Hagen. Sportplätze und Trainingsgelände sind aktuell gesperrt, doch viele Menschen setzen sich darüber hinweg. Das Servicezentrum startet einen Appell.

Das gute Wetter der letzten Tage lockt immer mehr Menschen raus – und anstatt jedoch alleine im Wald oder zuhause Sport zu treiben, finden sich immer wieder Gruppen zusammen, die die Schließung der Sportstätten missachten, sei es am Ischeland oder in anderen Stadtteilen.

Ein großes Problem, wie Karsten-Thilo Raab, Leiter des Service Zentrums Sport der Stadt Hagen, erklärt: „Die Objektbetreuer, die eigentlich viele andere Aufgaben aktuell haben, sind zur Zeit dauernd dabei, Personen von den Anlagen herunterzuholen, die über Zäune geklettert sind oder sich anderweitig Zugang verschafft haben. Oftmals sind es Gruppen von Kindern und Jugendlichen, die vom Objektbetreuer angesprochen werden. Dieser versucht ihnen dann zu erklären, weshalb die Stätte gesperrt ist, aber leider sind die Reaktionen oftmals rotzfrech. Und im Zweifel laufen sie dann weg, verstecken sich irgendwo und das Spiel geht wieder von vorne los“, blickt Raab dem Ganzen schon fast machtlos entgegen. Besonders betroffen sind neben dem Ischelandstadion auch die Bezirkssportanlagen in Haspe und Boele. Die meisten Personen treffen sich, um gemeinsam Fußball zu spielen. „Gerade das ist natürlich bei der aktuellen Situation denkbar ungeeignet“, so Raab, der erklärt: „Bei solch einem Vollkontaktsport ist die Ansteckungsgefahr groß. Auch, weil der Ball ja quasi von allen in die Hand genommen wird.“

Auch Absperrband wirkungslos

In Zukunft hofft das Service Zentrum Sport, an die Vernunft appellieren zu können: „Es ist aktuell eine doofe Situation für alle, aber da müssen jetzt einfach alle Einsicht zeigen und ihre sozialen Kontakte einschränken. Wir wollen niemandem dem Spaß nehmen oder aus einer Laune heraus etwas verbieten. Aber es geht jetzt um das Allgemeinwohl, für welches alle ein wenig zurückstehen müssen.“

Neben Absperrband, mit welchem beispielsweise schon das Ischelandstadion versehen wurde, werden in den kommenden Tagen auch noch Schilder angebracht, die auf die momentane Situation hinweisen. „Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass diese viel verändern. Wer über ein abgeschlossenes Tor klettert, wird sich auch von einem Schild nicht abhalten lassen“, glaubt Raab nicht an die Vernunft der Menschen und dass sich künftig an die Regeln gehalten wird: „Die Objektbetreuer werden an ganz anderen Ecken gebraucht.“