Spendenquittung, fügt Melerra hinzu, „aber es gibt eben in dieser Zeit vielleicht auch Mitglieder, die ihren Job verlieren oder in Kurzarbeit müssen und auch diesen Beitrag gut gebrauchen können.“

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Zum Bundesligaspiel in Düsseldorf

Noch bevor das Sporttreiben in den Hallen offiziell untersagt war, hatte der SV Wetter Training und Spiele seiner Mannschaften abgesagt. Letzte Vereinsaktion war am 8. März der Ausflug mit 20 Tischtennis-Kindern und deren Eltern zum Bundesligaspiel zwischen Borussia Düsseldorf um Weltstar und TTF Liebherr Ochsenhausen, dem letzten dieser Saison Dabei erlebten die Wetteraner einen 3:2-Sieg des Gastgeber-Teams um Weltstar Timo Boll. „Doch schon das Gruppenfoto mit den Bundesliga-Assen fiel wegen der empfohlenen Kontaktbegrenzungen aus“, sagt Melerra. Die für den 8. und 9. Mai geplanten Stadtmeisterschaften im Tischtennissport musste der Verein nun absagen, hofft auf einen Nachhol-Termin im Mai. Und darauf, dass man zum Jahreswechsel sein großes Turnier um den „Pokal der Stadt Wetter/Ruhr wieder ausrichten kann. „Es wäre das 60. Turnier, das wollten wir eigentlich groß feiern und Bundesliga-Spieler dazu einladen“, sagt der Klubchef, „doch dazu braucht man ja Sponsoren, das ist momentan schwer. Vielleicht feiern wir das 61. Turnier groß.“