Hagen. ProA-Ligist Phoenix Hagen gewinnt gegen die Gladiators Trier und zieht wieder auf einen Play-off-Platz. Pechacek fällt auf unbestimmte Zeit aus.
Manchmal sind die Anweisungen eines Trainers simpel wie effektiv. „Der Coach meinte zu mir: Daniel, wenn du den Ball hast, wirf einfach“, sagte Daniel Zdravevski nach seinem bislang besten Spiel für Phoenix Hagen. Die Botschaft von Trainer Chris Harris an das 18-jährige Talent: aufs Feld gehen, selbstbewusst spielen, einfach machen. Und der junge Hagener nahm sich den Rat zu Herzen, setzte beim 92:81 (48:40)-Heimerfolg gegen die Gladiators Trier ganz wichtige Akzente.
Der Sieg vor 2320 Zuschauern in der Krollmann-Arena am Ischeland lässt Phoenix zumindest vorübergehend – am direkten Konkurrenten Trier vorbei – auf Platz acht der 2. Basketball-Bundesliga ProA ziehen. „Wir ziehen in die Play-offs ein“, skandierten die Phoenix-Fans bei der traditionellen Humba.
Phoenix Hagen gewinnt gegen die Gladiators aus Trier
Ihre Mannschaft lieferte ihnen auch guten Grund zum selbstbewussten Jubel, schließlich spielte Phoenix über weite Strecken teamdienlich und voller Energie. Anders als noch vor sechs Tagen gegen Karlsruhe gelang diesmal ein furioser Start. Anstatt Punkte im Eins-gegen-eins zu forcieren, ließen die Gastgeber den Ball laufen. Das zahlte sich aus. Nach ansehnlichem Pass von Jonathan Octeus traf Dominik Spohr zum 13:8 (4.), zwei Körbe vom starken Javon Baumann brachten Phoenix mit 19:13 (6.) in Front.
Leufroy läuft heiß
Topscorer Kyle Leufroy kam diesmal von der Bank – Jonas Grof gehörte der Startfünfplatz – und traf direkt zwei Dreier zum 26:15 und 29:15 (8.). Die Phoenix-Fans wurden jetzt richtig laut. Und als Kapitän Spohr im zweiten Viertel per Dreier auf 41:23 (14.) erhöhte, flippten sie völlig aus. Trier gelang jedoch das Comeback. Mit harter Pressverteidigung und verbesserter Treffsicherheit kämpften sich die Gäste zurück. Als Routinier Jermaine Bucknor zum 64:64-Ausgleich in der 28. Spielminute traf, sah alles nach einem Basketball-Krimi aus.
Octeus führt Phoenix an
Doch Phoenix übernahm nun angeführt vom bärenstarken Jonathan Octeus das Kommando: Mit einem 14:0-Lauf zum 78:64 (25.) nach zwei Freiwürfen vom überaus treffsicheren Kyle Leufroy war eine Vorentscheidung gefallen. Und wenn der Phoenix-Anhang nicht schon jetzt aus dem Häuschen war, so war er es wenig später beim Dunking von Zdravevski zum 80:66. Das Allround-Talent zog sich voller Euphorie am Ring hoch, Trier hatte der Energie nichts mehr entgegenzusetzen.
Leufroy Topscorer mit 20 Punkten
Phoenix: Octeus (18, 6 Assists), Gilmore (8), Leufroy (20, 5/8 Dreier), Geske (7, 6 Assists), Loch, Zdravevski (6), Lodders (1), Spohr (15), Grof (7, 6 Assists, 7 Rebounds), Baumann (10); Beste Werfer Trier: Adams (13), Bucknor (15), Dranginis (15), Bucknor (14), Gloger (12).
Am Sonntag geht es für Phoenix Hagen bereits weiter. Um 17 Uhr tritt das Team von Trainer Chris Harris bei den Tigers Tübingen an, die am Freitagabend 70:78 gegen Nürnberg verloren.
„Das war ein super Gefühl, etwas zum Sieg beizutragen. Das fühlt sich unfassbar gut an. Die Trainer geben mir viel Selbstbewusstsein, dass ich mein Spiel spielen kann. Ich bin sehr, sehr zufrieden“, freute sich Daniel Zdravevski, der vor den Augen seiner Familie auf sechs Punkte und zwei spektakuläre Blocks kam. Lob gab es nach dem Spiel natürlich vom Trainer. „Daniel hat uns das gegeben, was ich mir erhofft habe: Kraft und Energie. Weil er mehr bei BG Hagen trainiert und spielt und eben weniger bei uns, kennt er unsere Systeme nicht so gut. Daher habe ich ihm gesagt, er soll nicht viel nachdenken, sondern einfach rausgehen und spielen.“
Pechacek fällt aus
Die Akzente von Zdravevski und anderen Akteuren – unter anderem machte auch Michael Gilmore wieder ein gutes Spiel – braucht Phoenix Hagen auch unbedingt. Denn eine weitere Verletzung trifft die Hagener ins Mark: Adam Pechacek fällt wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel auf unbestimmte Zeit aus, konnte gegen Trier nicht auflaufen. Immerhin stand Jannik Lodders nach überstandener Fingerverletzung wieder auf dem Feld.