Hagen. Fitnessstudios bleiben wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Die Betreiber haben deshalb nun Apps freigeschaltet.

Mit der Corona-Pandemie mussten auch die Fitnessstudios ihren Betrieb vorerst einstellen. Auf den Facebook-Seiten sind die Meinungen dazu kontrovers. Während die eine Seite Verständnis äußert und den Betreibern viel Erfolg wünscht, herrscht auf der anderen Seite Unverständnis und Frust darüber, das noch nicht klar ist, wie es beispielsweise mit den monatlichen Beiträgen weiter geht. „Ich würde lieber aussetzen und den Monat hinten dran hängen“,ist beispielsweise auf der Seite der Fitnesskette Injoy zu lesen, welche auch einen Sitz in Hohenlimburg hat, zu lesen.

Schon als die Betreiber noch hoffen konnten, ihre Studios offen lassen zu dürfen, hatten sie sich überlegt, wie sie der Corona-Pandemie Einhalt gebieten können. So wurden etwa alle Kurse abgesagt, die Hygiene-Standards angehoben und Aushänge angebracht, an welchen die Mitglieder daran erinnert wurden, wie wichtig es in diesen Zeiten sei, auch die ersten Anzeichen ernst zu nehmen. „Solange uns keine behördliche Anordnung vorliegt, ist da Injoy ganz normal geöffnet“, verkündete die Kette etwa noch am Sonntag auf ihrer Facebookseite. Kurze Zeit später folgte allerdings genau diese Verordnung, so dass alle Studios am Dienstag ihren Betrieb einstellen mussten.

All inclusive FitnessApp
All inclusive FitnessApp © WP | Linda Sonnenberg

Doch die Inhaber haben sich für die anstehende Zeit etwas überlegt, um ihre Mitglieder weiter zum Training animieren zu können, auch wenn die Studios nicht mehr betreten werden dürfen.

So bieten verschiedene Studios, wie das Injoy oder Mc Fit ihren Vertragskunden die Möglichkeit bequem von zuhause an Onlinekursen teilzunehmen.

Zwei Kurse pro Tag

Das Beispiel des All inclusive (AI) Fitnessstudios zeigt jedoch, mit wie viel Arbeit die Betreiber in kurzer Zeit konfrontiert waren. Auf einer kostenlosen App sollen die Mitglieder ab dieser Woche zwei Kurse pro Tag nutzen können, wie Studioleiter Christoph Broschk (25) bestätigt: „Die App ist für alle unsere Teilnehmer frei zugänglich, es bedarf nur einer kurzen Registration und schon können sie anfangen.“ Die App wurde nicht erst jetzt konstruiert, sondern begleitet AI-Fitness schon seit längerer Zeit: „Es ist keine Pflicht für die Mitglieder, aber sehr praktisch, weil wir dort immer die neusten Informationen einspielen können“, rät Broschk zu einer Installation.

Bevor absehbar war, dass der Besuch des Fitnessstudios künftig nicht mehr möglich sein würde, beziehungsweise stark eingeschränkt werden würde, hatten die Betreiber sich auf Anraten des Gesundheitsministeriums schon dazu entschieden, keine Kurse in den Studios mehr stattfinden zulassen. Und so überlegten sie sich die Kette eine Alternative: „Wir haben insgesamt 28 Standorte mit unseren AI-Studios und dementsprechend auch viele Mitglieder“, weiß Broschk, dass zwar der Wunsch nach einem Training auch in der Quarantäne-Zeit da ist, allerdings oftmals die Motivation fehlt, wenn man alleine ist: „Es ist schon einfacher, wenn man nach Anleitungen trainieren kann.“

Verschiedene Kursangebote

Um für jeden Sportler ein Angebot, aber auch eine gute Mischung dabei zu haben, sind verschiedene Online-Kurse geplant: „Wir wollen versuchen fast unser gesamtes Angebot, solange es auch zuhause anwendbar ist, mit einzubringen“, erklärt Studioleiter Broschk.

Doch genau das stellte das Team vor Herausforderungen. Denn um allen Mitgliedern das Gleiche präsentieren zu können, wurden Videos aufgenommen, in denen Trainer die Übungen vormachen. „Das ist für uns dann auch eine technische Herausforderung das Ganze in guter Qualität aufzunehmen, damit alle Mitglieder zuhause gut damit klar kommen“, kennt Broschk die Hindernisse.

Übungen mit dem Körpergewicht

Zumal die Entscheidung für die Fitnessstudios relativ spontan kam: „Wir mussten uns schnell etwas überlegen, wollen aber auch nicht halbfertige Sachen präsentieren.“ Daher soll künftig die Auswahl sein zwischen ganz unterschiedlichen Kursen, wie Body Pump, Fit X und vielem mehr. Dabei werden die Übungen vor allem mit dem eigenen Körpergewicht gemacht. „Wir haben einige Kurse, bei denen die Teilnehmer zum Beispiel auch mit Langhanteln arbeiten. Sowas fällt dann natürlich raus, da nicht jeder zuhause Geräte besitzt. Da müssen dann Alternativen gefunden werden“, so der AI-Studioleiter.

Er hofft, dass durch das Angebot möglichst viele Nutzer auch zuhause weiter an ihrer Fitness arbeiten, bis klar ist, wann die Studios wieder eröffnen können. Aber auch danach sind die Workouts noch abrufbar: „Die Übungen werden in der App gespeichert und können auch zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal wiederholt werden“, so Christoph Broschk.