Wetter/Herdecke. Nach dem Abbruch der Saison bei Westfalens Handballern hofft der Kreisliga-Zweite HSG Wetter/Grundschöttel auf eine Wildcard zum Aufstieg.

Überraschend kam der Abbruch der Saison 2020/21 durch den Handball-Verband Westfalen für die heimischen Vereine nicht mehr. Und für die beiden höherklassigen Teams ändert sich auch nichts: Herren-Landesligist HSG Herdecke-Ende bleibt - jenseits von Spitze und Tabellenkeller - Siebter, die Landesliga-Frauen der HSG Wetter/Grundschöttel sind. „Wichtig ist, dass unsere Mädels drin bleiben“, sagt HSG-Vorstandsmitglied Ken Baltruschat angesichts der Regelung, dass es keinen Absteiger gibt.

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Von dem Beschluss des HV Westfalen, dass die für den Aufstieg noch in Frage kommenden Mannschaften eine Wildcard erhalten, sind beide Vereine nicht betroffen. Für die Herdecker gilt das auch in den Klassen auf Kreisebene. Die Herren-Reserve beschließt die Kreisliga auf Rang fünf, Dritte (7. in 1. Kreisklasse) und die Vierte (2. in 2. Kreisklasse) spielen, so die HSG, auch in der kommenden Saison in ihren Ligen: „Offen bleibt, wann die Saison 2020/21 beginnen kann und wann die Vorbereitung und die Jugendqualifikation für die kommende Saison startet.“

Entscheidung in dieser Woche

Spannender ist es im Kreis für die HSG Wetter/Grundschöttel: Die dritte Herren-Mannschaft steht als Meister der 2. Kreisklasse fest. „Es ist aber abzuwarten, ob diese aus ,Altinternationalen“ bestehende Truppe den Aufstieg überhaupt wahrnehmen will“, sagt Baltruschat. Das würde dagegen die erste Mannschaft in der Kreisliga, die hinter dem souveränen Spitzenreiter TS Selbecke (30:2 Punkte) mit 26:8 Zählern Zweiter ist. „Wenn wir die Chance zum Aufstieg angeboten bekommen, nehmen wir sie wahr“, sagt Trainer Adam Klein, der noch am Sonntag Abend beim Kreisvorsitzenden Michael Knöpel nachfragte: „Wir würden uns freuen, nach nur einem Jahr wieder in die Bezirksliga zurückkehren zu können und uns zutrauen, da einen guten Platz zu belegen. Meine Spieler sind schon ganz gespannt.“

Eine Entscheidung im Kreis, der eigenständig entscheiden kann, wird in den nächsten Tagen fallen, wie Knöpel erklärte. Die Wildcard-berechtigten Mannschaften in den Kreisen - unter anderem auch für den Aufstieg aus den Bezirksligen in die Landesligen - werden nach dem Beschluss des HV Westfalen von den Handballkreisen festgelegt. Im Kreis Hagen/Ennepe-Ruhr wird dies, so erklärte der Kreisvorsitzende Michael Knöpel aus Wetter auf WP-Anfrage, noch einige Tage dauern. „Die Mannschaften werden noch in dieser Woche von uns Informationen erhalten“, sagte er.

Während die Saisonwertung nach dem „norwegischen Modell“ schon länger Thema gewesen sein, so Knöpel, sei die Regelung mit Wildcards für Mannschaften, die bei einer Saisonfortsetzung noch eine Aufstiegschance gehabt hätten, erst kurzfristig am Samstag in der Beschlussvorlage des Handball-Verbands aufgetaucht. „Im Kreisvorstand haben wir uns dann geeinigt, dem Beschluss für die westfälischen Klassen zu folgen“, sagt Knöpel, „im Kreis, wo wir eigenständig entscheiden können, müssen wir uns aber noch Gedanken machen, ob wir uns dem HV-Beschluss anschließen können oder davon etwas abweichen. Dafür bräuchten wir dann natürlich gute Argumente.“ Der HV Westfalen habe sich vorbereiten, die Tabellen ausrechnen können, das werde im Kreis mit den Staffelleitern nun getan. „Was bedeutet das für unsere Ligen, wenn es keine Absteiger gibt, in denen darunter aber mögliche Aufsteiger eine Wildcard nicht wahrnehmen würden?“, fragt Knöpel: „Unser Kreisliga soll ja nicht mit weniger Teams in die nächste Saison starten als die darunter liegenden Klassen.“ In Absprache mit den Staffelleitern wolle der Kreisvorstand nun das Vorgehen im Kreis festlegen, wobei Knöpel bewusst ist: „Jeder, der die Chance hat aufzusteigen, will natürlich jetzt Bescheid wissen.“ Er bitte um einige Tage Geduld. So muss die HSG Wetter/Grundschöttel noch etwas warten, ob es mit dem Aufstieg klappt.