Hagen. Stadt erlässt Verbot für Großveranstaltungen. Drei Optionen bleiben den Basketballern. Auch die Playoffs könnten gefährdet sein.

In Italien gibt es sie schon: die Geisterspiele. Fußballspiele finden dort aufgrund des Coronavirus vor leeren Rängen statt. Gleiches könnte auch künftig den Hagener Vereinen, allen voran Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen drohen.

Denn: Die Stadt Hagen hat sich nun in einer Sitzung des Krisenstabs dazu entschlossen, den Erlass des Gesundheitsministeriums umzusetzen und Veranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern zu untersagen oder diese unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden zu lassen. „Das ist für uns eine Katastrophe“, fasst Christina Schroer, Pressesprecherin des Zweitligisten die aktuelle Lage zusammen. Doch welche Optionen bleiben? Zum einen könnte der Spieltagverschoben oder ohne Zuschauer ausgetragen werden.Doch die Stadt stellte auch in Aussicht, dass die Heimspiele mit einem Zuschauer-Kontingent von 600 bis 700 Besuchern stattfinden könnten.

Auch wenn Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel noch Rücksprache mit der Liga und dem Vorstandsteam halten muss, so hat er doch schon ein erstes Bauchgefühl:

1. Spielverschiebung

„Ich glaube nicht, dass das wirklich eine Option ist“, gibt Seidel zu bedenken und erklärt: „Von der Liga gibt es die Vorgabe, dass der Spielbetrieb möglichst erstmal aufrecht erhalten werden soll.“

Daher ist eine Verschiebung in seinen Augen unrealistisch, zumal nicht klar sei, wie lange der Zustand anhalten werde: „Es kann ja niemand sagen, ob es noch Wochen, oder Monate sind, bis wir wieder in den Normalzustand kommen.“

2. Geisterspiele

Die zweite Option wäre ein Spiel vor leeren Rängen. „Finanziell wäre das für uns natürlich ein immenser Schaden“, weiß Pressesprecherin Schroer. Denn auch, wenn es keine Zuschauer geben würde, so müsste dennoch die Halle für den Spieltag hergerichtet werden, beispielsweise mit dem Parkett auf dem Feld. „Das wäre extrem unglücklich für uns“, so Schroer.

3. Weniger Zuschauer

Von der Option nur 600 bis 700 Zuschauer zuzulassen, hält Geschäftsführer Seidel noch weniger: „Wie soll man das denn machen? Alleine unsere Dauerkarten-Inhaber sind schon deutlich mehr. Wir können nicht die einen hineinlassen und den anderen den Zutritt verwehren. Das würde für noch mehr Unmut sorgen.“

Erst vor drei Wochen mussten die Zweitliga-Basketballer ihren Heimspieltag absagen, Sturmtief Sabine verhinderte die Austragung. Damals wie heute ärgert sich Seidel: „Das ist einfach brutal unglücklich. Vor allem, dass es keine klaren Vorgaben gibt. Ich finde die Stadt sollte entweder ganz klar sagen: Es gibt Geisterspiele, oder sie sollte es den Vereinen selbst überlassen, wie sie es machen.“

Für den anstehenden Heimspieltag der Feuervögel sieht Patrick Seidel ein Geisterspiel als realistisches Szenario an, betont aber: „Wir müssen uns jetzt erstmal in Ruhe beraten.“

Playoff-Absage?

Die Saison der Basketballer befindet sich aktuell in der heißen Phase, die Playoffs stehen bald an. Auch die Eishockey-Nation ist inzwischen betroffen.

Dort sollten ab dem heutigen Mittwoch die Playoff-Spiele stattfinden. Doch wie die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) nun mitteilte, werden diese abgesagt. Damit ist die Saison nun zu Ende, und es wird in diesem Jahr keinen Deutschen Meister geben.