Hagen. Carsten Gerhartz wird neuer Trainer der Oberliga-Handballerinnen der SG TuRa Halden-Herbeck. Uwe Schlünder Interimstrainer bei HSG Hohenlimburg.
Peter Braun hatte sich im letzten Frühjahr die Finger wundgewählt, um einen Nachfolger für Erfolgstrainerin Katharina Stein zu finden. „Es waren genau 38 Kontakte“, schildert der Damenwart der SG TuRa Halden-Herbeck, der letztlich froh war, dass Co-Trainerin Yvonne Hering zusagte einzuspringen. Nun kann sie wieder ihre gewohnte Rolle als Co-Trainerin einnehmen, denn Chefcoach wird Carsten Gerhartz.
Dass der Wittener seine Zusage gab, hat die SG TuRa einem besonderen Umstand zu verdanken. Die jetzige Gerhartz-Truppe, die Landesliga-Damen des TV Wattenscheid, wollen einen möglichen Aufstieg nicht wahrnehmen. „Für mich ein Grund, um mich einer anderen Aufgabe zuzuwenden. Als Peter Braun sich meldete, musste ich nicht lange überlegen, denn Halden-Herbeck hat sich im Damenhandball regional einen Namen gemacht.“ Der in Bommern wohnende Oberstudienrat für Sport und Deutsch blickt mit 57 Jahren auf eine reichhaltige Erfahrung zurück.
Trainer im Männerbereich
Als aktiver Spieler lief er für Herbede und Westerholt auf, übernahm in seinen ersten Trainerstationen die Männerteams aus Iserlohn, Lüdenscheid und Westerholt, ehe er bei den Damen einstieg. „Dabei ist es dann geblieben“, schmunzelt Gerhartz, der die Regionalliga-Damen vom HSC Eintracht Recklinghausen und die Reserve von Bundesligist Borussia Dortmund trainierte. Kontakt zu Halden-Herbeck gab es über diverse Freundschaftsspiel. Und als Coach einer Westfalenauswahl, die bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Schwelm gegen den Nordrhein antrat, standen Sabrina Richter und Anne Messarius im Kader.
Bei einem Zufallsbesuch sah Gerhartz das Spiel in Witten (19:22). Am Samstag will er sich das Match gegen Titelmitfavorit ASC Dortmund anschauen. „Gerhartz passt zu uns, weil er das laufintensive Spiel mit viel Tempo bevorzugt und hohe konditionelle Ansprüche stellt. Wir trauen ihm zu, dass er die Mannschaft auf ein noch höheres Level bringt“, meint Braun – wohl wissend, dass der Kern der Mannschaft zusammenbleibt und durch einige Neuzugänge verstärkt werden soll.
Fahn-Ausstieg sorgt für Wirbel
Davon kann bei der klassentieferen HSG Hohenlimburg noch keine Rede sein. Dort hat der kurzfristige Ausstieg des zu Saisonbeginn gekommenen Helmut Fahn für einigen Wirbel gesorgt und den Beweis geliefert, dass die Chemie zwischen Coach und dem bestehende Kader nicht gepasst hat. Interimsmäßig hat der mit Fahn befreundete Sportliche Leiter Uwe Schlünder Verantwortung übernommen, wird von Torwarttrainer Andreas Pelka unterstützt, ist aber gleichzeitig nach der Suche eines Nachfolgers.
Das wird indes dadurch erschwert, dass die HSG im Verbandsliga-Abstiegskampf steckt. Schlünder teilt die kritische Haltung von Fahn, sieht als seine vorrangige Aufgabe an, aus der Vielzahl starker Individualistinnen eine funktionierende Mannschaft zu machen und sieht dabei gute Ansätze: „Die Mädels wissen, dass sie jetzt kein Alibi mehr haben und raufen sich jetzt hoffentlich zusammen.“